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KINOTE 02.2019

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Um einen Wandel der Finanzbranche erfolgreich zu meistern, müssen Kreditinstitute sowohl Chancen als auch Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI) erkennen. Unter der neuen Marke KINOTE der Bank-Verlag GmbH finden Sie Meldungen, Studien und Fachartikel zum Themenkomplex KI. Wir beantworten Ihre Fragen rund um KI. Wir berichten über Trends, neue Technologien, Forschungsergebnisse und daraus entstehende Möglichkeiten, die KI Ihrem Unternehmen bietet.

48 02 | 2019 01 | KI am

48 02 | 2019 01 | KI am Arbeitsplatz Wo wir sie wünschen – und wo wir sie fürchten Anteil der volljährigen Arbeitnehmer in Deutschland, die befürworten, dass Computer mithilfe Künstlicher Intelligenz die jeweiligen Aufgaben übernehmen 85 % 85 Au % Au 73 % 73 % WarnunWar g nubevorstehenden ng bevorstehenden sfällensf von äll Maschinen von Maschinen Sprache Sprache 78 % 78 erkennen % erkennen Analyse Analyse komplexer komplexer Daten, Daten, zum Beispiel zum Beispiel das Erkennen das Erkennen von Krebstumoren von Krebstumoren auf auf Röntgenaufnahmen 47 % 47 % Vorhersage Vorhersage von Kunden- von Kundenverhalten verhalten oder von oder Kunden- von Kundennachfrage nachfrage 46 % 46 Selber sprechen % Selber 42 % 42 % 40 % 40 Autos fahren % Autos fahren 31 % 31 % sprechen Einfache Einfache Gespräche Gespräche führen führen Übernehmen Übernehmen von menschlicher von menschlicher Arbeit in Arbeit der Pflege, in der Pflege, z.B. z.B. Umbetten Umbetten von Patienten von Patienten erlaubt vielmehr nicht nur eine quantitative, sondern auch eine qualitative Auswertung. Dabei wird sie nicht – wie bei der klassischen Marktforschung – durch ein vorab festzulegendes Fragen-Set begrenzt. Die Nennungen des eigenen Unternehmens werden nicht einfach nur gezählt, sondern fast in Echtzeit automatisiert Themenfeldern zugeordnet und einer Sentiment-Analyse im Hinblick auf eine positive, neutrale oder negative Tonalität unterzogen. Die Ergebnisse dieser Auswertung ermöglichen der Öffentlichkeitsarbeit nicht nur, schnell zu erfassen, was welche Quellen über das Unternehmen und sein Marktumfeld berichten. Durch Social Listening kann man auch frühzeitig erkennen, wenn die eigene Firma im öffentlichen Diskurs mit potenziell kritischen Themen in Verbindung gebracht wird, oder in welchen Bereichen die Öffentlichkeit eine negative Meinung zum Unternehmen hat. Dies erlaubt eine schnelle und zielgerichtete Reaktion und kann in vielen Fällen Kommunikationskrisen sogar aufhalten, bevor sie ausbrechen. Auch unabhängig von akuten Krisenereignissen dient Social Listening als Grundlage für effektives Reputation Management. Es erlaubt, sowohl die öffentliche Reputation des Unternehmens allgemein als auch in Bezug auf bestimmte Themen fortlaufend zu messen und mit der der Wettbewerber im Markt zu vergleichen. So können konkrete Optimierungspotenziale identifiziert und die Wirksamkeit der eigenen Reputationskommunikation zeitnah überprüft werden. Die Künstliche Intelligenz verschafft der PR so die notwendigen Werkzeuge, um die Unternehmenskommunikation strategisch zu steuern. 72 % 72 % Gesichtserkennung 50 % 50 Arbeit % in Arbeit der Fabrik in der Fabrik Übernehmen Übernehmen von menschlicher von menschlicher Quelle: „Künstliche Quelle: „Künstliche Intelligenz Intelligenz am Arbeitsplatz am Arbeitsplatz 2018“. 2018“. Repräsentative Repräsentative Umfrage unter Umfrage 2.000 unter Arbeitnehmern 2.000 Arbeitnehmern ab 18 ab 18 Jahren in Jahren Deutschland in Deutschland im April 2018. im April © IMWF 2018. – © Institut IMWF für – Institut für Management- Management- und Wirtschaftsforschung und Wirtschaftsforschung 2018 2018 28 % 28 % 26 % 26 % Kunden Kunden beraten beraten Übernehmen Übernehmen von menschlicher von menschlicher Arbeit im Arbeit Büroim Büro Quelle: „Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz 2018“. Repräsentative Umfrage unter 2.000 Arbeitnehmern ab 18 Jahren in Deutschland im April 2018. © IMWF – Institut für Management- und Wirtschaftsforschung 2018. Social Listening in der Praxis KI-gestütztes Social Listening wird in unserem Unternehmen schon seit mehreren Jahren sowohl für Studien als auch für die laufende PR-Arbeit eingesetzt. Wir arbeiten dabei eng mit unseren Partnern Ubermetrics, Beck et al. Services und dem IMWF – Institut für Management- und Wirtschaftsforschung zusammen. Ubermetrics übernimmt dabei das Crawling: Die Berliner Content Intelligence-Plattform für Marketing- und PR-Experten durchsucht für uns fortlaufend 350 Millionen deutsche und deutschsprachige öffentliche Online-Quellen inklusive redakti-

02 | 2019 49 oneller Publikationen und Social Media nach Beiträgen zu 5.000 führenden Unternehmen und 20.000 Marken. Mithilfe von Verfahren der Künstlichen Intelligenz, die von den Big-Data-Spezialisten Beck et al. Services entwickelt wurden, werden die (häufig millionenfachen) Nennungen der Unternehmen und Marken anschließend automatisiert Themenfeldern zugeordnet und einer Sentiment-Analyse im Hinblick auf eine positive, neutrale oder negative Tonalität unterzogen. Auswertung: Nachhaltigkeitsreputation von Banken Der beschriebene Social-Listening-Prozess diente unter anderem als Grundlage für die Studie „Exzellente Nachhaltigkeit“ des IMWF im Auftrag des F.A.Z.-Instituts. Dafür wurden 3,1 Millionen Nennungen der untersuchten Unternehmen und Marken zwischen dem 1. August 2018 und dem 30. Juli 2019 erfasst und für 186 Branchen individuell ausgewertet. Die Neuronalen Netze von Beck et al. Service konnten die Nennungen der Unternehmen den drei Themenfeldern ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit zuordnen und ihre Tonalität als positiv, neutral oder negativ einordnen. Zur Auswertung wurden für jedes Unternehmen und für jeden Nachhaltigkeitsfaktor zwei Werte ermittelt: erstens der Tonalitätssaldo, die Differenz aus positiven und negativen Nennungen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Erwähnungen des Unternehmens. Und zweitens, wie häufig das Unternehmen im Vergleich zum jeweiligen Branchendurchschnitt erwähnt wurde. Je reichweitenstärker ein Unternehmen im Vergleich zu seinen Wettbewerbern ist, desto stärker wirkt sich das Sentiment aus – ob die öffentliche Meinung über das Unternehmen in Bezug auf den jeweiligen Nachhaltigkeitsfaktor überwiegend positiv oder negativ gefärbt ist. Die Teilergebnisse wurden anschließend zu einem Punktwert für jedes Unternehmen zusammengeführt. Die Themenfelder Umweltschutz und soziales Engagement wurden dabei mit jeweils 40 Prozent und der ökonomische Aspekt zu 20 Prozent gewichtet. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgte abschließend branchenspezifisch auf einer Index-Skala von 0 bis 100 Punkten. Das in seiner Nachhaltigkeitsreputation stärkste Unternehmen seiner Branche erhielt 100 Punkte und setzt damit den Maßstab für alle weiteren untersuchten Firmen innerhalb der gleichen Kategorie, die anhand ihres Ergebnisses auf dieser Spanne abgetragen wurden. Unter den Banken in Deutschland kristallisierten sich diese zehn Geldhäuser als diejenigen mit der besten Reputation im Bereich Nachhaltigkeit heraus: 1. Sparkassen 2. Volksbank 3. NRW.BANK 4. KfW 5. Aareal Bank 6. Sparda Bank 7. Vontobel 8. Hauck & Aufhäuser 9. Comdirect 10. Landeskreditbank Baden-Württemberg – Förderbank Es zeigt sich: Die Öffentlichkeit spricht vor allem den dem Gemeinwohl verpflichteten Sparkassen, den genossenschaftlichen Volksbanken und den sich u. a. durch Umweltprogramme profilierenden Förderbanken eine ausgesprochen gute Nachhaltigkeits-Performance zu. Auffällig ist hingegen, dass private Großbanken wie die Commerzbank oder die Deutsche Bank in den Top 10 fehlen. Fazit Natürlich kann man sich als Unternehmenskommunikator auf ein „Das haben wir noch nie so gemacht“ zurückziehen und weiterhin auf quantitative und gelegentlich qualitative Resonanzanalysen setzen. Aber dann wird man weiterhin mit seinem Boot durch den Nebel irren – während die besser aufgestellte Konkurrenz mithilfe Künstlicher Intelligenz sowohl in der Analyse als auch bei Maßnahmen und Budgeteffizienz klaren Kurs hält. Autor Dr. Roland Heintze, Geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor.

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