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42 02 | 2022 Ansatzpunkte der Künstlichen Intelligenz in der SEO Die manuell durchgeführte Keyword-Recherche erfordert aber nicht nur viel Zeit, sie kann auch nur eine begrenzte Datenmenge analysieren. Hier besteht also das Risiko, dass Keywords, die das Potenzial hätten, ganz oben in den Suchergebnissen zu ranken, gar nicht identifiziert werden. An seine Grenzen stößt das bisherige Verfahren auch bei aktuellen Themen, die innerhalb kürzester Zeit auf neue, relevante Keywords optimiert werden müssen. Bestes Beispiel ist hierfür ein Begriff wie „Schnelltest“ während der Corona- Pandemie. Aufgrund der dynamischen Entwicklung muss ein solches Thema kontinuierlich angepasst werden, um weiterhin Traffic zu generieren. Meist ist eine Optimierung bereits nach wenigen Tagen oder Wochen erforderlich. Und selbstverständlich müssen auch die Keywords zu Themen, die gerade nicht im Trend liegen, von Zeit zu Zeit überarbeitet werden. Es handelt sich hierbei also um einen wiederkehrenden Prozess. Gerade, wenn schnelle Ergebnisse geliefert werden müssen, kommt ein Mensch jedoch an seine Grenzen. Unter Zeitdruck kann sich die Fehleranzahl erhöhen, und die Qualität der recherchierten Keywords lässt nach. Dies ist auf die mitunter sehr großen Datenmengen zurückzuführen, die sich in manueller Arbeit kaum durchgehend mit maximaler Konzentration bearbeiten lassen. Für ein KI-Tool jedoch ist weder Zeitdruck noch eine große Datenmenge ein Problem. Die Künstliche Intelligenz liefert zu jeder Zeit belastbare Ergebnisse und vollzieht die Keyword-Recherche innerhalb weniger Minuten. Dies entlastet die Mitarbeiter und schafft Kapazitäten für weitere wichtige Aufgaben. Wie ein KI-Tool in der SEO arbeitet Das KI-Tool zur Keyword-Recherche macht sich das maschinelle Lernen zunutze. Das Tool lernt also, indem ihm vorhandene Datenbestände zur Verfügung gestellt werden. Anhand dieser Daten erkennt das Tool dann Muster und Gesetzmäßigkeiten, und es wird in die Lage versetzt, eigenständig Lösungen zu entwickeln. Hierbei handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess, sodass sich das KI-Tool beständig weiterentwickelt. Ein marktgängiges deutsches KI-Tool beispielsweise wurde zu Beginn mit einem etwa 80.000 Daten und Keyword Rankings umfassenden Datenbestand versorgt. Daraufhin durchlief das Programm etwa 200 Lernzyklen, aus denen am Ende 33 Entscheidungsbäume erstellt wurden, die zur Beurteilung eines Keyword-Potenzials von Relevanz sind – dieses Vorgehen wird als Random Forest Model bezeichnet. Auf Grundlage der vorgegebenen Lösungsmöglichkeiten konnte das Tool also Muster nachvollziehen, Gesetzmäßigkeiten ableiten und eigene Lösungswege ermitteln. Wird das Tool nun mit neuen Daten konfrontiert, nutzt es diese 33 Entscheidungsbäume, um potenzielle Keywords zu analysieren. Anhand der Eigenschaften der dabei ermittelten Keywords können diese klassifiziert werden. Die Entscheidung für oder gegen ein Keyword wird abschließend über fünf relevante Fragen bestimmt: ■ Welches Suchvolumen hat der Begriff? ■ Auf welcher Position rankt der Begriff aktuell? ■ Wie hoch ist der Klickpreis? ■ Welche Länge hat der Begriff? ■ Aus wie vielen Bestandteilen setzt er sich zusammen? Die gelieferten Ergebnisse des KI-Tools bilden dann eine fundierte Grundlage, um daraus relevante Inhalte für die eigene Webseite zu erstellen oder bereits vorhandenen Content zu optimieren. Vorteile der Künstlichen Intelligenz in der SEO Das KI-Tool zur Analyse wichtiger Keywords übernimmt einen sehr aufwendigen und oftmals eintönigen Aufgabenbereich in der Suchmaschinenoptimierung. Mitarbeiter, die bisher die manuelle Recherche übernommen haben, werden somit entlastet und können sich anderen wichtigen Aspekten widmen, wie der Inhaltserstellung oder dem Feinschliff der SEO-Strategie. Für Entlastung sorgt auch die Tatsache, dass ein KI-Tool rund um die Uhr zur Verfügung steht und auch bei kurzfristigem Bedarf hochwertige Ergebnisse liefert. Selbst große Datenmengen sind für die KI kein Problem. Im Gegenteil, dadurch, dass die Datenmenge erhöht werden kann, ist das Tool in der Lage, weiter zu lernen und noch bessere Ergebnisse zu liefern.
02 | 2022 43 Das betrifft nicht nur die Qualität der Keywords. Es werden auch Potenziale aufgedeckt, die bei einem manuellen Vorgehen gar nicht in Betracht gekommen wären. Dies wiederum prädestiniert das KI-Tool zum Einsatz in hart umkämpften Branchen mit vielen Wettbewerbern. Hier ist es meist gar nicht so einfach, sich von der Konkurrenz abzuheben oder Nischen zu besetzen. Unternehmen, die sich auf bisher unentdeckte Keywords einlassen, haben gute Chancen, hier die obersten Rankings auf Google zu erreichen. Letztlich profitiert auch der Kunde von der Keyword- Analyse mit einem KI-Tool. Denn nichts ist für einen Kunden unerfreulicher, als bei einer Suchanfrage auf irrelevanten Content geleitet zu werden. Keywords, die über ein KI-Tool analysiert werden, zeigen verlässlich an, nach welchen Inhalten die Kunden wirklich suchen. Wird der Content daraufhin im nächsten Schritt optimiert, kommt dies den Bedürfnissen der Zielkäufer entgegen. Ein höherer Traffic, eine längere Verweildauer und wiederkehrende Kunden können so erzielt werden. Unbegründet ist die Sorge, dass ein KI-Tool in der SEO die menschliche Arbeitskraft komplett ersetzen könnte. Vielmehr schafft ein solches Tool Raum für mehr Kreativität und Zufriedenheit im Team. Gerade unter Zeitdruck wurde eine manuelle Analyse oft als belastend empfunden. Denn Ergebnisse von hoher Qualität müssen in kurzer Zeit geliefert werden. Künstliche Intelligenz beschleunigt und erleichtert nun diesen bedeutsamen Aspekt in der SEO. Blick in die Zukunft – weitere Potenziale des KI-Tools Künstliche Intelligenz in der Suchmaschinenoptimierung ist zwar auf dem Vormarsch, steckt aber noch in den Kinderschuhen. Aktuell kommt ein solches Tool vor allem zum Einsatz, um neue relevante Keywords zu finden und daraus wichtige Themen und Inhalte abzuleiten. In der Praxis wird ein solches KI- Tool bereits genutzt, um die redaktionelle Planung der Website durchzuführen und entsprechenden Content zu erstellen. Zukünftig kann ein solches Tool aber auch Unterstützung bei der Optimierung bereits vorhandener Texte leisten und weitere Verbesserungsmöglichkeiten aufdecken. So könnte Fazit Bisher setzen noch wenige Unternehmen KI-Tools zur Suchmaschinenoptimierung ein. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass sich die Nutzung aus unterschiedlichen Gründen schnell ausweiten wird. Künstliche Intelligenz bei der Keyword-Recherche verbessert schließlich nicht nur die Ergebnisse und schafft Möglichkeiten, unentdeckte Potenziale aufzudecken, KI setzt auch Ressourcen frei, die gewinnbringend an anderen Stellen eingesetzt werden können. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass KI schon bald zum Standard in der Suchmaschinenoptimierung werden könnte. das Tool Inhaltslücken identifizieren und Vorschläge zum Füllen dieser Lücken machen. Damit würde die KI weit über den bisherigen WDF*IDF-Optimierungs-Standard [ein bekanntes Analyseverfahren der Suchmaschinenoptimierung, Anm. d. Red.] hinausgehen. Des Weiteren ergeben sich vor allem im Bereich kurzlebiger Trendthemen neue Möglichkeiten. Bis heute war eine Keyword-Recherche in diesem Bereich nicht immer rentabel, da viele Themen nur wenige Tage von Relevanz waren und dann wieder verschwanden. Ein KI-Tool, das innerhalb weniger Minuten Ergebnisse liefert, könnte nun dafür sorgen, dass es sich lohnt, auch für kurzlebige Themen hochwertige Inhalte zu erstellen. Schon heute liefert ein KI-Tool sehr präzise, belastbare Resultate, aber auch hier sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. In Zukunft könnten zum Beispiel die Parameter der Analyse oder die Datenquellen erweitert und somit die Qualität der Keywords noch gesteigert werden. Weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben sich in der Voice Search, denn auch hier gewinnt die Suchmaschinenoptimierung immer weiter an Bedeutung. Autor Hartmut Deiwick, CEO der Löwenstark Digital Group.
