6 01 | 2021 Kurzmeldungen Die EU-Kommission will, dass Europa bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) globale Standards setzt. Die Behörde schlug zu diesem Zweck strenge Regeln für den Umgang mit KI vor. Diese sollen mögliche Risiken von Anwendungen und die Grundrechte der EU-Bürger gleichermaßen berücksichtigen. Die Vorschriften sollen auf einer zukunftssicheren Definition der Technologie beruhen und in allen Mitgliedstaaten in gleicher Weise Anwendung finden. KI-Systeme, die als Bedrohung für die Sicherheit und Rechte der Menschen gelten, sollen verboten werden. Einseitige Berichterstattung Algorithmen und KI spielen eine wachsende Rolle in den Medien. Die Darstellung der Themen ist jedoch offenbar sehr einseitig und konzentriert sich mehr auf wirtschaftliche Potenziale als auf gemeinwohlorientierte Perspektiven. Wie aus einer Studie der BertelsmannStiftung hervorgeht, hat sich die Präsenz des Themenkomplexes in den Leitmedien in den letzten zehn Jahren deutlich erhöht. Dabei ging der Anteil gesellschafts politischer Themen stark zurück. Die wirtschaftlichen und technischen Themen dominierten besonders in den letzten zwei bis drei Jahren den medialen Diskurs. Diagnose von Covid-19 Deutsche Forscher haben den Grundstein für eine effizientere Analyse von weltweit erfassten Krankendaten gelegt, die mittels Computertomographien (CT) des Brustkorbs entstehen. Auch das Potenzial von KI wurde beleuchtet. Als Teil eines europäischen Forschungsteams erarbeitete die Medizinische Fakultät der Universität DuisburgEssen (UDE) ein Konzept, mit dem CTBefunde strukturierter als bisher digital erhoben werden können. Im Fokus standen Computertomographien der Lungen von Menschen, die an Covid19 erkrankt waren. Ausgewählt wurde das Verfahren, weil es sich bei der Diagnostik der Krankheit als sehr hilfreich erwies. „Durch die von uns entwickelte systematische, computergestützte und kontextgeführte elek tronische Datenerfassung werden erstmals Echtzeit Analysen von weltweit entstandenen Krankendaten möglich“, sagte Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin (IKIM) des Universitätsklinikums Essen (UK Essen). Die Befunddaten werden von Menschen und Algorithmen ausgewertet. Kleesiek: „Die so erhobenen Gesundheitsdaten stellen eine exzellente Grundlage für künftige Forschung im Bereich der Künstlichen Intelligenz dar.“
01 | 2021 7 KI hilft in der Pflege Vom Serviceroboter bis hin zu Hebehilfen für das Umbetten von Patienten: Technische Assistenzsysteme können mithilfe von KI bereits in naher Zukunft pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen und Pflegekräfte unterstützen. In einem Anwendungsszenario illustriert die Plattform Lernende Systeme eine häusliche Pflegesituation, die in wenigen Jahren Realität sein könnte. Eine multimediale Grafik veranschaulicht, wie KISysteme einer Schlaganfallpatientin zu Hause ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen können und welche Fragen auf dem Weg dorthin noch zu klären sind. Frühwarnsystem im Straßenverkehr Ein neu entwickeltes Frühwarnsystem für autonome Fahrzeuge lernt mit KI aus Tausenden realen Verkehrssituationen. Die Technologie kann bei heutigen selbstfahrenden Entwicklungsfahrzeugen bereits sieben Sekunden im Voraus mit mehr als 85prozentiger Genauigkeit vor einer potenziell brenzligen Lage warnen, so das Ergebnis einer Studie der Technischen Universität München (TUM) in Kooperation mit der BMW Group. Dank KI kann das System aus früheren Situationen lernen, in denen selbstfahrende Testfahrzeuge im realen Straßenverkehr an ihre Systemgrenzen stießen, teilte die Uni mit. Voraussetzung für das Funktionieren der AI Technologie ist eine große Datenmenge. KI schreibt neuen Nirvana-Song Der Tod des Sängers Kurt Cobain schockte vor 27 Jahren die Musikszene und Fans auf der ganzen Welt. Doch jetzt erschien ein angeblich neuer Song des NirvanaFrontmanns: „Drowned in the Sun“. Die Organisation „Over the Bridge“ komponierte das neue Lied mittels Künstlicher Intelligenz (KI). Die Komposition wurde auf dem Album „Lost Tapes of the 27 Club“ veröffentlicht, berichteten Medien. Gesungen wird das Stück von dem CobainCoversänger Eric Hogan. Die Melodie erinnert an „Come as you are“ – einen der berühmtesten Songs der Band. Die für die Komposition verwendete KISoftware Magenta wurde von Google entwickelt und imitiert das Songwriting von Kurt Cobain. „Over the Bridge“ möchte mit der Aktion auf das traurige Schicksal des Musikers aufmerksam machen – ebenso wie auf die anderen Mitglieder des sogenannten „Club 27“, jenen Musikern, die bereits im Alter von 27 Jahren ums Leben kamen. Cobain hatte viele Jahre Drogenprobleme und litt zudem an Depressionen. Am 5. April 1994 nahm er sich das Leben. Der Song ist nicht der erste, der von der Organisation komponiert wurde. Die dafür eingesetzte Künstliche Intelligenz mischte bereits Stücke von Jimi Hendrix, Amy Winehouse und The Doors neu. Ihr Album nennt die Organisation „Lost Tapes of the 27 Club“. Den Verantwortlichen geht es jedoch nicht darum, die Musikbranche mittels KI zu revolutionieren. „Over The Bridge“ will mit den Kompositionen ein Bewusstsein für Depressionen und andere psychische Probleme unter Musikerinnen und Musikern schaffen. Mittelstand gibt sich skeptisch Der deutsche Mittelstand steht KITechnologien verhalten gegenüber. 64 Prozent der Führungskräfte messen KI nur eine mittlere bis niedrige Relevanz für den Mittelstand als Ganzes bei, so eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte. Auch in Bezug auf das eigene Geschäftsmodell sprechen ihr 58 Prozent eine niedrige Bedeutung zu. Richtet sich der Blick in die Zukunft, ändert sich das Bild: 59 Prozent sind davon überzeugt, dass die Bedeutung von KI zunehmen wird.
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