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diebank 10 // 2019

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

BERUF & KARRIERE Das

BERUF & KARRIERE Das Geld der Frauen Frauen sind immer noch in geringerem Maß berufstätig als Männer, sind häufiger in Teilzeit beschäftigt und zudem oft in weniger gut bezahlten Berufen. Laut einer im September 2019 veröffentlichten Umfrage der Commerzbank haben nur 15 Prozent der Befragten ein eigenes Nettoeinkommen über 2.000 €. Dadurch verfügen sie über weniger Einkommen als Männer, was sich auch auf ihr Anlage- und Sparverhalten auswirkt. Während knapp ein Drittel der Männer monatlich mehr als 200 € zurücklegt, gelingt das nur einem Fünftel der Frauen, fand eine im August 2019 veröffentlichte Studie („Frauen und Geld“) des Bankenverbands heraus. Bei der Wahl der Anlageklassen setzen Frauen seltener auf Aktien. Während von den befragten Männer 27 Prozent Aktien, Aktienfonds oder andere Wertpapiere besitzen, sind es bei Frauen nur 18 Prozent. Auch beim Renditewunsch gab es große Unterschiede (Frauen: 23 Prozent, Männer 37 Prozent) ebenso wie bei der Verfügbarkeit des Kapitals. Nur 8 Prozent der Frauen sind bereit, ein größeres Anlagerisiko in Kauf zu nehmen, wenn dafür eine höhere Rendite lockt, bei den Männern sind es immerhin 20 Prozent. Von der Börse überhaupt keine Ahnung zu haben, geben 40 Prozent der Frauen und fast ebenso viele Männer an. Wie stark die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist, zeigt eine Studie der Commerzbank. Finanziell unabhängig zu sein, ist für die Mehrheit der Frauen in Deutschland eins der wichtigsten Ziele im Leben. 78 Prozent zwischen 18 und 64 Jahren geben an, dass dies für sie „äußerst“ oder „sehr“ wichtig sei. Erst danach kommen Ziele wie „Lebenspartner finden“ (60 Prozent) und eine „Familie gründen“ (53 Prozent). Dennoch sagen nur 26 Prozent von ihnen, ein großes Interesse an den Themen Finanzen und Geldanlage zu haben, und nur 23 Prozent investieren hier regelmäßig Zeit. Unterdessen richtet sich die HypoVereinsbank (HVB) mit dem 2019 gestarteten Impact Banking an Jugendliche und junge Erwachsene, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind. „Ziel ist es, ihnen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt zu helfen“, sagt Stephanie Kraus- Nijboer, die das Social Impact Banking in Deutschland verantwortet. Volunteers der HVB unterstützen zum Beispiel die gemeinnützige Aktiengesellschaft Joblinge bei der Durchführung von Finanzworkshops. „Durch 62 10 // 2019

BERUF & KARRIERE Sparen ohne Spaß die Workshops wird den Jugendlichen ein Finanz-Basiswissen zum Umgang mit Geld, Haushaltsplanung, zu Finanzinstrumenten und deren Funktionsweise mithilfe von Vorträgen, interaktiven Übungen und Wissenstests vermittelt, das es ihnen erleichtern soll, ihr Leben eigenverantwortlich zu organisieren.“ Mit Social Impact Banking wolle die Bank einen aktiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Bis zum Ende des Jahres sollen rund 500 Teilnehmer die Workshops besucht haben. „Money Manni” und mehr: An fehlenden Angeboten liegt es nicht Neben den Banken bemühen sich zahlreiche Private um das Finanz-Know-how der Deutschen. Dazu gehört der Ex-Chef der Sparkasse Leverkusen. Im Sommer dieses Jahres ging Manfred Herpolsheimer mit seinem You- Tube-Kanal „Money Manni“ online und veröffentlicht seitdem regelmäßig kurze Filme zu Themen wie Hypotheken, Kredite oder Bargeld. Bis Anfang Oktober hatte der 66-jährige Rentner mit 17 Videos schon knapp 1.900 Abonnenten gewonnen. Zielgruppe seien die unter 30-Jährigen, so Herpolsheimer, was wahrscheinlich auch erklärt, warum sein Video über Immobilienerwerb in den USA nur wenig Interesse auslöst. Mit der Initiative „Learn Money“ will Fernsehfrau Carola Ferstl Wirtschaftswissen in die Schulen bringen, „Funny Money“ setzt auf Basiswissen rund ums Sparen, das erste eigene Auto und die erste Wohnung. Mehr als 50.000 Abonnenten informieren sich bei „Finanztip“ auf YouTube etwa über „Kaufen oder Mieten?“, „5 Tipps für mehr Netto vom Brutto“ oder „ETFs und Steuern zahlen“. Alles Themen, die offenbar einen Nerv treffen und bis zu gut 400.000 Aufrufe verbuchen. Chefredakteur des gemeinnützigen Verbraucher- Ratgebers Finanztip ist Hermann-Josef Tenhagen, zuvor 15 Jahre lang Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest. An Angeboten, weder quantitativ noch qualitativ, kann es deshalb nicht liegen, dass Rendite, ETF oder Investmentfond für Jung und Alt oftmals böhmische Dörfer sind. Dennoch: Das Thema ist komplex, erfordert Geduld und Vertrauen in die Wissensvermittler. Warum es nicht läuft, dafür nennen die Experten weitere Gründe. Julia Topar vom Bankenverband führt die Risikoscheu der Deutschen an. „Viele Anleger stecken aus Angst vor dem Risiko den Kopf in den Sand und werden phlegmatisch.“ Oftmals würden die Gefahren, Geld zu verlieren, aber Fast jeder zweite Deutsche spart vorrangig klassisch via Sparbuch, aber nur jeder Vierte hält das Sparbuch für das ideale Mittel zum Vermögensaufbau. Ebenfalls jeder Vierte vertraut beim Sparen noch auf das Sparschwein zuhause, heißt es in der Studie „Neues Sparen“ der Commerzbank. Immerhin 68 Prozent der Befragten legen regelmäßig Geld zur Seite. Aber nicht einmal jeder Fünfte glaubt daran, dass Sparen in der aktuellen Niedrigzinsphase überhaupt Sinn macht. Fast 70 Prozent gaben an, sich in Bezug auf Sparmöglichkeiten nicht gut auszukennen. Dass zum Beispiel Fondssparen nicht nur etwas für Reiche ist, haben laut Studie nur knapp die Hälfte der Deutschen erkannt. Um Vermögen aufzubauen, nennen die Befragten zuerst den Erwerb einer Immobilie (54 Prozent) gefolgt von Investmentfonds und schließlich Bausparen. überschätzt. Dabei zeige zum Beispiel schon ein Blick auf das DAX-Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI), dass die Renditechancen langfristig sehr gut seien. Übergeordnete Stelle fehlt Es gibt in Deutschland keine zentrale Stelle, die für die Finanzbildung der Bevölkerung zuständig ist, stellt Andreas Kaun von der Bundesbank fest. Und Korina Dörr vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband beobachtet eine deutlich gestiegene Komplexität, die heute noch höhere Anforderungen an die Finanzbildung stellt als vor dem Start des 10 // 2019 63

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