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diebank 08 // 2020

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT 3 |

MANAGEMENT 3 | Fiskalimpuls Prozentpunkte des potenziellen BIP 8,0 6,0 4,0 Prognose 2,0 0,0 -2,0 - 4,0 - 6,0 2000 2005 2010 2015 2020 Welt Fortgeschrittene Volkswirtschaften Schwellen- und Entwicklungsländer Quelle: Oxford Economics/Haver Analytics. fitabel. In den letzten zehn Jahren dürfte deren zunehmende Zahl zu einer Reihe unerwünschter makroökonomischer Phänomene beigetragen haben, darunter auch niedrige Inflationsraten. Die Covid-19-getriebene globale Rezession dürfte zu einem weiteren Anstieg der Zahl der Zombie-Firmen führen und damit die globalen disinflationären Kräfte stärken. Obwohl eine Konkurswelle auf kürzere Sicht wahrscheinlich ist, werden niedrige Zinsen, die Flut von staatlich garantierten Krediten und andere Rettungsmaßnahmen – wie temporäre Konkursverschiebungen – wahrscheinlich einige bisher profitable Firmen „zombifizieren“. Deglobalisierung: Wir gehen zwar davon aus, dass sich der seit Jahren anhaltende Trend zu einer verlangsamten Globalisierung fortsetzen wird. Eine groß angelegte Deglobalisierung, die Produktivitätsfortschritte erodiert und den Inflationsdruck erhöht, erwarten wir jedoch nicht. Eine vielbeschworene Möglichkeit besteht darin, dass die Unternehmen von sich aus weniger komplexe und stärker geografisch diversifizierte Lieferketten anstreben. Wir bezweifeln jedoch, dass Covid-19 weitreichende Auswirkungen haben wird. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Überprüfung der Lieferketten inmitten der tiefsten Rezession seit Menschengedenken das dringlichste Thema für das Management vieler Firmen ist. Zudem wäre eine groß angelegte Diversifizierung der Zulieferer teuer und zeitaufwendig. Als Folge einer solchen Diversifizierung könnten Unternehmen Großauftragsrabatte bei Lieferanten verlieren oder gezwungen sein, ein qualitativ schlechteres Produkt zu akzeptieren. Darüber hinaus könnte sich jede Risikominderung auch als illusorisch erweisen, wenn die verschiedenen Lieferanten in der gleichen Region ansässig sind oder selbst auf einen gemeinsamen Lieferanten angewiesen sind. Und schließlich kann die Diversifizierung im Fall eines wirklich globalen Schocks wie Covid-19 nicht zur Risikominderung beitragen. Staatlich verordnetes Re-Shoring könnte der Deglobalisierung ebenfalls einen Schub geben. Als Reaktion auf den Ausbruch von Covid-19 könnten die Regierungen die lokale Produktion strategischer Produkte wie persönliche Schutzausrüstung und medizinische Güter erzwingen. Darüber hinaus könnte Regulatory Divergence die Barrieren zwischen großen Handelsnationen künstlich erhöhen. Dennoch werden solche Veränderungen, ob durch Covid-19 oder andere Einflüsse verursacht, wahrscheinlich nur langsam erfolgen. Veränderungen im Großhandel über Nacht, die die Kosten der Unternehmen stark erhöhen, sind unwahrscheinlich, nicht zuletzt wegen des Widerstands der Unternehmen. Den Unternehmen solche Veränderungen aufzuzwingen, kann letztlich kontraproduktiv sein – beispielsweise können solche Maßnahmen die Beschäftigung eher verringern als erhöhen. Autor Oliver Rakau ist Chief German Economist und stellvertretender Leiter des Europateams von Oxford Economics. In seinen Analysen thematisiert er primär die wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland und Europa sowie die Implikationen für die Geldpolitik der EZB. FAZIT Alles in allem gibt es einige gute Argumente dafür, dass die Corona-Krise preistreibend wirken kann. Allerdings überwiegen unseres Erachtens die disinflationären Effekte der Krise deutlich. Dies gilt nicht nur kurzfristig, während wir uns in der Rezession befinden, sondern dürfte auch auf mittlere Sicht der Fall bleiben. In einem solchen Umfeld werden die Zentralbanken ihre selbstgesteckten Inflationsziele wohl auf absehbare Zeit verfehlen. Die Leitzinsen als auch die Renditen von Staatsanleihen werden daher auf sehr niedrigem Niveau verharren. 22 08 // 2020

MANAGEMENT Die Cloud im Finanzsektor: Anforderungen, Verhandlungen und Vereinbarungen Dienstag, 29. September 2020, 10:00 bis 12:00 Uhr Ziel des Web-Seminars ist es, einen praxistauglichen Überblick darüber zu vermitteln, was beim Einsatz von Cloud-Leistungen durch Finanzinstitute im Hinblick auf die interne Organisation wie auch bei der Vertragsgestaltung zu beachten ist, und übliche Fallstricke in den Verhandlungen mit Cloud-Anbietern aufzuzeigen. Es referieren: Dr. Torsten Kraul & Dr. Jens Kunz | Noerr LLP Bitte beachten Sie: Das Web-Seminar ist Teil der Reihe „Auslagerungen im Finanzsektor“ mit folgenden, weiteren Web-Seminaren: (Alle Seminare sind selbstverständlich einzeln buchbar) Die Cloud im Finanzsektor: Cloud-Security- Maßnahmen für Finanzinstitute Herbst 2020 Auslagerungen im Finanzsektor: Steuerung und Überwachung externer Dienstleister Herbst 2020 Weitere Veranstaltungen und Web-Seminare finden Sie unter www.bv-events.de Anmeldung und Information: per Fax: 0221-5490-315 | Tel.: 0221-5490-133 (Stefan Lödorf) | events@bank-verlag.de JETZT ANMELDEN! events@ bank-verlag.de Bank-Verlag GmbH | www.bv-events.de 08 // 2020 23

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