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diebank 05 // 2020

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

DIGITALISIERUNG ZUKUNFT

DIGITALISIERUNG ZUKUNFT DES ZAHLUNGSVERKEHRS Wieso an Plattformlösungen kein Weg mehr vorbeiführt Das Zahlungsverhalten der Verbraucher in Deutschland verändert sich spürbar. Eine Vielzahl neuer Dienstleister drängt auf den Markt und eröffnet neue, komfortable Möglichkeiten des Bezahlens. Die Unternehmen vieler Branchen wollen reagieren, scheitern jedoch oft an der zu komplexen Anbindung in eigene Systeme und Prozesse. Banken können sich als Digitalisierungspartner positionieren – die Aareal Bank etwa unterstützt Kunden aus der Wohnungswirtschaft mit einer innovativen Plattformlösung.

DIGITALISIERUNG Mehr und mehr durchdringt die Digitalisierung den Alltag der Menschen, und kaum ein Lebensbereich bleibt davon unberührt. So wirkt sie sich auf das Zahlungsverhalten der Verbraucher aus, sprich auf die Frage, auf welchem Weg sie Produkte, Dienstleistungen und Services bezahlen oder Rechnungen begleichen. Neben den klassischen Optionen – Bargeld, Kartenzahlung, Lastschrift etc. – drängen seit einigen Jahren innovative Bezahldienste auf den Markt. Aktuell zeichnen sich drei Trends im Zahlungsverhalten ab: Trend 1: Bargeld bleibt, aber Alternativen gewinnen an Boden Laut der Studie „Zahlungsverhalten in Deutschland“, die die Deutsche Bundesbank im Dreijahrestakt durchführt und zuletzt 2017 veröffentlicht hat, ist Bargeld zwar weiter das liebste Zahlungsmittel der Deutschen: 74 Prozent aller Transaktionen wurden im Jahr 2017 darüber abgewickelt. Allerdings fiel der Bargeldanteil am gesamten Transaktionsvolumen 2017 erstmals unter die symbolträchtige 50-Prozent-Marke auf knapp 48 Prozent: ein Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung aus dem Jahr 2014. Während 88 Prozent der Untersuchungsteilnehmer auch in Zukunft mit Münzen und Scheinen bezahlen wollen, zeichnen sich signifikante Änderungen in Richtung bargeldloser Zahlungsformen ab. Debit- und Kreditkarten etwa kamen laut Bundesbank 2017 auf einen gemeinsamen Anteil von etwa 40 Prozent am Gesamtumsatz, die Tendenz für die Verwendung insbesondere von Debitkarten ist steigend. Trend 2: Internetbezahlverfahren punkten im Online-Handel Im umsatzstarken Online-Handel zeigt sich, dass inzwischen auch digitale Bezahlverfahren eine große Rolle spielen. In Rahmen einer Zwischenerhebung aus dem Jahr 2019 hat die Bun- Mietzahlung über digitale Bezahldienste Viele Wohnungsunternehmen stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Was die Mietzahlungen ihrer Mieter angeht, sind sie in der Regel bemüht, eine möglichst hohe Lastschriftquote zu erreichen. Sie sichert ihnen regelmäßige Geldeingänge. Doch wie überall weicht auch hier der eine oder andere Fall von der Regel ab: Ein kleiner Prozentsatz an Mietern zahlt seine Miete bis heute in bar. Diese Fälle verursachen den wohnungswirtschaftlichen Unternehmen erheblichen Aufwand: Der Betrieb einer eigenen Barkasse ist ressourcenintensiv, der Transport des Gelds zur Bank stellt für die Mitarbeiter zudem ein Sicherheitsrisiko dar. Mit einem innovativen Bezahldienst wie „barzahlen.de“ lässt sich ein optimierter Prozess aufsetzen: Über den Anbieter bezahlen die Mieter ihre Miete bar an der Supermarktoder Drogeriekasse. Das Wohnungsunternehmen bekommt zunächst eine klar zugeordnete Zahlungsbestätigung, die sich im hauseigenen ERP-System automatisch weiterverarbeiten lässt. Anschließend geht der ausstehende Betrag im Rahmen einer Sammelzahlung auf dem Konto des Wohnungsunternehmens ein. Die administrativen und händischen Aufwände rund um den Umgang mit Bargeld entfallen komplett – ebenso wie der Weg zur Bank. Auch wenn der Standard-Bezahlprozess nicht funktioniert, werden innovative Bezahlverfahren interessant. Scheitert eine Lastschrift oder geht eine Mietzahlung per Überweisung nicht ein, wird es für das Wohnungsunternehmen schnell teuer. In der Regel bekommt der Mieter eine Zahlungsaufforderung per Post, die jedoch leicht in Vergessenheit gerät. Außerdem muss er den Medienbruch vom Brief hin beispielsweise zu seinem Online Banking überdesbank herausgefunden, dass die Deutschen ihre Interneteinkäufe zwar am liebsten per Kauf auf Rechnung beziehen und per Banküberweisung bezahlen (69 Prozent). Bereits auf Platz zwei der beliebtesten Bezahlmethoden im Online-Handel liegt allerdings PayPal (68 Prozent), gefolgt von Lastschrift (58 Prozent) und Kreditkarte (39 Prozent). Auch andere innovative Zahlungsformen wie Sofort-Überweisung, Bezahlen mit Amazon, barzahlen.de, giropay und paydirekt haben es im Online-Handel unter die Top 12 geschafft. Trend 3: Mobile Payment auf dem Vormarsch Auch im stationären Handel ist das veränderte Zahlungsverhalten der Deutschen deutlich spürbar. An der Ladenkasse – so zeigt es die Zwischenerhebung der Bundesbank 2019 – setzt sich Mobile Payment (Bezahlen per Smartphone) immer mehr durch. Am häufigsten verwendet wird Payback Pay (12 Prozent), gefolgt von den mobilen Bezahllösungen der Sparkassen und genossenschaftlichen Institute (11 Prozent). Letztere verfügen über den höchsten Bekanntheitsgrad unter den Befragten (47 Prozent). Fast genauso geläufig sind den Umfrageteilnehmern Google Pay und Apple Pay – diese werden allerdings bisher nur von 5 beziehungsweise 4 Prozent der Verbraucher genutzt. Was Banken tun können Unter dem Strich fächern sich die Kundenwünsche in Bezug auf ihre bevorzugten Zahlungswege immer stärker auf. Unternehmen verschiedenster Branchen geraten unter Umsetzungsdruck: Sie sind bemüht, ihren Kunden neue, komfortable Zahlungsformen anzubieten. Zwangsläufig müssen sie in diesem Zusammenhang bisherige Zahlungsprozesse überdenken. Banken haben jetzt die Chance, sich als Digitalisierungspartner ihrer Geschäftskunden zu positionieren. Sie unterstützen bei der Implementierung der vielfältigen Anbieter in bestehende Prozesse und ermöglichen ihren Kunden somit, von den neuen Zahlungsangeboten zu profitieren. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt die Aareal Bank in einem Projekt, das sich an die Immobilien- und Wohnungswirtschaft richtet. 05 // 2020 53

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