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diebank 05 // 2020

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT Im Ergebnis wirkt

MARKT Im Ergebnis wirkt sich ein Engagement in hochwertigen Pfandbriefen auf beide Liquiditätskennzahlen positiv aus. Das ist auch intuitiv nachvollziehbar, weil Pfandbriefe durch die doppelte Besicherung vergleichsweise einfach in Bargeld umwandelbar sind und zudem ein langfristiges Refinanzierungsinstrument darstellen. Allerdings werden wertstabile Aktiva tendenziell wenig Rendite erzielen, und zugleich ist die langfristige Refinanzierung teurer als die kurzfristige. Die Leverage Ratio wird ebenfalls im Juni 2021 verpflichtend. Sie beschränkt die Bilanzsumme auf das rund 33-Fache des Eigenkapitals und wirkt somit risikounabhängig. Pfandbriefbanken werden dadurch in ihrem Emissionsvolumen doppelt limitiert: Erstens durch die Anforderungen an die Kredite in der Deckungsmasse und zweitens durch die Leverage Ratio, die Emissionsvolumen und Deckungsmasse der Pfandbriefe an das Eigenkapital koppelt, obwohl in der Deckungsmasse wertstabile Kredite stecken, die keine hohe Eigenkapitalunterlegung erfordern. Hinzu kommt die Belastungsquote (Asset Encumbrance Ratio), die den Anteil belasteter Vermögensgegenstände an allen Vermögenswerten begrenzt (voraussichtlich auf 15 Prozent). Diese Kennzahl soll verhindern, dass zu viele Vermögensgegenstände anderweitig hinterlegt („versprochen“) sind und im Insolvenzfall den ungesicherten Gläubigern keine Vermögenswerte mehr zur Verfügung stehen. Damit stellt diese Kennzahl einen Interessenausgleich zwischen gesicherten und ungesicherten Gläubigern her. Die Belastungsquote begrenzt dadurch das Kreditvolumen in der Deckungsmasse und limitiert so die Emission von Pfandbriefen. Die Vorgaben des Pfandbriefgesetzes sollen dazu beitragen, dass die Pfandbriefbank vor einer Insolvenz geschützt wird. Sie kommen deshalb sowohl den gesicherten als auch den ungesicherten Gläubigern zugute. Eine höhere, freiwillige Überdeckung wird von den Ratingagenturen für ein gutes Rating eingefordert. Diese lässt sich demnach als Nachteil für die ungesicherten Gläubiger auslegen. Durch die langfristige Zinsbindung der emittierten Pfandbriefe reduzieren sie auf der Passivseite auch das Zinsänderungsrisiko. Insgesamt ist festzuhalten, dass sich Pfandbriefe sowohl als Aktiv- als auch als Passivposition prinzipiell positiv auf die aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennzahlen auswirken und das Zinsänderungsrisiko reduzieren. Zugleich wird das Kreditengagement, das in der Deckungsmasse steckt, sowohl durch die Leverage Ratio als auch durch die Asset Encumbrance Ratio begrenzt. FAZIT In diesem Jahr wird der Pfandbrief 250 Jahre alt. Gerade im derzeitigen Niedrigzinsumfeld und vor dem Hintergrund der aktuellen aufsichtsrechtlichen Anforderungen ist er aber überaus modern. So bietet er Investoren eine attraktive, langfristige und zugleich doppelt besicherte Geldanlage. Darüber hinaus dient der Pfandbrief als langfristige, stabile Refinanzierung und als liquide Aktivposition, was sich vorteilhaft auf die Liquiditätskennzahlen auswirkt. Zudem ist der Pfandbrief in Abhängigkeit von der Verwendung der Deckungssumme durch die Kreditnehmer als grundsätzlich grün oder nachhaltig klassifizierbar. Damit ist er für die nächsten 250 Jahre bestens ausgestattet. Many happy returns of this anniversary! Autoren Prof. Dr. Christiane Goodfellow lehrt an der Jade Hochschule in Wilhelmshaven und vertritt dort Kapitalmarkttheorie und Statistik. Nicolai Georgy ist Referent Controlling bei der Sparkasse Wilhelmshaven. Dieser Beitrag basiert auf seiner Masterarbeit. 1 Erste Emission im Dezember 1770 in Schlesien, vgl. Jessen, Hartwig, „Das landschaftliche Kreditwesen“, Gabler-Verlag 1962, sowie Wanner, Eckhardt, „die bank“ 1/2013. 2 https://www.undp.org/content/undp/en/home/sustainable-development-goals.html. 3 Kullig, Sascha (2019), Pfandbriefe und Covered Bonds. Pfandbriefbanken leisten einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Immobilien und Finanzierung – der langfristige Kredit (6). 18 05 // 2020

Risiken beherrschen, Kontrollen bewerten, Prozesse steuern MARKT Im Zeitalter von Digitalisierung und künstlichen Intelligenz sind agile, vernetzte, dezentrale und sichere 360° Führungsinstrumente ein Muss! Wenn sich Rahmenbedingungen ständig ändern, sind Managementsysteme unverzichtbar! Der permanente Wandel ist in allen Unternehmensbereichen spürbar und erfordert eine regelmässige Anpassung der internen Kontroll-und Management-Systeme. Ergänzen Sie Ihre Führungsinstrumente, um Kosten zu sparen und Ihre Produktivität zu steigern. Managementsysteme mit TopEase® = 360 Grad Sicht = Kosten sparen, Ertrag steigern und Regularien erfüllen Business-DNA Solutions GmbH ist die Software-Fabrik aus der Schweiz, und Anbieter der Software Plattform TopEase® zu den Themen Risiko-, Prozess-, Kontrollen- (IKS), Regularien-, Kontinuitäts- (BCM)- und Sicherheits-Management. Alles aus einer Hand! Mit TopEase® Digitalisierung in der Unternehmensführung aufbauen, Risiken steuern, Kontrollen bewerten (IKS), Prozesse steuern, Komplexität beherrschen, Nachvollziehbarkeit garantieren und das Unternehmen umfassend weiterentwickeln. Es ist nie zu spät, vereinbaren Sie noch heute einen Termin! Business-DNA Solutions GmbH - www.business-dna.ch - info@business-dna.ch - Tel. +41 44 308 39 85 05 // 2020 19

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