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die bank 11 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

AGILE METHODEN Von der

AGILE METHODEN Von der IT lernen óó Agile Methoden kommen in immer mehr Unternehmen zum Einsatz. Die Deutsche Bank nutzt sie ebenso wie Zalando, bei General Electric sind sie ein Schlüssel für die Transformation hin zum digitalen Industrieunternehmen. Ihre Wurzeln liegen in der Softwareentwicklung, werden jedoch längst nicht mehr nur in der IT eingesetzt. Welche Vorteile agile Methoden besonders für Innovationsprozesse haben, zeigt eine aktuelle Bain-Studie. Bei Unternehmen, die auf diese Methoden bereits zurückgreifen, halbierte sich die Projekt-Entwicklungszeit bei gleichzeitiger Verdoppelung der Produktivität. Eine Analyse von mehr als 10.000 Projekten ergab, dass sich die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Einsatz agiler Methoden mehr als verdreifachte. „Unternehmen schöpfen ihr Innovationspotenzial längst noch nicht aus“, sagt Agile-Experte Christopher Schorling. Denn noch fällt es Organisationen schwer, Agilität zu leben. In vielen Fällen widerspricht sie der bestehenden Unternehmenskultur, andernorts fehlt die Erfahrung im Umgang mit agilen Prozessen oder die Unterstützung des Managements. Bain-Partner Schorling ist jedoch davon überzeugt, dass agile Methoden den Alltag in deutschen Unternehmen grundlegend verändern werden. Es entstehe eine neue Dynamik und eine größere Kundennähe. „Die Herausforderungen des digitalen Zeitalters lassen sich so erheblich besser bewältigen.“ GEMEINSCHAFTSDIAGNOSE HERBST 2016 Wirtschaft gut ausgelastet óó Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem moderaten Aufschwung, gestützt von einem stabilen Arbeitsmarkt und kräftigem Konsum. Davon gehen die an der aktuellen Gemeinschaftsdiagnose beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute aus. Das Bruttoinlandsprodukt wird demnach im nächsten Jahr um 1,4 Prozent und im Jahr 2018 um 1,6 Prozent wachsen. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 1,9 Prozent erwartet, so die von der Bundesregierung beauftragte Institute. Im Frühjahr gingen die Institute noch von einem Wachstum von 1,6 Prozent für dieses und 1,5 Prozent für nächstes Jahr aus. „Der Arbeitsmarkt ist nach wie vor in einer guten Verfassung und trägt den privaten Verbrauch, darüber hinaus machen sich beim öffentlichen Konsum Aufwendungen für die Integration von Flüchtlingen bemerkbar, sodass die Binnenkonjunktur außerordentlich gut dasteht“, erläutert Ferdinand Richter vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Die Industrie leistet anders als in früheren Erholungsphasen jedoch einen unterdurchschnittlichen Beitrag. Die bereits seit längerem schwachen Investitionen und Exporte werden im Laufe des Jahres aber wieder etwas anziehen. Als Gefahr für den wirtschaftlichen Aufschwung sehen die Institute die Skepsis gegenüber internationaler wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Diese könnte verstärkt Einfluss auf die Politik nehmen und so die Konjunktur beeinträchtigen. AUSLÄNDISCH INVESTIERTE UNTERNEHMEN IN CHINA STEHEN VOR HERAUSFORDERUNGEN Die Produktivität muss gesteigert werden óó Das niedrige Wirtschaftswachstum sowie der anhaltende Transformationsprozess stellen ausländisch investierte Unternehmen in China vor neue Herausforderungen. Firmen müssen sich vor allem noch stärker auf den Binnenkonsum ausrichten. Diese Änderungen beeinflussen stark die Produktion und fordern mehr denn je eine Steigerung der Produktivität. Laut einer Studie der Technischen Universität München und der Unternehmensberatung BearingPoint hat die Produktivitätssteigerung für 86 Prozent der befragten Unternehmen höchste Priorität. 81 Prozent führen dazu bereits Optimierungsprozesse durch, jedoch stufen nur 39 Prozent der Befragten ihre Bemühungen als ausreichend ein. Dabei wurde die Mitarbeiterleistung als entscheidend für die Umsetzung von Produktivitätsverbesserungen beurteilt. Gleichzeitig nannten die Teilnehmer mangelnde Einsatzbereitschaft, Motivation und geringe Befolgung von Prozessstandards ihrer Belegschaft als größte Hürde für eine erfolgreiche Transformation ihres Unternehmens. Der Großteil der Organisationen gab jedoch an, bereits effektive Anreize für die Belegschaft zu bieten, um die Mitarbeiterleistung zu steigern. Weiterhin erschweren kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren die Kommunikation sowie das Durchsetzen und Erreichen von Zielen. Lediglich 37 Prozent der Unternehmen gaben an, mit ihrem aktuellen Produktivitätslevel zufrieden zu sein. Die restlichen 63 Prozent sind hingegen unzufrieden oder unentschlossen. Welche Herausforderungen verhindern Produktivitätssteigerungen in der Produktion in China? Unzureichende Fähigkeiten der Mitarbeiter Unzuverlässige Absatz- und Produktionsplanung Zu geringe Ausrichtung an Prozessdefinitionen Geringe Motivation der Mitarbeiter Fehlende Zusammenarbeit mit Lieferanten und Kunden Unzureichende präventive Instandhaltungsmaßnahmen Hohe Mitarbeiterfluktuation Zu geringer Austausch zwischen Abteilungen Unzureichend definierte Prozesse Unzureichende Kapazitätsplanung Häufiger Ausfall von Anlagen und Ausrüstung 1 Not at all Quelle: BearingPoint 2016. 3,47 3,41 3,16 3,15 3,14 3,10 3,09 3,05 2,83 2,66 2,66 2 3 4 5 Very much 36 diebank 11.2016

Betriebswirtschaft Kompakt GLOBAL WEALTH REPORT Ende der fetten Jahre óó Das Vermögen privater Haushalte wächst kaum noch an. 2015 erzielte das globale Brutto-Geldvermögen nur noch eine Zuwachsrate von 4,9 Prozent. In den drei Jahren zuvor wuchs das Vermögen mit im Schnitt 9 Prozent noch rund doppelt so schnell. Vom Rückgang des Wachstums sind vor allem die Industrieländer in Westeuropa, in den USA und Japan betroffen. Nur Asien (Japan ausgenommen) kann auf einen Zuwachs von 14,8 Prozent blicken und zieht damit am Rest der Welt vorbei. 18 Prozent des weltweiten Brutto-Geldvermögens von 155 Bio. € entfallen inzwischen auf die Region Asien (ex Japan), die ihren Anteil damit seit Beginn des neuen Jahrtausends mehr als verdreifachen konnte und auch den Euroraum (14,2 Prozent) hinter sich ließ. Positiv: Die globale Vermögensverteilung zeigt ein heterogenes Bild. Immer mehr Menschen können am allgemeinen Wohlstand teilhaben. Die globale Mittelklasse wird mit einem Anteil von 20 Prozent an der Gesamtbevölkerung immer größer. Zudem hat sich ihr Anteil am Weltvermögen gegenüber dem Beginn des Jahrtausends beinahe verdreifacht und erreichte Ende 2015 gut 18 Prozent. Der Anteil der Oberklasse am globalen Geldvermögen geht hingegen zurück. „Das Entstehen einer echten globalen Mittelklasse in so kurzer Zeit ist eine der wichtigsten Entwicklungen für die Weltwirtschaft“, kommentiert Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz. UNTERNEHMENSKOOPERATION Gemeinsam für den Mittelstand óó Euler Hermes und Moody’s Investor Services haben eine gemeinsame Kooperation bekannt gegeben. Über Euler Hermes Rating wollen die beiden Unternehmen in Zukunft europaweit neue, auf kleine und mittelgroße Unternehmen zugeschnittene Rating-Dienstleistungspakete schnüren. Diese sollen erstmalig im Frühjahr des kommenden Jahres für deutsche Mittelstandsunternehmen auf den Markt kommen und anschließend in weiteren europäischen Ländern angeboten werden. „Mit europaweit vergleichbaren Rating- Standards möchten wir die Transparenz für europäische Mittelständler auf den Kreditmärkten erhöhen“, so Geschäftsführer Ralf Garn. Ihnen werde so ein viel breiterer Zugang zur Kapitalmarktfinanzierung ermöglicht, da Investoren zukünftig das Risiko von Investments in den Mittelstand nach den gewohnt hohen Standards beurteilen könnten, betont Garn weiter. Als Teil dieser Kooperation hat Moody’s Corporation einen Anteil von 4,99 Prozent an der Euler Hermes Rating GmbH erworben, die bisher eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Euler Hermes AG war. E-COMMERCE-KOOPERATION Rechnungskauf vorfinanzieren lassen óó Kunden von Online-Händlern lieben den Kauf auf Rechnung, weil sie damit kein Risiko eingehen, die Ware in Ruhe prüfen können und darüber hinaus eine Zahlpause erzielen. Für den Händler sieht die Sache anders aus: Er muss den Kauf vorfinanzieren und darauf warten, dass sein Kunde nach 14 Tagen die Rechnungssumme überweist – verbunden mit einem aufwendigen Debitorenmanagement und dem entsprechenden Ausfallrisiko. Nun geht eine neue Online-Bezahlart an den Start, der „Kauf auf Rechnung mit Vorfinanzierung“. Online- Händler, deren Kunden auf Rechnung kaufen, können damit den Forderungsbetrag direkt nach der Bestellung gutgeschrieben bekommen. Diese Bezahlart ist eine Kooperation von Commerzbank und der Wirecard-Gruppe. Die Münchener liefern der Bank einfach zu integrierende Komponenten, die Zahlungsabwicklung und Risikomanagement im E-Commerce vereinfachen. Damit bietet die Commerzbank ihren Geschäfts- und Firmenkunden diese Leistungen ergänzend zum eigenen Portfolio an. Onlinehändler können diese Bezahlart als Gesamtpaket nutzen oder zu einer bereits vorhandenen Softwarelösung dazu buchen. Die Kunden der Bank profitieren somit vom anhaltenden Boom im E-Commerce. 11.2016 diebank 37

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