Aufrufe
vor 4 Jahren

die bank 11 // 2016

  • Text
  • Banken
  • Diebank
  • Mitarbeiter
  • Unternehmen
  • Deutschen
  • Deutlich
  • Anforderungen
  • Entwicklung
  • Deutschland
  • Insbesondere
die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

Banking News BANKEN ALS

Banking News BANKEN ALS FINTECH-SUPERMARKT App ist tot, Stimme hat Zukunft óó Schon jetzt haben viele Banken die Ideen von FinTechs aufgegriffen und in ihr Portfolio integriert. Sie erweitern ihr Spektrum um innovative Angebote und erhalten gleichzeitig Zugang zu neuen Zielgruppen. Die Bank werde so zu einem FinTech-Supermarkt, in dem sich der Kunde die individuell passenden Finanz-Produkte und Services auswählen könne, hieß es auf der „Digital Finance Berlin“. Entscheider aus der Banken- und der FinTech-Branche diskutierten in der Hauptstadt darüber, wie man weitere Kooperationen ausbauen könnte. Für die Banken gab es dabei Anregungen, aber auch Beruhigung: Sie müssten sich sowohl in ihrer Mentalität als auch in ihrer technischen Infrastruktur für FinTechs öffnen, hieß es. Aber kein FinTech, auch nicht Giganten wie Google oder Amazon, plane die Banken komplett zu ersetzen, sagte etwa Figo-CEO André M. Bajorat. Der FinTech-Vorreiter warnte aber davor, auf veraltete Ideen zu setzen: „Apps sind tot. Die Stimme wird das neue Frontend.“ Gemeint waren Voice Assistants, wie sie Apple, Amazon oder Google bereits anbieten. Veranstaltet wurde das Meeting vom Company Builder FinTechCube und der Berlin School of Digital Business. Es ist gedacht als „Übersetzungshilfe“ zwischen den etablierten Instituten und den digitalen Playern, die noch in verschiedenen Welten agieren würden, so der Veranstalter. DIGITALE VERMÖGENSVERWALTUNG UBS lanciert Robo Advisor óó Die Schweizer Großbank UBS startet auch in Deutschland eine online-basierte Vermögensverwaltung für digitalaffine Privatkunden ab einem Anlagebetrag von 100.000 €. Das Angebot hat den Charakter eines Hybridmodells; den Kunden stehen an den Werktagen Berater telefonisch zur Verfügung. „Kernzielgruppe sind Anleger zwischen 35 und 55 Jahren, die sowohl Wert auf bequemes Online Banking legen als auch auf den persönlichen Kontakt zu einem Berater“, sagt UBS-Deutschland Vorstandschef Thomas Rodermann. Die Geldanlage wird für jeden Anleger individuell geplant und auf die persönlichen Ziele zugeschnitten. Diese können ganz unterschiedlich sein: die langfristige Absicherung des Vermögens und eine damit verbundene Weitergabe an die nächste Generation, soziales Engagement oder einfach der Genuss hoher Lebensqualität. Zur Wahl stehen neun unterschiedliche Produktvarianten, darunter fünf verschiedene Anlagestrategien: Einkommen, Rendite, Ausgewogen, Wachstum und Aktien. Zwei Mal im Jahr diskutieren Anlageberater die Portfolio-Zusammensetzung mit ihren Kunden und passen diese bei Bedarf an. Das Preismodell ist einfach und transparent: Für Anlagevolumen ab 100.000 € werden 1,3 Prozent p. a. berechnet, für Anlagen ab 1 Mio. € 1,0 Prozent. KFW BEZIEHT NEUES BÜROGEBÄUDE Modern und energieeffizient óó Die KfW hat ihr neues Bürogebäude in Frankfurt bezogen. Zukünftig haben rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bockenheimer Landstraße ihren Arbeitsplatz. Das Gebäude zeichnet sich durch einen besonders niedrigen Primärenergieverbrauch von jährlich 100,3 kWh pro Quadratmeter aus. „Wir verfolgten bei der Planung des Gebäudes zwei Ziele: beste Voraussetzungen für eine moderne Arbeitswelt und besondere Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz“, so Vorstandsmitglied Günther Bräunig. Für den Neubau wurde das ursprüngliche KfW-Gebäude aus dem Jahr 1958 abgerissen, da es weder den technischen noch den funktionalen Ansprüchen an eine moderne und energieeffiziente Büroumgebung entsprach. Auf sechs Ebenen befinden sich nun kommunikative Open-Space-Strukturen, die mehr Raum für Projektund Zusammenarbeit ermöglichen. Neben modernem Design wurde ein besonderes Augenmerk auf die raumakustische Wirkung gelegt. Drinnen arbeiten Mitarbeiter aller Hierarchiestufen des Bereichs Inlandsförderung. 22 diebank 11.2016

AKTIENFONDS Kosten versus Chancen óó Fonds sind in Deutschland die beliebteste Wertpapieranlage. Im Vergleich zu Einzelaktien haben sie einen entscheidenden Vorteil: „Fonds sind in sich breit gestreut, das heißt, sie investieren in eine große Zahl verschiedener Wertpapiertitel“, erklärt Helma Eckhardt, Wertpapierexpertin der Postbank. Grundsätzlich differenziert man zwischen aktiv und passiv gemanagten Aktienfonds, die sich hinsichtlich Chancen und Kosten deutlich voneinander unterscheiden. Erstere sind Investmentfonds, bei denen jeder zweite Wertpapierbesitzer (51 Prozent) über Anteile verfügt. Hier sind Gewinne weit über dem Marktdurchschnitt möglich. Leistungen und Chancen sind jedoch nicht billig: Beim Kauf von Anteilen wird ein Ausgabeaufschlag von etwa 4 bis 5 Prozent fällig. Hinzu kommen laufende Gebühren von durchschnittlich 2 Prozent. Eine günstige Alternative bieten dagegen passiv gemanagte Fonds – auch Indexfonds oder ETFs (Exchange-traded Funds) genannt. Jeder sechste deutsche Wertpapierbesitzer (16 Prozent) hat ETF-Anteile im Depot. Sie wollen den Markt, in den sie investieren, möglichst genau abbilden. Das macht sie unbeweglich, jedoch sehr günstig. Hier sind die Verwaltungskosten deutlich geringer als bei einem Investmentfonds, zudem entfällt der Ausgabeaufschlag. Als Auswahlkriterium gilt: Je größer das Anlagespektrum, desto geringer das Risiko. BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIE Weg frei für neue Geschäftsmodelle óó Kommerzielle Blockchain-Lösungen werden derzeit bei Banken und Finanzmarktunternehmen mit hohem Tempo eingeführt, teilweise drastisch schneller als ursprünglich erwartet. Wie aktuelle IBM- Studien zeigen, beabsichtigen 15 Prozent der Banken und 14 Prozent der Finanzmarktunternehmen umfassende, kommerzielle Blockchain- Lösungen im Jahr 2017 einzuführen. Rund 65 Prozent rechnen mit einem produktiven Einsatz in den nächsten drei Jahren. Dabei sind gerade größere Banken führend bei der Adaption von Blockchain- Technologien. Institutionen mit mehr als 100.000 Angestellten sind zweimal so stark vertreten wie kleinere Institute. Diese Early Adopter erwarten, dass die Vorteile von Blockchains mehrere Geschäftsbereiche beeinflussen, darunter Referenzdaten (83 Prozent), Retail Payments (80 Prozent) und Verbraucherkredite (79 Prozent). Auf die Frage, wo Blockchain-basierte neue Geschäftsmodelle entstehen könnten, sahen 80 Prozent der befragten Banken das größte Potenzial in den Bereichen Handelsfinanzierung, Unternehmensfinanzierung und Referenzdaten. Die Nicht-Vorreiter-Banken sehen hingegen Hindernisse für einen erfolgreichen Einsatz von Blockchains. Für sie gehören zu den größten Barrieren regulatorische Rahmenbedingungen (56 Prozent), unreife Technologien (54 Prozent) und das Fehle von klaren Return-on-Investment-Vorstellungen (52 Prozent). DEUTSCHE BANK STARTET DIE DIGITALFABRIK – INNOVATIONENSUCHE MIT VIELFACHER UNTERSTÜTZUNG Auf dem Weg zum Technologieunternehmen óó Digitalfabrik nennt sich das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum der Deutschen Bank ganz zeitgemäß. Drinnen entwickelt ein multinationales Team aus 400 Spezialisten intuitive Produkte für einfache und bequeme Bankgeschäfte. FinTechs sorgen für eine Mischung aus Start-up-Atmosphäre und Bank, für sie stehen in der Digitalfabrik 50 zusätzliche Arbeitsplätze bereit. Die Deutsche Bank sicherte sich zudem erstklassige Partnerschaften, um beim Rennen um Ideen und Technologien ganz vorne zu stehen, kooperiert mit dem Start-up-Accelerator Axel Springer Plug and Play und erarbeitet Forschungsprojekte mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT). Für Christian Sewing, zuständig für das Geschäft mit Privat-, Vermögens- und Firmenkunden, ist die Eröffnung der Digitalfabrik eine weitere Etappe seiner Bank auf dem Weg hin zu einem Technologieunternehmen: „Wir werden auf die Digitalisierung nicht nur reagieren, wir werden sie aktiv gestalten.“ Die Digitalfabrik baut auf der Grundlagenarbeit der Deutsche Bank Labs in Berlin, London und Palo Alto auf. „Die finden und bewerten neue Ideen. In der Digitalfabrik setzen wir diese Ideen in Produkte und Dienstleistungen für unsere Kunden um“, erklärte IT-Chefin Kim Hammonds. Der Schwerpunkt für die Techniker und Ingenieure liege dabei auf Geschwindigkeit und Umsetzung in kurzen Entwicklungszyklen. Dieser Ansatz sei wesentlich für den Erfolg in einer sich dynamisch und schnell verändernden Welt und spiele auch im Wettbewerb um die besten Talente eine wichtige Rolle. Das erste Projekt der Digitalfabrik, die App „Deutsche Bank Mobile“, ist bereits auf dem Markt. Digitalchef Markus Pertlwieser erläuterte einige weitere Innovationen, die noch in diesem bzw. im kommenden Jahr an den Start gehen sollen, darunter ein Multi-Banking-Finanzplaner sowie ein digitaler Safe, in dem Kunden Dokumente oder Passwörter sicher speichern können. Ab November können auch Android-User die Mobile App nutzen, im nächsten Schritt startet ein Verfahren fürs mobile Bezahlen von unterwegs. Digitale Kontoeröffnung und ein digitaler Marktplatz für Termingeldangebote – auch von anderen Banken – kommen hinzu. Darüber hinaus wird in der Digitalfabrik mit Hochdruck an konkreten Anwendungen für künstliche Intelligenz, Spracherkennung oder die Blockchain-Technologie gearbeitet. 11.2016 diebank 23

die bank