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die bank 11 // 2015

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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ó IT & KOMMUNIKATION fi LISTE DER ANALYSIERTEN ANGEBOTE ” 1 Analysierte Angebote Herkunft Analysierte Angebote Herkunft Finanzblick DE Meniga App IS Haushaltsbuch Sparkasse Chemnitz DE Money.strands US figo DE Moneydance US Outbank DE DE Centralway Numbrs CH mint.com US Starmoney Web DE ING Smart Banking BE Money Desktop US comdirect persönlicher Finanzmanager DE Qontis CH Volksbank Bühl Finanzmanager DE Bankin' FR tink SE 52 diebank 11.2015

IT & KOMMUNIKATION ó Schwierige Balance zwischen Sicherheit und Komfort PERSONAL FINANCE MANAGEMENT Eine schnelle und umfassende Kontenübersicht, Erinnerungen an anstehende Zahlungen, die Vorgabe und Visualisierung von Sparzielen oder ein aggregierter Blick auf bestimmte Transaktionen sind herausragende Vorteile der neuartigen Tools für Persönliches Finanzmanagement im Online Banking aus der Kundensicht. Aber auch für die Banken bieten diese Werkzeuge Mehrwerte. So helfen sie z. B. bei der Sammlung nützlicher Daten über das Kundenverhalten. Experten der TH Nürnberg haben in einer umfangreichen Untersuchung zahlreiche dieser Tools kritisch unter die Lupe genommen und bewertet. Matthias Fischer | Dominik Wagner Keywords: PFM, FinTechs, Internet Banking, Robo-Advice Viele deutsche Banken planen oder implementieren derzeit Online Tools zur Verwaltung der persönlichen Finanzen im Online Banking für den Privatkunden. Das Instrument wird Personal Finance Management (PFM) oder Persönliches Finanzmanagement genannt. Am Kompetenzzentrum Finanzen der Technischen Hochschule Nürnberg wurden 17 PFM-Angebote anhand von 30 Kriterien in fünf Kategorien untersucht. Ziel war es, grundsätzliche Trends im Markt für PFM-Tools zu identifizieren sowie die Stärken und Schwächen einzelner Anbieter zu analysieren. Untersucht wurden dabei überwiegend Anbieter aus Deutschland und den USA. Aus Sicht des Bankkunden unterstützen ihn PFM-Tools in erster Linie dabei, einen schnellen und unkomplizierten Überblick über die eigene Finanzsituation zu erlangen. Hierbei werden Buchungen automatisch in unterschiedliche Kategorien eingruppiert und die Einhaltung von Budgetvorgaben überwacht. Idealerweise hilft das Online Tool dem Nutzer zusätzlich bei der Optimierung seiner Vermögenssituation. Dazu gehören der Vergleich des eigenen Zahlungsverhaltens mit dem von anderen Anwendern, der individuelle Vorschlag für die Nutzung verschiedener Bank- und Versicherungsprodukte oder die Prognose der eigenen Vermögensentwicklung. Aus Sicht der Kreditinstitute lassen sich mithilfe von PFM- Tools nützliche Daten über das Kundenverhalten sammeln (Data Mining), welche das Cross Selling erleichtern und die Prozesseffizienz verbessern können. Durch die Verknüpfung von CRM und PFM innerhalb der Bank eröffnen sich neue Möglichkeiten, den Kundenbedarf zu analysieren und Ansatzpunkte für eine zielgerichtete Kundenansprache zu finden. Zudem kann ein gutes PFM die Loyalität und die Zufriedenheit der Kunden erhöhen, die Inanspruchnahme des Dienstleistungsangebots steigern sowie nicht zuletzt Neukunden überzeugen. FinTechs als Wettbewerber bei PFM Banken stellen im Online Banking sowie in Apps für Smartphone und Tablets eigen- als auch fremdentwickelte PFM-Lösungen zur Verfügung. Auch zahlreiche Nichtbanken, wie FinTechs, versuchen, im PFM-Markt erfolgreich zu sein und ermöglichen dabei oft die institutsübergreifende Nutzung des PFM. Bankenunabhängige Angebote sind gerade für Personen mit mehr als nur einer Bankverbindung attraktiv, da der Gesamtüberblick zur finanziellen Situation komfortabel ermöglicht wird ” 1. Die zweite Tabelle zeigt die Bandbreite der erreichten Punktzahlen in der jeweiligen Kategorie. Die maximale Punktzahl von zehn in der Gesamtbewertung ergibt sich als Durchschnitt der Summe der erreichbaren Punkte in allen Kategorien. Der Mittelwert zeigt das arithmetische Mittel der erreichten Punkte in der jeweiligen Kategorie für die 17 analysierten Anbieter. In den Kriterien Sicherheit, Customer Care und Vollständigkeit des Produktangebots wurden von einigen PFM-Anbietern 100 Prozent der möglichen Punkte in der Untersuchung erreicht. Dagegen liegen die Höchstwerte in den Kategorien Beratung und Benutzerfreundlichkeit/Usability nur bei 67 Prozent des theoretisch möglichen Anspruchsniveaus. Auffällig ist der sehr niedrige Mittelwert von 1 bei insgesamt zehn möglichen Punkten in der Kategorie Beratung ” 2. Ein Zusammenhang zwischen den Bewertungskategorien Customer Care und Sicherheit lässt sich aus ”3 erkennen. Anbieter, die viel Wert auf Sicherheit legen, schneiden tendenziell 11.2015 diebank 53

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