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die bank 11 // 2015

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

ó BETRIEBSWIRTSCHAFT

ó BETRIEBSWIRTSCHAFT Hier ist kein klarer „Marktstandard“ zu erkennen. Gleiches gilt bzgl. der Verantwortung für die Ermittlung der erforderlichen Daten, die im Rahmen der aufsichtlichen Liquiditätsmeldungen benötigt werden. Auch hier ist die Verankerung sehr unterschiedlich und liegt bei knapp der Hälfte der Institute im Risikocontrolling und bei ca. 30 Prozent im Meldewesen. Die Themen Intraday-Liquidität und Liquiditätsfristentransformation stehen bei den meisten der befragten Instituten bislang (noch) nicht im Fokus. Etwa ein Drittel der Institute hat für diese Themen derzeit keine Verantwortlichkeit festgelegt. Bezüglich der technischen Organisation des Liquiditätsmanagements greifen die meisten Institute auf Standardsoftware zurück (ca. 75 Prozent). Allerdings 4 Liquiditätspuffer groß 22 % verwendet knapp ein Drittel der Institute zusätzlich Eigenentwicklungen (häufig Excel/Access-Lösungen) für die Liquiditätsrisikomessung und -steuerung. Ca. 30 Prozent der befragten Institute planen Neuanschaffungen oder Weiterentwicklungen ihrer IT-Systeme. Fazit Als ein zentrales Ergebnis hat sich gezeigt, dass die Integration der zahlreichen aufsichtsrechtlichen Themen, u. a. Liquidity Coverage Ratio (LCR), Net Stable Funding Ratio (NSFR), Monitoring Metrics, Asset Encumbrance, Funding Plan, Intraday-Liquidität und Internal Liquidity Adequacy Assessment Processes (ILAAP), in die ökonomische Steuerung immer mehr zum zentralen Erfolgsfaktor für die Banken wird. Gleichzeitig gilt es, im klein 6 % 31 % Rahmen der ökomischen Banksteuerung die individuell zu bestimmenden Ertragsund Kostenoptimierungspotenziale, die sich z. B. aus den Themenfeldern Liquiditätsablaufbilanz (LAB), Liquiditätspuffer, Refinanzierungsquellen, Liquiditätsfristentransformation und Funds Transfer Pricing ergeben, konsequent zu realisieren. Es hat sich auch gezeigt, dass das Thema Liquidität aktuell erhebliche Personalressourcen bindet, die perspektivisch auf den „laufenden Betrieb“ auszurichten sind, da der hohe Aufwand für die Umsetzung – insbesondere der neuen aufsichtsrechtlichen Anforderungen – sukzessive abnehmen wird. Dafür ist es wichtig, die Rollen und Verantwortlichkeiten eindeutig festzulegen und die Prozesse im Hinblick auf Effektivität und Effizienz auszugestalten bzw. zu optimieren. Gleichzeitig ist die technische Systemunterstützung weiter zu professionalisieren und eine Optimierung und Flexibilisierung der Datengrundlagen vorzunehmen – auch und insbesondere vor dem Hintergrund der zukünftigen Anforderungen aus BCBS 239. 4 ó Autoren: Bernhard Kretschmar und Tim Möhren sind Senior Manager bei der Unternehmensberatung zeb, Frankfurt am Main. Refinanzierung Liquiditätspuffer 56 % 38 % Verhältnis Liquiditätspuffer zur Bilanzsumme 22 % kurz (≤ 1M) mittel (> 1M & ≤ 12M) lang (>12M) sonstiges 100 % ≥ 30 % & < 40 % ≥ 20 % & < 30 % ≥ 10 % & < 20 % < 10 % 25 % 6 % 44 % 31 % 19 % 1 Dies ist ein Ergebnis der zeb.Liquiditätsstudie 2015, die einen umfassenden Überblick über die aktuelle Situation beim Thema Liquidität hinsichtlich der aufsichtlichen, ökonomischen und organisatorischen Dimension liefert. An der Studie, die nach 2013 zum zweiten Mal durchgeführt wurde, nahmen insgesamt 27 Institute aus Deutschland und Österreich teil. Die Institute wurden für die Auswertung der Studie nach zwei Analysekriterien unterschieden: nach dem Herkunftsland (Ausprägung: Deutschland und Österreich) und der Größe des Instituts (Ausprägung: kleine und große Institute). Die Größenzuordnung erfolgte in Abhängigkeit vom bilanziellen Eigenkapital und der Systemrelevanz in der EU. Hierbei wurden Institute mit mindestens 3 Mrd. € Eigenkapital sowie EZB-beaufsichtigte Institute zur Gruppe der großen Institute gezählt. Alle anderen Institute wurden der Gruppe der kleinen Institute zugeordnet. 2 Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, 2015: Basel III Monitoring Report,S. 23. Abrufbar unter: https://www. bis.org/bcbs/publ/d312.pdf. 3 Ebd., S. 27. 4 Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, 2013: Principles for effective risk data aggregation and risk reporting. Abrufbar unter: http://www.bis.org/publ/bcbs239.pdf. 48 diebank 11.2015

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