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die bank 10 // 2023

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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MANAGEMENT PROJEKTPORTFOLIOMANAGEMENT Den Durchblick behalten bei „Kann-“ und „Muss-Projekten“ „Projekte“ genießen keinen guten Ruf. Sie scheitern häufig, weil sie länger dauern, mehr kosten oder weniger leisten als geplant. Einige werden gleich ganz abgebrochen. Wenn es um IT geht, fallen die Zahlen sogar besonders krass aus. Hier gehen vier von fünf Vorhaben schief. Gleichzeitig verbringen Angestellte heute schon jede dritte Arbeitsstunde in einem Projekt. Und es werden mehr. Unser Autor beschreibt einen Ansatz speziell für Banken, um dieses Dilemma aufzulösen. 40 10 | 2023

MANAGEMENT Seit 1994 erscheint der Standish Report. 1 Wer diese Berichte aufmerksam liest, stellt fest, dass die meisten Projekte scheitern. Und zwar konstant. Jedes fünfte Vorhaben gilt über die Jahre als Fehlschlag. Gut die Hälfte läuft zeitlich oder finanziell aus dem Ruder oder bleibt hinter den Erwartungen zurück. 2017 war besonders schlimm. Die Unternehmen brachten in diesem Jahr nur eins von sieben Projekten so über die Ziellinie, wie sie es sich vorgenommen hatten. Weil ein immer größerer Teil der Belegschaft immer mehr Zeit in Projekten verbringt, ist dieses Problem eines, das sich in Zahlen ausdrücken lässt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Pro- jektmanagement (GPM) trägt die Projektarbeit inzwischen rund 1,2 Bio. Euro zur deutschen Bruttowertschöpfung bei (2022). Wenn tatsächlich stimmt, dass jedes fünfte Projekt scheitert, gehen davon also bereits 250 Mrd. Euro einfach verloren. Viele wollen das aber nicht wahrhaben. Wie die GPM-Studie zeigt, geben sich fast 70 Prozent der Stakeholder damit zufrieden, wie die Projekte in ihrem Unternehmen laufen. Das sind 18 Prozentpunkte mehr als noch vor zehn Jahren. Gleichzeitig nehmen alle relevanten Parameter ab, die messen sollen, ob ein Projekt als gelungen gilt oder nicht. Ob Kosten, Qualität oder Zeit – bis zu neun Prozentpunkte weichen diese Kennzahlen gegenüber 2013 nach unten ab. Wie kann das sein? Woran Projekte scheitern Eine wesentliche Ursache für gescheiterte Projekte liegt darin, dass diese Form der Arbeit keine ist, die Unternehmen gerne machen. Sie war vielmehr eine eher lästige Pflicht, weil es meist darum ging, einmalig anfallende Aufgaben zu bewältigen. Vor allem vom Gesetzgeber erlassene Vorschriften gehörten und gehören immer noch dazu. Einer Lünendonk-Studie zufolge spüren fast 95 Prozent der Banken bei der Regulatorik den größten Druck – noch vor fehlenden Fachkräften. Was diese Projekte gemeinsam haben: Sie finden nicht immer an derselben Stelle statt, sondern betreffen verschiedene Bereiche einer Bank unterschiedlich stark, je nachdem, was reguliert wird. Das gilt auch für die meisten anderen Projekte, die das Haus punktuell stark belasten, etwa ein neues Kernbanksystem. Wegen dieses Einmalcharakters werden Projekte meist 10 | 2023 41

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