MARKT FIRMENKUNDENGESCHÄFT Das aktuelle Finanzierungsumfeld für Start-ups ist äußerst angespannt. Entsprechend gilt es, neue Kapitalisierungsmöglichkeiten auszuloten, wenn vielen Jungunternehmen nicht der Geldzufluss versiegen soll. Ein großes Potenzial steckt dabei im Crowdinvesting – vor allem dann, wenn es sich um Schwarmfinanzierungen für nachhaltige Start-ups handelt. Das gilt aber auch, wenn jungen Unternehmen der Zugang zu dieser Kapitalquelle über Banken und Sparkassen zusätzlich erleichtert wird. 24 10 | 2023
MARKT Es waren starke Worte, mit denen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den diesjährigen „Deutschen Startup-Monitor“ einleitete: „Startups sind nicht nur Vorreiter bei der ökologischen und digitalen Transformation. Mit ihrem Mut, Neues zu wagen, bringen sie unser Land und unsere Gesellschaft auch insgesamt voran.“ Diese Form der Fürsprache können die Gründer hierzulande gut gebrauchen, stehen sie doch erheblich unter Druck. Angesichts der Inflation und dem entsprechend veränderten Zinsumfeld weiß mehr als die Hälfte der befragten Start-ups nicht, wie genau sich ihr Geschäft künftig entwickeln wird. Gleichzeitig scheint die Mehrheit der Gründer aber zumindest inhaltlich von der Zukunftsträchtigkeit ihrer Business-Modelle absolut überzeugt zu sein. Immerhin planen zwei Drittel der Jungunternehmen, in den nächsten zwölf Monaten externes Kapital für ihr weiteres Wachstum aufnehmen zu wollen. Dieser Wille und diese Zuversicht sind extrem wichtig für den Start-up-Standort Deutschland. Schließlich steckt in den aufstrebenden Jungunternehmen ein immenses volkswirtschaftliches Potenzial, das dringend ausgeschöpft werden sollte. Seit 2018 hat sich die kumulierte Unternehmensbewertung der hiesigen Start-ups mehr als verfünffacht 1 . Waren es vor gut fünf Jahren noch insgesamt 27 Mrd. Euro, so lag die addierte Unternehmensbewertung im vergangenen Jahr bereits bei 168 Mrd. Euro. Das sind knapp 5 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts. Darüber hinaus sind Start-ups mit innovativen Geschäftsideen ein zentraler Treiber für die Energiewende. Mit Blick auf Mega- Herausforderungen wie Dekarbonisierung, Klimaschutz und Sektorenkopplung kann es kein Festhalten an festgefahrenen Geschäftsmodellen geben. Stattdessen brauchen wir neue Sichtweisen auf gewachsene Probleme. Und genau diesen frischen Wind erzeugen Start-ups. Angespanntes Finanzierungsumfeld Neben der notwendigen politischen Unterstützung in Form geeigneter Rahmenbedingungen brauchen die Gründer auch dringend mehr finanzielle Rückendeckung. Viele von ihnen wollen zwar im kommenden Jahr externes Kapital einwerben. Zwischen Wollen und Können liegt jedoch ein großer Unterschied. Laut einer EY-Pressemitteilung aus dem Sommer ist das Gesamtvolumen der Investitionen in Start-ups allein im ersten Halbjahr dieses Jahres um 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum massiv zurückgegangen. Längst sitzt das Geld bei Business Angels, VC-Fonds und ähnlichen nicht mehr annähernd so locker, und auch staatliche Fördermittel können den Finanzierungsbedarf der aufstrebenden Unternehmen allein nicht decken. Soll die Start-up-Landschaft in Deutschland also tatsächlich weiter aufblühen, braucht es dringend neue Finanzierungslösungen für Jungunternehmen. In dieser Gemengelage offenbart sich gerade für Sparkassen und Genossenschaftsbanken eine große Chance. Schließlich sind sie es, denen sehr viele der Start-ups ihr Kapital anvertrauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Recherche der Redaktion von FinanceFWD in Zusammenarbeit mit Startupdetector. Sie analysierten zwischen November 2021 und März 2022 insgesamt 275 Start-ups; von ihnen hatten 43 Prozent ihr Geschäftskonto bei einer Sparkasse oder Volksbank. Allerdings liegen Bankdarlehen auf der Liste der beliebtesten Finanzierungsquellen für Jungunternehmen nicht etwa weit vorne: Wie der „Deutsche Startup-Monitor“ zeigt, nutzen aktuell nur knapp 13 Prozent der Start-ups Bankdarlehen als Kapitalquelle. Ein zentrales Hemmnis dabei könnte die Tatsache sein, dass ein Bankdarlehen für viele Jungunternehmen keine realistische Option darstellt – zumindest dann, wenn sie noch kein profitables Geschäftsmodell vorweisen können. Crowdinvesting für nachhaltige Start-ups Die Geschäftsbeziehung zwischen Start-ups und ihren Hausbanken ist also durchaus vorhanden. Was fehlt, ist eine Finanzierungsform, die einer Vielzahl an Jungunternehmen zur Verfügung stehen könnte und gleichzeitig den Anforderungen von Sparkassen und Volksbanken entspricht. Abhilfe kann hier Crowdinvesting schaffen. Ein Vorteil dieser Kapitalquelle liegt für Start-ups auf der Hand: Im Gegensatz zu Venture Capital müssen sie hier keine Mitbestimmungs- und Kontrollrechte an die Crowd abgeben. Gleichzeitig haben sie die Chance, auch größere Volumina im Bereich von mehreren Millionen Euro einzuwerben. Ein Aspekt, der vielen Gründern beim Crowdinvesting aber vermutlich noch weniger geläufig ist, ist dessen großes Potenzial für die Kundenbindung. Gerade Start-ups mit Endkundenfokus haben mithilfe der Schwarmfinanzierung die Möglichkeit, Menschen, die normalerweise einfach „nur“ ihre Produkte kaufen würden, zu echten Stakeholdern zu machen. Folglich hat das Investment 10 | 2023 25
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