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die bank 10 // 2023

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT „Es ist eine

MARKT „Es ist eine tief bedauerliche, leider kaum wegzuleugnende Thatsache, dass gerade über die Funktion der Banken und des Bankiers, über die Börse und ähnliche Einrichtungen auch in gebildeten Kreisen höchst unklare Vorstellungen herrschen; die Unkenntnis dieser Dinge hat namentlich in Krisenzeiten zu den schiefsten Auffassungen geführt, hat Vorurteile, Neid und Hass gegen ein nützliches Gewerbe genährt, dem eine hervorragende Rolle im wirtschaftlichen Getriebe zugefallen ist. Eine zweite Thatsache ist, dass der Bankier, wie jeder durch die gesellschaftliche Tätigkeit stark in Anspruch genommene Kaufmann, nicht genug Zeit und Musse findet, um all die allgemeinen Fragen wirtschaftlicher und rechtlicher Natur, welche mit dem Bankgewerbe zusammenhängen, gründlich kennen zu lernen, sich vielmehr zumeist mit der Lektüre des Handesteils der Tageblätter, allenfalls des einen oder anderen nicht immer streng objektiven Fachblattes, begnügen muss. Beiden Thatsachen will unsere Zeitschrift Rechnung tragen und den durch diesselben verursachten Missständen möglichst Abhilfe schaffen. Sie ist einerseits ins Leben gerufen worden, um die Aufgabe der Aufklärung des Publikums über Beruf und Funktionen des Bankiers, über die wirtschaftliche Natur der Börse und alle hierher gehörigen Fragen zu erfüllen. Sie will aber auch andererseits dem Bankier und allen am Bankgewerbe Interesse nehmenden Personen das einschlägige wirtschaftliche und juristische Material zugänglich machen und ihn über die sein Gewerbe betreffenden allgemeinen Fragen auch nach der wissenschaftlichen Seite hin auf dem Laufenden erhalten.“ Es liest sich auch aus heutiger Sicht durchaus interessant, dass sich zwei Dinge kaum geändert haben: Da ist zunächst die kritische Betrachtung von Banken und deren Arbeit durch die Öffentlichkeit. Und da sind auf der anderen Seite auch die Aufgaben und Anforderungen zu nennen, die sich für eine Fachzeitschrift dieser Branche auch in 122 Jahren kaum geändert haben. Was von ihr erwartet wurde und wird sind zunächst Informationen über die Branche als solche – man könnte es auch mit Lobby-Arbeit umschreiben –, zweitens Unterstützung für das direkte Arbeitsumfeld von Banker:innen in Form dessen, was heute gern als Best-Practice-Ansatz beschrieben wird, und drittens die Versorgung mit allerlei (Hintergrund-)Informationen zu Aspekten, die auf den ersten Blick zuerst als Randbereich des Bankings gelten mögen, ohne die aber im Alltag nichts funktionieren würde. Heute sind dies v. a. die Bereiche Regulierung und IT, denn ohne juristische und technische Hintergründe ist schlicht kein Bankbetrieb mehr denkbar. Das „Bank-Archiv“ wurde zur Pflichtlektüre seiner Klientel. Es überstand den ersten Weltkrieg und den großen Börsenkrach von 1929. Dann kam das „Dritte Reich“ und damit verbunden der Einfluss der Nationalsozialisten auf Wirtschaft und Banken. Vorhandene Berufsorganisationen und Interessenverbände wurden aufgelöst und auch das „Bank-Archiv“ geriet in den Sog der Geschichte. Die „Schriftleitung“ lag nicht länger beim Geschäftsführer des Centralverbands, sondern ging 1934 über an den „Geschäftsführer der Wirtschaftsgruppe Privates Bankgewerbe“. Modernisierung nach dem Krieg Nach dem unheilvollsten Kapitel deutscher Geschichte und dem verheerenden Zweiten 10 10 | 2023

MARKT Weltkrieg befinden wir uns nun im Wirtschaftwunder der 1950er-Jahre, zu dessen Gelingen auch die deutschen Banken einen maßgeblichen Beitrag leisteten. In der Jubiläumsausgabe zum 111-jährigen Bestehen von „die bank“ findet man zu dieser Phase folgenden Eintrag: „Mit der Währungsreform und der Einführung der D-Mark am 21. Juni 1948 begann in Westdeutschland ein dynamischer Aufschwung, der (lediglich unterbrochen von einer Konjunkturdelle 1966/67) bis zur Ölpreiskrise im Jahr 1973 anhielt. In diesen 25 Jahren durchlief das Kreditgewerbe eine erfreuliche Geschäftsentwicklung. Dank des positiven volkswirtschaftlichen Umfelds konnte die Branche sich auf die praxisorientierten Fragen des Bankgeschäfts konzentrieren. Neue Produkte wurden kreiert, Geschäftsfelder wie das Retail Banking stark ausgebaut und der Bankbetrieb technologisch modernisiert.“ Modernisiert wurde in diesem Zusammenhang auch unsere Fachzeitschrift. Das Jahr lautet 1961, und die passende musikalische Untermalung zu unserer Zeitreise wäre nun keine zackige Marschmusik mehr, son- 10 | 2023 11

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