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die bank 10 // 2022

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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EDITORIAL GEMEINSAM GEGEN AUTOMATENSPRENGER Liebe Leserin, lieber Leser, ich wohne auf dem Land, Kleinstadtidylle, und man glaubt gern, im Großen und Ganzen sei die Welt doch in Ordnung. Im Februar allerdings schreckte nachts eine Explosion die Anwohner auf. Unbekannte hatten in der Sparkassen-Filiale den Geldautomaten gesprengt und dabei das Gebäude stark beschädigt. Die Mieter in den darüberliegenden Wohnungen blieben zum Glück unverletzt, jedoch ist die Filiale bis heute nicht wieder hergestellt. Ein Bewohner filmte noch, wie drei Verdächtige nach dem großen Knall ihre Sachen zusammenpacken und ins Auto stürmen, das mit quietschenden Reifen Richtung Autobahn 61 davonbraust. Holland ist nahe. Das ist leider kein Einzelfall. Das Bundeskriminalamt registrierte für 2020 und 2021 bundesweit rund 800 solcher Sprengungen und geht nach den bisherigen Fallzahlen für 2022 von einem neuen Jahreshöchststand aus. Die Täter, die nach BKA-Erkenntnissen hauptsächlich aus den Niederlanden kommen und hierzulande grenznahe Gebiete bevorzugen, setzen zudem immer gefährlichere Sprengstoffe ein. Bundesinnenministerin Nancy Faeser will nun eingreifen: „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Vorgehen der skrupellosen Tätergruppierungen Unschuldige das Leben kostet.“ Ihr Ministerium hatte mit der Deutschen Kreditwirtschaft, mit Polizeibehörden aus Bund und Ländern, Bundesbank und Versicherern Anfang November zu einem runden Tisch geladen und will mit dem gemeinsamen Know-how staatlicher und ziviler Experten den Tätern endlich das Handwerk legen. Der Maßnahmenkatalog sieht vor, die Selbstbedienungs- Foyers nachts verschlossen zu halten; besonders gefährdete Standorte stehen generell zur Disposition. Die Automaten werden mit mechanischen Schutzmaßnahmen weiter aufgerüstet. Auch sollen neuartige Einbruchmeldetechniken und Nebelsysteme zum Einsatz kommen. Eine höherwertige Videoüberwachung der Räumlichkeiten soll helfen, die Aufklärungsquote zu verbessern. Die Geldautomaten werden künftig noch weniger Bargeld enthalten. Auch wird geprüft, wie man die Banknoten durch Einfärbe- oder Klebesysteme für Räuber unattraktiv machen kann. Die Bundesbank überlegt noch, wie Banken die derart zerstörten Scheine ersetzt werden. Unterm Strich soll den Tätern die Arbeit so weit erschwert werden, dass sich der Angriff auf Geldautomaten nicht mehr lohnt. Alle am Runden Tisch Beteiligten möchten künftig ihre Erkenntnisse zu Tätern und Vorgehensweisen teilen, um Menschenleben und Sachwerte zu schützen, um Fahndungserfolge zu verbessern und mehr Prävention zu gewährleisten. Gleichwohl soll die Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld sichergestellt bleiben. Ich hoffe, dass die Maßnahmen greifen. Herzliche Grüße Ihre Anja U. Kraus 10 | 2022 3

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