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die bank 10 // 2017

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT POLICENVERKAUF

MARKT POLICENVERKAUF Liquidität und Sicherheit Der Zweitmarkt für Lebensversicherungen erlebt ein Comeback: Das Geschäft der Policenankäufer entwickelt sich robust, trotz des weiter gesunkenen Stornovolumens. Gebrauchte Lebensversicherungen sind aufgrund ihrer hohen Garantiezinsen ein gefragtes alternatives Investment angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfelds für sicherheitsorientierte private und institutionelle Anleger, die ansonsten auf Tagesgeld und Sparkonto setzen würden. Im vergangenen Jahr ist das Stornovolumen in der Lebensversicherung erneut um 5,3 Prozent auf nun 12,4 Mrd. € gesunken. Neben dem weiter robusten Neugeschäft ist dies der Beleg dafür, dass die Deutschen das Produkt Lebensversicherung weiter wertschätzen. Klassische Versicherungen mit Garantiezins machen dabei laut aktueller GDV-Statistik noch knapp die Hälfte der 90,7 Mrd. € an neuen Abschlüssen aus. Das Vertrauen der Deutschen in die Lebensversicherung ist damit weiter stabil. Für die Altersvorsorge gibt es kein vergleichbares Produkt mit derartiger Sicherheit. 30 Prozent der Deutschen setzen laut aktueller Forsa-Umfrage hier auf eine Lebensversicherung. Und wer einen alten Vertrag mit hohen Garantiezinsen hat, sollte ihn nur verkaufen, wenn dringend Liquidität benötigt wird. Jede zweite Police wird indes über die Laufzeit gesehen gekündigt und die Attraktivität des Zweitmarkts für Lebensversicherungen steigt weiter. ÿ 1 Das zeigt das 2016 deutlich gestiegene Ankaufsvolumen von 275 Mio. € (Vorjahr: 175 Mio. €). Trotzdem bleibt die Quote von 2,2 Prozent aller vorzeitig beendeten Policen, die den Weg in den Zweitmarkt finden, stark ausbaufähig. Ein Grund dafür ist der immer noch geringe Bekanntheitsgrad des Zweitmarkts. Auch Berater weisen ihre Kunden zu selten auf die Möglichkeit des Verkaufs hin. Oft wird auch der Aufwand überschätzt, den ein Verkauf mit sich bringt. Dabei warten Mehr- 20 10 // 2017

MARKT erlöse von 3 bis 5 Prozent über dem aktuellen Rückkaufswert. Seriöse Ankäufer haben sich im Bundesverband für Vermögensanlagen im Zweitmarkt für Lebensversicherungen (BVZL) organisiert und sind verpflichtet, strengen Kriterien zu folgen. Sie zahlen den kompletten Kaufpreis in einer Summe aus, bieten die Beibehaltung eines beitragsfreien Rest-Todesfallschutzes an und berechnen keine Bearbeitungsgebühren. Darüber hinaus offerieren sie eine Treuhandabwicklung und wickeln den Verkauf schnell und transparent ab. Breites Spektrum vom Policendarlehen bis zum Verkauf Wer schnell Geld benötigt, kann seine Lebensversicherung beleihen oder verkaufen. Vom Policendarlehen bis zum Verkauf mit Rückerwerbsoption bietet der Zweitmarkt ein breites Spektrum. Im Vordergrund stehen aber nicht nur Schnelligkeit und Sicherheit. Wessen Police Zusatzkomponenten wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung umfasst, wird sich kaum vergleichbar günstig neu versichern können. Auch der Rest-Todesfallschutz sollte vor Beendigung des Vertrags mit in die Überlegungen von Berater und Kunde einfließen. So kann je nach individuellem Bedarf ein Modell ohne Zins- und Tilgungszahlungen infrage kommen, das entsprechende Zusatzversicherungen erhält. Aktuell versprechen sogenannte Rückabwickler mitunter das Sechsfache des Rückkaufswerts und betreiben entsprechend Wer- 10 // 2017 21

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