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die bank 10 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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ó BETRIEBSWIRTSCHAFT fi ZAHLUNG MIT KARTE WIRD IMMER BELIEBTER ” 1 Anteil der Zahlungen anhand kartengestützter Zahlungssysteme am Einzelhandelsumsatz in Deutschland zwischen 1994 und 2020 (in Prozent) 50 Anteil am Einzelhandelsumsatz in Prozent 40 30 20 10 9,90 8,05 6,20 14,50 17,50 20,80 24,10 41,30 42,6043,7044,5045,3045,9046,7047,5048,30 29,50 30,5031,6032,9034,1035,1036,1037,5038,4039,70 27,10 0 '94 '95 '96 '97 '98 '99 '00 '01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09 '10 '11 '12 '13 '14 '15 '16 '17 '18 '19 '20 Das Balkendiagramm zeigt die Entwicklung des prozentualen Anteils der Zahlungen über kartengestützte Zahlungssysteme am deutschen Einzelhandelsumsatz im Zeitraum zwischen 1994 und 2015 mit einer Prognose für die Jahre 2016 bis 2020 auf. Der Umsatz per Karte stieg 2015 um +7,4 Prozent auf 177,4 Mrd. €. Damit wurden 44,5 Prozent des gesamten stationären Einzelhandelsumsatzes in Höhe von 400 Mrd. € per Karte abgewickelt. Quelle: EHI Retail Institute. 60 diebank 10.2016

BETRIEBSWIRTSCHAFT ó Spezialist für Konsumentenkredite GESCHÄFTSMODELLE Zu den Methusalems der Branche kann sich die Hanseatic Bank nicht zählen. Während Berenberg, Metzler oder Warburg auf eine bis zu gut 400-jährige Firmengeschichte zurückblicken, wird die Hamburger Privatbank 2019 gerade mal ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. 1969 war sie von dem Hamburger Versandhändler Otto als Teilzahlungsbank gegründet worden, damit die Kunden ihre Bestellungen finanzieren konnten. Noch immer hält die Otto Group 25 Prozent der Anteile, 75 Prozent trat sie jedoch im Jahr 2005 an die französische Großbank Société Générale ab, um an der Seite eines finanzstarken Partners das Geschäft mit Konsumentenkrediten ausbauen zu können. Heute konzentriert sich das mit einer Vollbanklizenz ausgestattete bundesweit tätige Kreditinstitut auf vier Geschäftsbereiche: das Kreditgeschäft mit Privatkunden, Einlagen, Versicherungen und Factoring. Mit einer Bilanzsumme von rund 2,4 Mrd. € rangiert das Institut im Mittelfeld der deutschen Privatbanken. Eli Hamacher Keywords: Geschäftspolitik, Firmenkunden, Unternehmensführung Wir wären nicht in Hamburg, wenn sich das Gespräch nicht zunächst einmal um das Wetter drehen würde. Natürlich sind die beiden überzeugten Wahl-Hamburger Michel Billon und Detlef Zell nicht der Meinung, dass es in der Hansestadt ziemlich häufig regne. Dazu passt, dass sich die Elbmetropole an diesem Morgen von ihrer besten, der sonnigen Seite zeigt. Doch erst vor wenigen Wochen tobte ein Tornado über die Stadt und versetzte die Bewohner in Panik. Die stürmischen Zeiten in der Finanzbranche scheint die Hanseatic Bank dagegen zurzeit gut zu überstehen. Ende Mai 2016 hatte das Institut seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr präsentiert. Wie viele Privatbanken begnügten sich auch die Hanseaten mit einer knappen Pressemitteilung, Pressekonferenzen finden nicht statt. Um satte 45,5 Prozent sei der Bilanzgewinn 2015 gestiegen, ließ die Hanseatic Bank wissen. Mit Blick auf diesen Erfolg wundert es nicht, dass die Geschäftsführer ganz gelassen über ihre Strategie und ihre Pläne berichten. „Wir haben trotz der erhöhten regulatorischen Anforderungen an Finanzinstitute ein hervorragendes Ergebnis erzielt, was zeigt, dass wir strategisch auf dem richtigen Weg sind. Deshalb sind wir zuversichtlich, uns auch 2016 weiter steigern zu können“, sagt Detlef Zell, der als Geschäftsführer die Bereiche Personal, Finanzen, Risikomanagement und Compliance verantwortet. Bei dem Institut steht das Kreditgeschäft mit Privatkunden klar im Fokus. Die bundesweit tätige Bank unterstützt Häuslebauer mit unbesicherten Konsumentendarlehen bis zu 60.000 €. Privatkunden gewährt sie Kredit, entweder direkt oder zunehmend via Kreditkarte. Ergänzend dazu bietet sie unterschiedliche Versicherungen an, z. B. um den Kredit abzusichern. Schließlich betreibt sie für Unternehmen innerhalb und außerhalb der Otto Group das Factoring-Geschäft. Die Refinanzierung erfolgt im Wesentlichen über die Kundeneinlagen, wobei kurz- und langfristige Sparformen dominieren. Das gute Ergebnis des abgelaufenen Jahrs erklärt Geschäftsführer Michel Billon vor allem mit der Konzentration auf die Kernprodukte Eigentümerdarlehen, Kreditkartengeschäft und Konsumentenkredite via Kreditkarte. „Wir fokussieren uns auf die Bereiche, die wir gut können. Seit 2009 haben wir deshalb sukzessive Angebote eingestellt, die am Markt zu hart umkämpft sind und deshalb zu wenig Ertrag eingebracht haben“, unterstreicht der gebürtige Franzose. So wurde zuletzt, im November 2015, das Girokontengeschäft beendet. Der prozessuale Mehraufwand, der durch die EU-Zahlungskontenrichtlinie ausgelöst wurde, habe in keinem Verhältnis zu dem mit rund 1.500 Girokonten kleinen Geschäftsbereich gestanden, erklärt Billon. Beim wettbewerbsintensiven Geschäft mit Krediten an Privatkunden arbeitet die Bank mit der Direktbank SWK (Südwest- Kredit-Bank Finanzierung GmbH) zusammen. Im Bereich der Absatzfinanzierung zieht sich das Kreditinstitut bereits seit dem Geschäftsjahr 2012 sukzessive aus der am Markt hart umkämpften klassischen Variante via Ratenkre- 10.2016 diebank 61

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