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die bank 10 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

AUSGABEN FÜR

AUSGABEN FÜR IT-SICHERHEIT STEIGEN Hackerangriffe machen wachsam ó Immer mehr Hackerangriffe und die bekannt gewordenen Fälle von Behördenzugriffen zeigen Wirkung: In diesem Jahr wird der Umsatz mit Software und Services zur Verbesserung der IT-Sicherheit voraussichtlich auf 3,7 Mrd. € anwachsen, berichtet der Digitalverband Bitkom auf der Basis von Prognosen der Marktforscher von IDC. Damit würde der Markt für reine IT-Sicherheit stärker zulegen als der Gesamtmarkt für Software und IT-Services. Gut drei Viertel des Umsatzes für IT-Sicherheit entfallen auf Dienstleistungen wie Beratung, Implementierung und Wartung, knapp ein Viertel auf spezielle Anwendungen wie Endgerätesicherheit, Zugriffsverwaltung oder Netzwerksicherheit. Markt für IT-Sicherheit wächst Umsatz mit Security Software und Services in Deutschland in Mio. € 2.738 Dienstleistungen 3.497 Ausgaben gesamt 2014 Quelle: Bitkom / IDC. 209 39 208 303 Identity und Zugriffsverwaltung Netzwerksicherheit Entgerätesicherheit Web, Nachrichtenund Datensicherheit +6,5 % 229 37 320 221 2.916 3.723 Ausgaben gesamt 2015 PRIVATKUNDEN Zeitgemäßes Kundenerlebnis ó Multi-Channel-Management ist für die Mehrheit der Banken längst kein Fremdwort mehr. Die meisten Institute erfassen systematisch das Kanalnutzungsverhalten ihrer Kunden. Die Übertragung der entsprechenden Daten in ein integriertes CRM-System steckt hingegen vielfach noch in den Kinderschuhen. Dies zeigt eine aktuelle Studie des Schweizerischen Instituts für Finanzausbildung (SIF) in Zürich. Obwohl eine Mehrheit der Befragten eine Differenzierung der Kanäle als grundsätzlich wichtig erachtet, wird erst bei einer Minderheit der Institute eine solche Differenzierung – etwa über kanalabhängiges Pricing – vorgenommen. Nach wie vor sind die Filiale und das Online-Banking die dominierenden Vertriebs- und Informationskanäle. Eine Mehrheit unterhält zudem einen Mobile-Banking-Kanal. Eine übergeordnete Koordination der Kanäle wird als wichtig erachtet. Nur wenige Befragte bestätigen hingegen eine vollständige Differenzierung nach Art der angebotenen Produkte, der kanalspezifischen Preisgestaltung und der Art der angebotenen Dienstleistung über sämtliche Kanäle. Eine transparente Erfolgszuordnung im Sinne der Wirtschaftlichkeit über sämtliche Kanäle findet nur selten statt. Als Gründe für die fehlende Erfolgszuordnung werden vor allem die fehlende Priorisierung sowie fehlende IT-Systeme genannt. HERMESDECKUNG Finanzmarktregulierung beeinträchtigt Kreditversicherungen ó Für die deutschen Exporteure aller Branchen und Größenordnungen sind deutsche Exportkreditgarantien, die sogenannten Hermesdeckungen, eine wichtige Unterstützung fürs tägliche Geschäft. Um in einer globalen Wirtschaft mit internationalen Wertschöpfungsketten und verschärfter Konkurrenz aus Schwellenländern wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Kriterien der Hermesdeckung den sich verändernden internationalen Rahmenbedingungen besser angepasst und die Belange der Exportwirtschaft bei der Finanzmarktregulierung besser berücksichtigt werden. Dies bedeutet unter anderem, die deckungsfähigen Auslandsanteile planbarer zu gestalten und zu erhöhen: im Mittel- und Langfristgeschäft bei Erfüllung eines vorab definierten Kriterienkatalogs auf bis zu 75 Prozent und im Kurzfristbereich einen uneingeschränkten Deckungsschutz auch für Transit-Geschäfte. Dies fordern der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesverband deutscher Banken (Bankenverband), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) sowie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in einem gemeinsamen Positionspapier. „Nur wenn Hermesdeckungen sinnvoll mit den Anforderungen der exportierenden Industrie, des Handels sowie der Bankenfinanzierung abgestimmt sind, funktioniert die Exportförderung auch in Zukunft“, so die Verbände weiter. Die deutsche Exportwirtschaft ist ein Grundpfeiler des wirtschaftlichen Erfolgs und der Beschäftigung in Deutschland. Um im globalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben, haben deutsche Unternehmen ihre Wertschöpfung in den vergangenen Jahren stärker internationalisiert, d. h. einzelne Fertigungsschritte werden auf verschiedene Unternehmen und Länder verteilt. Dieser Ansatz steht jedoch immer mehr im Widerspruch zu den geltenden Kriterien der Hermesdeckung. Gleichzeitig beeinträchtigt die neue Finanzmarktregulierung hermesgedeckte Kredite. So wird die Vergabe langfristiger Exportkredite, wie sie im Investitionsgüterbereich typisch ist, durch regulatorische Vorgaben und Unsicherheiten über geplante Neuregelungen negativ beeinflusst. In vielen Ländern sind Instrumente nicht an vergleichbar strenge staatliche Vorgaben gebunden. Sie können Marktanforderungen daher besser erfüllen. Erschwerend wirkt das regulatorische Rahmenwerk auf der Finanzierungsseite. Bestehende und künftige Regulierungsvorhaben müssen die Belange der Exportwirtschaft stärker berücksichtigen, damit Banken die Exporteure auch weiterhin zuverlässig begleiten können. 56 diebank 10.2015

Betriebswirtschaft Kompakt FIRMENKUNDEN E-Bilanz beflügelt Digitalisierung ó Die ab 2016 für alle Unternehmen verpflichtende elektronische Bilanz (E-Bilanz) wird auch im Firmenkundengeschäft der Banken einen Industrialisierungsschub auslösen und zentraler Baustein der Digitalisierung des Kreditprozesses werden. Sie könnte den Instituten bei der aufwändigen Bonitätsanalyse Effizienzgewinne von 15 bis 20 Minuten je Bilanzanalyse bringen – das zeigt eine Analyse der Unternehmensberatung Cofinpro. Die Institute haben das Potenzial erkannt und wollen die Chancen nutzen. Eine Initiative von Banken und Sparkassen, die sich im ELBA-Projekt zusammengeschlossen haben, treibt dieses Vorhaben voran. „Die digitale, maschinenlesbare Übermittlung der Jahresabschlüsse bedeutet richtig umgesetzt für die Industrialisierung des Firmenkundengeschäfts aber einen Quantensprung“, sagt Cofinpro-Berater Dr. Ulrich Meyer. „Denn während die Banken die Industrialisierung im Privatkundenbereich in den vergangenen Jahren massiv vorangetrieben haben, schlummern im Geschäft mit Firmenkunden noch enorme Effizienzpotenziale.“ Seit 100 Jahren erfolgt die Abgabe der Jahresabschlüsse an die Banken auf manueller Basis. „Damit soll nun endgültig Schluss sein“, so Ullrich Müller- Kantor, Ratingexperte bei der Hypovereinsbank und Gesamtprojektleiter der ELBA-Initiative. Die digitale Bilanz werde sich schnell im Firmenkundengeschäft durchsetzen. BANKENAUFSICHT Offenlegung der NSFR ó Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) hat die Anforderungen zur Offenlegung der NSFR (Net Stable Funding Ratio) vorgelegt (BCBS d324). Diese greifen spätestens ab 1. Januar 2018 für alle international aktiven Banken, können aber auf alle Banken ausgerollt werden. Das Papier enthält auch ein allgemeingültiges NSFR-Offenlegungstemplate, das die wesentlichen Komponenten des Zählers (verfügbare stabile Refinanzierungsmittel, ASF) und Nenners (erforderliche stabile Refinanzierungsmittel, RSF) der NSFR aufschlüsselt. Die Vorgaben der Regulatoren sollen sicherstellen, dass sich die Banken zuverlässig refinanzieren können und widerstandsfähiger werden, indem sie nicht mehr so stark von kurzfristigen Darlehen zur Finanzierung langfristiger Kredite abhängig sind. Daneben haben die Aufseher auch eine kurzfristige Maßnahme entwickelt, die Mindestliquiditätsquote (Liquidity-Coverage Ratio, LCR). Sie soll sicherstellen, dass Banken genug Vermögen haben, um einen Schaden aus dem Verlust des Zugangs zu Finanzierungsmärkten zu verkraften. AUSSCHÜTTUNGEN Sparkassen gegen Kommunen ó Die Sparkassen lehnen Forderungen nach einer stärkeren Einbindung von Überschüssen in kommunale Haushalte ab. Die kommunalen Träger besitzen in der Regel keine finanziellen Beteiligungen an den Sparkassen und damit kein grundsätzliches Anrecht auf Ausschüttungen. Höhere Ausschüttungen würden die Stärkung der Eigenkapitalbasis der Sparkassen behindern, die u. a. die Europäische Zentralbank einfordere. Zudem verringerten höhere Ausschüttungen den Geldfluss an gemeinnützige Projekte, da bei Zahlungen an Trägerkommunen höhere Steuerabgaben anfallen. Die anhaltende Unterfinanzierung vieler Städte, Kreise und Gemeinden hatte zuletzt wiederholt zu Versuchen geführt, Überschüsse der Sparkassen stärker in die kommunalen Haushalte einzubinden. Aus Sicht der Institute bestehe auch Auftrag und Geschäftsziel der Sparkassen nicht darin, ausschüttungsfähige Renditen für kommunale Träger zu erwirtschaften. Die Bankenaufseher mahnen Europas Geldinstitute derzeit, keine oder zumindest keine hohen Ausschüttungen an Anteilseigner vorzunehmen. Alle Banken sollen vielmehr ihre Kapitalbasis erheblich stärken, um die ab 2019 in vollem Umfang gültigen Eigenkapitalanforderungen aus der Basel III-Vereinbarung erfüllen zu können. 10.2015 diebank 57

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