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die bank 10 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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ó FINANZMARKT ten zahlreiche europäische und japanische Häuser im Vergleich zu ihren US-Wettbewerbern ab – oder schieden gleich ganz aus der Liga der finanzstärksten Institute der Welt aus. An ihre Stelle rückten amerikanische, aber auch chinesische Adressen. Denn weil die Regierung in Peking den Renminbi quasi an den US-Dollar gekoppelt hat, erhöhte sich auch der Außenwert der chinesischen Währung. Unberührt von den Wechselkursschwankungen bleiben Stabilitäts-Kennzahlen wie die Capital to Assets Ratio (CAR). Über alle betrachteten Banken hinweg kletterte der Wert auf 6,10 (Vorjahr: 5,86) Prozent. 2 Die Top 10 der Welt nach Kernkapital Stand: Ende 2014, Mrd. US-$ Rang Name Land Kapital 1 ICBC CHN 248,6 2 China Construction Bank Corporation CHN 202,1 3 JP Morgan Chase USA 186,6 4 Bank of China CHN 184,2 5 Bank of America USA 168,9 6 Agricultural Bank of China CHN 167,6 7 Citigroup USA 166,5 8 Wells Fargo & Co USA 154,6 9 HSBC GB 152,7 10 Mitsubishi UFJ Financial Group J 117,6 Quelle: The Banker. Kapitalrendite legt zu Da die Erträge deutlich stärker zulegten als das Tier-1-Kapital, zog die Kapitalrendite kräftig an: Von aggregiert 13,89 Prozent auf 14,37 Prozent. Die renditestärksten Institute kommen aus Schwellenländern. Ganz vorne liegen die Forte Bank aus Kasachstan sowie Äthiopiens CBE. Beide erreichen einen Return on Capital von jeweils 90 Prozent. Den dritten Platz sichert sich die Banco de Venezuela mit knapp 81 Prozent. Den Top-Spot in Nordamerika teilen sich First Niagara Financial Group und American Express mit jeweils fast 50 Prozent. In Westeuropa nimmt erneut die italienische Banca Mediolanum den ersten Platz ein. Hatte diese ein Jahr zuvor noch eine Kapitalrendite von 70 Prozent erzielt, waren es 2014 immerhin noch 35 Prozent. Der Return on Assets der Top 1.000 stieg im Jahresvergleich von 0,81 Prozent auf 0,88 Prozent. Mit Franklin Resources führt bei dieser Kennziffer eine US-Bank die Liste an, gefolgt von Instituten aus Wachstumsmärkten. Regional betrachtet erwirtschaften afrikanische Banken den höchsten RoA mit aggregiert 2,1 Prozent. Die stärksten Veränderungen gab es in Europa: Während die Gesamtkapitalrentabilität im Westen des Kontinents um 50 Prozent zulegte, halbierte sie sich in Mittel- und Osteuropa nahezu. Belastet wird das Ergebnis vor allem von den Entwicklungen in Russland und der Ukraine. Chinas Banken sind Spitzenverdiener Gemessen an den Gesamtgewinnen bleibt die Region Asien-Pazifik der dominierende Bankenmarkt. Wie im Vorjahr fließt gut die Hälfte der aggregierten Erträge dorthin. Nordamerika folgt mit knapp 23 (Vorjahr: 24) Prozent. Westeuropa beansprucht 14 (Vorjahr: 11) Prozent vom Gewinnkuchen. Erneut sind Chinas Top-Banken die Spitzenverdiener unter den Top 1.000. Mit einem Vorsteuergewinn von 59 Mrd. US-$ stellt die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) alle anderen Institute in den Schatten. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank erwirtschaftete im gleichen Zeitraum 3,8 Mrd. US-$. Die Banken aus dem Reich der Mitte verfügen außerdem über die dicksten Kapitalpolster. Erneut holen sie gegenüber westlichen Instituten auf, wenn auch längst nicht so vehement wie in den Jahren zuvor. Dieser Trend lässt sich auch an der Liste der zehn kapitalstärksten Häuser weltweit ablesen: Zwar hat sich an der Zusammensetzung der Top 10 nichts geändert, aber die Asiaten rücken um einige Plätze vor. Platz eins und zwei der Spitzeninstitute belegen erneut die ICBC und die China Construction Bank. Beide haben ihr Tier 1-Kapital binnen Jahresfrist um gut ein Sechstel aufgestockt – auf 248 Mrd. US-$ bzw. 202 Mrd. US-$ ” 2. Die US-Investmentbank JP Morgan Chase verteidigt mit 186 Mrd. US-$ Rang drei, gefolgt von der Bank of China, welche den US-Konkurrenten Bank of America auf Platz fünf abdrängt. Die Agricultural Bank of China schiebt sich gleich um drei Stellen auf Position sechs vor. Es folgen Citigroup als Nummer sieben und Wells Fargo auf Platz acht. Europas führende Bank, HSBC, sackt vom fünften auf den neunten Rang ab. Japans Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) verteidigt trotz großer Wechselkursschwankungen Platz zehn. Japans Megabanken haben in den vergangenen Jahren ihr internationales Geschäft ausgeweitet, um ihre Abhängigkeit vom schwierigen Heimatmarkt zu reduzieren. Die ultralockere Geldpolitik der japanischen Notenbank gepaart mit einer geringen Kreditnachfrage hat die Zinsmargen und den Yen unter Druck gebracht. Dagegen ist MUFG`s größte Auslandstochter, US-Regionalbank UnionBanCal Corp, äußerst profitabel ” 3. Auslandstöchter vor dem Verkauf Das mit Abstand größte Netz von Auslandstöchtern in den Rängen der Top 1.000 betreibt die HSBC. Den Analysten des „Banker“ zufolge erwirtschafteten die 18 HSBC-Gesellschaften außerhalb Großbritanniens 3 Mrd. US-$ mehr Vorsteuergewinn als die gesamte Gruppe. Auch die spanische Banco Santander profitiert stark von ihren internationalen Gesellschaften. Bei anderen Banken enttäuschte die Performance der Auslandstöchter, 30 diebank 10.2015

FINANZMARKT ó insbesondere in weniger entwickelten Märkten. Auch deshalb steht eine Reihe von ihnen derzeit zum Verkauf. Insofern setzt sich unter Europas Banken der Trend fort, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und kleine oder verlustreiche Beteiligungen schneller abzustoßen. Gleichzeitig wird weiter Personal abgebaut. Allein bei der Bank of America fielen laut „Banker“ von 2011 bis 2014 rund 58.000 Stellen weg. Bei der Citigroup waren es 34.000. Prozentual die härtesten Einschnitte gab es bei der Royal Bank of Scotland, wo fast 23 Prozent der Mitarbeiter gehen mussten. In den Niederlanden waren ING und Rabobank stark betroffen. Im Juni dieses Jahres kündigte HSBC den Wegfall von bis zu 50.000 weiteren Stellen an. In den vergangenen drei Jahren hatten die Briten bereits 22.000 Arbeitsplätze gestrichen. Dies entsprach einem Beschäftigungsabbau von knapp acht Prozent. Offene Stellen für Bankmitarbeiter Händeringend gesucht wurden Finanzexperten dagegen in China. Allein Marktführer ICBC beschäftigte Ende 2014 rund 53.000 Mitarbeiter mehr als drei Jahre zuvor. Auch andere Großbanken des Landes bauten ihr Personal prozentual zweistellig aus. Die stärksten Zuwächse gab es bei Adressen aus der zweiten Reihe. Hier nahm die Zahl der Beschäftigten zum Teil um mehr als 60 Prozent zu. Die wichtigste Anlaufstation für Banker auf Jobsuche war allerdings Russlands Sberbank mit gut 63.000 Neueinstellungen. Der Stellenaufbau könnte nun jedoch sein Ende finden. Die Vorsteuergewinne der russischen Nummer eins sind 2014 kräftig gesunken. Sollte das Volumen fauler Kredite in den kommenden Monaten zunehmen, könnten dort bald einige der neuen Arbeitsplätze wieder zur Disposition stehen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Russlands, die Sanktionen des Westens und der Absturz des Rubels belasten die finanzielle Stabilität der russischen Banken. So haben Sberbank und Gazprombank auf US-Dollar-Basis rund ein Drittel ihres Eigenkapitals verloren. In Westeuropa schrumpften die Kapitalpolster ebenfalls – wenn auch nicht im gleichen Umfang. Nur vier der 25 kapitalstärksten Banken der Region konnten Zuwächse verbuchen: die französischen Häuser Crédit Agricole, Société Générale und Crédit Mutuel sowie die Deutsche Bank. Die Frankfurter hatten 2014 eine Kapitalerhöhung im Umfang von 8,5 Mrd. € durchgeführt. Deutsche Bank stärkt Kapitalpolster Mit einem Tier-1-Kapital von rund 77,5 Mrd. US-$ belegt die Deutsche Bank weltweit Platz 16. Gegenüber dem Vorjahr verbessert sie sich damit um zwei Stellen. Die Eigenkapitalrendite erhöhte sich auf 4,9 Prozent. Die Commerzbank hingegen verlor auf Dollar-Basis zum Vorjahr 14 Prozent ihres Finanzpolsters und rutschte im weltweiten Vergleich vom 41. auf den 55. Rang ab. Zwar erholte sich die Kapitalrendite deutlich von 0,9 Prozent auf 2,5 Prozent. Dennoch war diese so niedrig wie bei kaum einem anderen Institut der aktuellen Auswertung. Die höchsten Ausreichungen gemessen an den Einlagen gibt es in Mittel- und Südamerika, gefolgt von Europa. Die Tatsache, dass die Kennzahl im Westen des Kontinents nach Jahren des Rückgangs wieder anzog, weist auf eine steigende Kreditnachfrage hin. Gleichzeitig ging der Anteil der notleidenden Kredite in weiten Teilen der Eurozone zurück. Ausnahmen waren Zypern und Griechenland. Institute der beiden Länder haben weltweit das größte Volumen an gemeldeten faulen Krediten. Ganz vorne rangiert die Bank of Cyprus: 63 Prozent ihrer Kredite sind gefährdet. Auch Institute aus Slowenien, Portugal, Italien und Irland tauchen an prominenter Stelle in den Reihen der Banken mit Problemkrediten auf. 3 Die Top 10 nach Bilanzsumme Stand: Dezember 2014 bzw. März 2015, in Mrd. US-$ Rang Name Land Bilanzsumme 1 ICBC CHN 3.368 2 China Construction Bank CHN 2.736 3 HSBC Holdings GB 2.634 4 Agricultural Bank of China CHN 2.610 5 JP Morgan Chase & Co USA 2.573 6 BNP Paribas F 2.521 7 Bank of China CHN 2.492 8 Mitsubishi UFJ J 2.382 9 Crédit Agricole F 2.139 10 Barclays GB 2.118 Quelle: The Banker. 4 Bankenmärkte im Vergleich: China und USA hängen Eurozone ab Kernkapital, Vermögenswerte und Vorsteuergewinne 2014, in Mrd. US-$ Kernkapital Bilanzsumme Gewinn vor Steuern China 1447 21802 319 USA 1280 14695 185 Eurozone 1277 26999 60 Japan 514 10825 33 Großbritannien 445 9147 59 Mittel- und Südamerika 214 2876 55 Quelle: The Banker. 10.2015 diebank 31

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