MARKT EUROPEAN PAYMENTS INITIATIVE (EPI) Erobern sich die Banken den Zahlungsverkehr zurück? Angetreten als europäischer Gegenentwurf zu den US-amerikanischen Payment-Platzhirschen wie PayPal, Mastercard und Visa, ist die European Payments Initiative EPI der Versuch, den Zahlungsverkehr für die europäischen Beteiligten wieder zurückzuerobern. Die Autoren fassen die Hintergründe zusammen und wagen eine Prognose hinsichtlich der Erfolgschancen. 8 09 | 2023
MARKT Die europäische Finanz- und vor allem Payments-Industrie setzt große Hoffnungen auf EPI, die European Payments Initiative. Doch der Versuch, den Zahlungsverkehr für einheimische Spieler „zurückzuerobern“, ist ein komplexes Unterfangen – gilt es doch inzwischen, auch den weiteren aufstrebenden Big-Tech-Playern Paroli zu bieten. Nach Startschwierigkeiten und unruhigen Jahren zeichnen sich nun eine Konkretisierung und der Marktstart ab. Mit vereinten Kräften gegen die Hegemonie Bereits seit einigen Jahren entwickelt sich die Payments-Industrie im E-Commerce, aber auch am Point of Sale (POS) im stationären Handel, nicht so, wie es sich europäische Banken und Regulatoren vorstellen. Seit jeher ist die Kreditkarte im E-Commerce vorherrschend; 1 Mastercard und Visa werden in zahllosen Online-Shops akzeptiert und wickeln zusammen ca. 80 Prozent der dortigen Transaktionen in Europa ab. 2 Auch PayPal, trotz seiner Gründung 1998 noch als jüngerer Player und FinTech-Platzhirsch anzusehen, ist seit der Emanzipation vom ehemaligen Mutterkonzern eBay und dem darauffolgenden Boom als einfaches und zuverlässiges Zahlungsverfahren nicht mehr aus dem Online-Handel wegzudenken. Durch die Zusammenarbeit mit sogenannten BigTechs, hier allen voran die Smartphone- Anbieter Apple, Samsung und Alphabet, fanden auch noch digitale Zahlungsinstrumente Einzug in den stationären Handel. Insbesondere die Zeit der Corona-Pandemie hat das mobile Zahlen an der Ladenkasse in Deutschland regelrecht befeuert. 3 Die Smartphone-, Fin- Tech- und Kreditkartenanbieter waren zur richtigen Zeit gut positioniert und konnten wesentliche Marktanteile für sich beanspruchen. Die europäischen Banken haben ihren Fokus erst auf Bezahlmethoden im E-Commerce und stationären POS gelenkt, als insbesondere die amerikanische Konkurrenz das Feld bereits sehr gut bestellt hatte. Lokale Karten-Schemes, wie die girocard, wurden erst spät, dann nicht flächendeckend oder teils noch gar nicht E-Commerce-tauglich gemacht. Offensiven, die häufig am Nutzerverhalten vieler Shopper vorbeigingen. Ähnliches gilt für lokale Payments-Verfahren wie Giropay oder Paydirekt. Diese konnten durch fehlendes Marketing oder zu späte Marktreife der etablierten Konkurrenz zu keiner Zeit schlaflose Nächte bereiten. Somit liegen nicht nur die Preishoheit – trotz Regulierung der Interchange Fees – sondern auch die Hoheit über die Zahlungsdaten bei den amerikanischen Unternehmen. Das ist der EU ein besonderer Dorn im Auge. Nicht zuletzt auch hinsichtlich des übergeordneten Datenschutz-Themas, dessen Bedeutung in der EU stetig wächst. Entstehung von EPI, Unruhe und Pivot Als längst überfällige Reaktion auf die beschriebenen Missstände und zuvor gescheiterten Versuche haben sich im Juli 2020 stol- 09 | 2023 9
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