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die bank 09 // 2022

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends SCHNELLES

News & Trends SCHNELLES BEZAHLEN Vorteile durch Zeitersparnis Ein Weg für mehr Effizienz an der Ladenkasse ist das kontaktlose Bezahlen. Das ist nicht nur beliebt – rund drei Viertel der Zahlungen im girocard-System erfolgen berührungslos –, sondern auch schnell. Durchschnittlich rund zwölf Sekunden dauert eine kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe und ist damit die schnellste Bezahlmöglichkeit mit der klassischen Karte. Nur Mobile Payment, also das Bezahlen z. B. mit einer im Smartphone oder in der Smartwatch hinterlegten digitalen Karte, spart an der Kasse mit elf Sekunden noch mehr Zeit. Das ergab eine Studie von infas quo im Auftrag der girocard. Eine Zeitersparnis von nur wenigen Sekunden macht für den Handel in Summe einen großen Unterschied. Denn je schneller und bequemer das Bezahlen, desto kürzer die Wartezeit an der Kasse und desto zufriedener die Kundschaft. ù Etwa zwölf Sekunden dauert eine kontaktlose Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe. LSI-STRESSTEST 2022 Banken haben ihre IT-Risiken im Blick Die kleinen und mittelgroßen deutschen Banken (Less Significant Institutions, LSI) zeigen sich derzeit insgesamt mit zufriedenstellender Resilienz. Das ist die Essenz des LSI-Stresstests 2022, dessen Ergebnis die Deutsche Bundesbank vorstellte. Wegen der Corona-Pandemie war der eigentlich für 2021 geplante Test verschoben worden. Auf der Basis ihrer eigenen Daten rechnen die befragten Institute in fünf Jahren mit einem um 32 Prozent gestiegenen Jahresüberschuss vor Steuern, was einem Plus der Gesamtkapitalrentabilität von 18 Prozent entspricht. In den Simulationen gehen die Banken und Sparkassen zunächst von Gewinnrückgängen aus, die sie vor allem auf ein rückläufiges Zinsergebnis und Kursverluste bei Wertpapieren zurückführen. Langfristig kalkulieren sie allerdings wieder mit steigenden Margen und Gewinnen. BaFin-Exekutivdirektor Raimund Röseler betonte, die vergangenen und aktuellen Krisensituationen würden die Banken fordern, seien aber nach aktuellem Stand beherrschbar. Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling warnte jedoch, Banken sollten sich nicht zu sehr zurücklehnen. Große Unsicherheiten bergen die Faktoren Konjunktur, Zinsen und Inflation. Hinzu käme die Dynamik der Energiepreissteigerung. Gefragt wurde beim LSI-Stresstest auch nach den Klimagefahren- und Cyber-Risiken. Es zeigte sich, dass Klimagefahren von den Banken insgesamt noch als gering bis moderat wichtig eingeschätzt werden. Generell messen die Risikomanager den transitorischen Risiken (Regulierung, technologische Neuerungen oder Wandel der Verbraucherpräferenzen) und den politischen Entscheidungen mehr Bedeutung bei als den physischen Risiken. Ihre IT-Risiken haben die Banken fester im Griff. Mehr als 75 Prozent der Institute planen, ihre Ausgaben zum Schutz der IT-Risiken in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen, die meisten wollen diesbezügliche Budgets um 5 bis 25 Prozent erhöhen. Acht von zehn Instituten sind gegen Cyber-Angriffe versichert. ù DEUTSCHE BANK UND FISERV Payment-Firma Vert gegründet Die Deutsche Bank und Fiserv, ein Anbieter von Zahlungs- und Finanztechnologie, haben das gemeinsame Unternehmen Vert an den Start gebracht. Es bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) in Deutschland Zahlungsakzeptanz- und Bankdienstleistungen an. Vert ist ein Anbieter, der Zahlungsakzeptanz und -abwicklung mit traditionellen Banklösungen kombiniert und damit die Marktnachfrage nach einem integrierten Angebot erfüllt und Händlern aller Größenordnungen den Zugang zu innovativen Produkten erleichtert. Vert bietet zudem Auszahlungen am nächsten Bankarbeitstag an, sodass Händler schneller über ihre Gelder verfügen können. Händler suchen verstärkt nach integrierten Lösungen, mit denen sie Zahlungen annehmen und Geld bewegen können. Vert-Kunden profitieren von einem Angebot, das schnellere Zahlungen, die Akzeptanz gängiger Zahlungsarten und ein Online Dashboard mit Transaktionsdaten umfasst. ù 6 09 | 2022

NEWS & TRENDS DIGITALE ZAHLUNGSMETHODEN KMU kritisieren Banken Die Zahlungsverkehrsbranche hat sich in den vergangenen Jahren robust dargestellt. Der Erfolg wurde durch die Einführung innovativer neuer digitaler Zahlungsmethoden, wie etwa mobile oder digitale Geldbörsen, sogar noch beschleunigt. Doch viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) fühlen sich von ihren Banken in diesem Bereich vernachlässigt. Das geht aus dem aktuellen World Payments Report 2022 des Capgemini Research Institute hervor. Obwohl das Marktsegment der KMU in Bezug auf den Zahlungsverkehr weltweit einen Wert von über 850 Mrd. US-$ hat, werden diese Unternehmen von den traditionellen Banken häufig zugunsten größerer Firmenkunden und des größeren Privatkundenmarkts übersehen. Infolgedessen haben KMU häufig mit Cashflow-Problemen, Cyber-Security-Risiken, schlechter Liquidität und betrieblichen Ineffizienzen zu kämpfen. Das schürt die bestehende Unzufriedenheit mit etablierten Zahlungsdienstleistern. Tatsächlich fühlen sich 89 Prozent der befragten KMU von ihren Primärbanken unter versorgt und erwägen einen Wechsel zu einem kulanteren, alternativen PayTech-Mitbewerber. ù ZAHL DES MONATS 300 Millionen Menschen weltweit nutzen bereits Krypto- Währungen, analysierte die Strategieberatung Simon- Kucher & Partners. ALLIANZ GLOBAL WEALTH REPORT 2022 Geldvermögen wird sinken Im dritten Jahr in Folge ist das globale Geldvermögen 2021 zweistellig gewachsen, auf 233 Bio. € (+ 10,4 Prozent), wie aus dem Allianz Global Wealth Report 2022 hervorgeht. 2022 steht indessen ein Rückgang von mehr als 2 Prozent zu erwarten – in realer Rechnung verlieren die Haushalte demnach ein Zehntel ihres Vermögens ù AUS DER BANKENAUFSICHT Zahlungssicherheitsvorfälle: BaFin ändert Kriterien Am 1. Oktober 2022 ist das bisher gültige Rundschreiben 08/2018 (BA) zur Meldung schwerwiegender Zahlungssicherheitsvorfälle durch das Rundschreiben 03/2022 (BA) zur Meldung schwerwiegender Zahlungssicherheitsvorfälle abgelöst worden, teilte die BaFin mit. Eine wesentliche Neuerung: Die Kriterien für einen meldepflichtigen Sicherheitsvorfall wurden angepasst, damit künftig mehr für die Aufsicht relevante Vorfälle gemeldet werden. Außerdem hat die Aufsicht die Standardformulare überarbeitet, die die Zahlungsdienstleister für ihre Meldungen nutzen. Einige Aspekte, die für die Aufsicht sehr wichtig sind, müssen die Firmen nun differenzierter beschreiben, andere Fragen wurden ersatzlos gestrichen. WIRTSCHAFTLICHE AUSSICHTEN Finanzvorstände pessimistisch Die deutsche Wirtschaft hat laut einer Umfrage wenig Grund für Optimismus. Die 124 befragten Finanzvorstände deutscher Großunternehmen sehen einen weiteren starken Rückgang ihrer Geschäftsaussichten, kaum einer der abgefragten Parameter gibt Anlass zu kurzfristiger Hoffnung. Das geht aus dem im September erhobenen CFO-Survey hervor. Die CFOs rechnen etwa nicht mit einem schnellen Abflauen der hohen Inflation und sehen für 2023 eine Teuerungsrate von 7,1 Prozent, geringer als von vielen Wirtschaftsinstituten prognostiziert. Dafür sind die CFOs pessimistischer hinsichtlich der Dauer der Teuerung. So gehen die meisten Konjunkturforscher von einem deutlichen Inflationsrückgang im Jahr 2024 in Richtung 2 Prozent aus – die CFOs hingegen erwarten für das übernächste Jahr immer noch 4,8 Prozent Inflation. Das läge mehr als zweimal über dem EZB-Ziel. Für die Eurozone erwarten die CFOs Inflationsraten von 7,5 Prozent für 2023 und 5,2 Prozent für 2024. Teil dieser erwarteten Entwicklung sind hohe Lohn- und Gehaltssteigerungen. ù 09 | 2022 7

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