MANAGEMENT Mechthild Upgang Die Finanzberaterin Dr. Mechthild Upgang (58) beschäftigt sich schon seit 1990 mit dem Geld der Frauen. Damals gründete sie in Bonn die Upgang GmbH, eine Finanzberatung für Frauen. Frauen, die zu ihr kommen, stellen häufig fest, dass sie mit Anfang 40 noch nichts für die Altersvorsorge getan haben. diebank: Sie haben Agrarwissenschaften studiert, in Wirtschaftswissenschaften promoviert und dann einen Finanzdienstleister gegründet. Was hat Sie an der Tätigkeit gereizt? Upgang: Ich wollte selbstständig sein und hatte Spaß daran, andere über Geld aufzuklären. diebank: Welche Rolle spielt Geld für Sie? Upgang: Es ermöglicht mir, Dinge frei zu entscheiden. diebank: Wie legen Sie aktuell Ihr Geld an? Upgang: Ich bin ein Immobilienfreak. Außerdem in Aktien. diebank: Wofür geben Sie am liebsten Geld aus? Upgang: Für Bücher und einen guten Whisky. diebank: Woran erkenne ich einen guten Finanzberater? Upgang: Er stellt mich und meine Bedürfnisse in den Mittelpunkt und nicht seine Produkte. diebank: Welche Frage würden Sie ihm als erstes stellen? Upgang: „Wie verdienen Sie Ihr Geld?“ diebank: IWF-Chefin Lagarde hat gesagt, die Pleite von Lehman Brothers hätte es nicht gegeben, wenn die Bank Lehman Sisters geheißen hätte. Richtig oder falsch? Upgang: Da ist viel Wahres dran, weil Frauen weniger spekulieren als Männer. diebank: Welche Rolle wird die Altersarmut künftig spielen? Upgang: Altersarmut wird das Thema der nächsten Generation, und zwar für Männer und Frauen. Aber Frauen werden davon noch stärker betroffen sein, weil sie in der Regel weniger zurücklegen können und oft auch älter werden. diebank: Wenn ein Mann zu Ihnen käme, würden Sie ihn dann auch beraten? Upgang: Sehr gern, wenn er eine gute Beratung auf Augenhöhe zu schätzen weiß. 28 09 // 2018
MANAGEMENT Die Fonds- Expertin Anne E. Connelly Anne E. Connelly (53), ehemalige Deutschlandchefin des US-Analysehauses Morningstar, hat 2017 das werbefinanzierte Finanzportal „herMoney“ mit speziell weiblichem Blick gestartet. Außerdem will sie Frauen im Job fördern. Deshalb gründete sie 2014 das Karrierenetzwerk „Fondsfrauen". diebank: Was hat bei Ihnen das Interesse am Thema Geld geweckt? Connelly: Mein Opa war Direktor bei einer Sparkasse. Meine Mutter arbeitete bei einer Versicherung. Das Interesse wurde mir quasi schon in die Wiege gelegt. diebank: Was war Ihre erste Geldanlage? Connelly: Erst mal natürlich ein Sparbuch bei Opas Sparkasse. Bei meinem ersten Job habe ich sofort einen Vertrag über vermögenswirksame Leistungen abgeschlossen und dann in einen Aktienfonds investiert. diebank: Was war Ihre beste Geldanlage? Connelly: Bei meinem früheren Arbeitgeber Morningstar, einem an der NASDAQ notierten US-Analysehaus, habe ich Aktienpakete bekommen, die sich sehr gut entwickelt haben. diebank: Ihre schlechteste Geldanlage? Connelly: Mit meinem Mann habe ich Anteile an einem Golfclub erworben, weil wir Golf spielen wollten. Die Anteile mussten wir dann irgendwann abschreiben, aber Golf spiele ich immer noch. diebank: Nach Jahren der Festanstellung haben Sie sich 2014 selbstständig gemacht. Was bedeutet für Sie ein regelmäßiges Gehalt? Connelly: Mir ist ein sicheres Auskommen als Frau sehr wichtig. An den Aufbau meines Unternehmens bin ich deshalb sehr strukturiert herangegangen, habe viel Erfahrung und ein gutes Netzwerk mitgebracht. Man braucht aber auch einen Plan B für den Worst Case. Bislang ist es jedoch sehr gut gelaufen. diebank: Wann ist ein Mensch reich? Connelly: Wenn er viel Liebe und Wohlwollen erfährt. 09 // 2018 29
PERSONALIEN Mitglied des Vorstands
Impressum MARKT ZEITSCHRIFT FÜR BA
Cyber-Risiken im Finanzsektor - wir
Laden...
Laden...