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die bank 09 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

IT & Kommunikation

IT & Kommunikation Trends DEUTSCHE FÜHLEN SICH SICHER Cyber-Spionage – na und?! ó Die Menschen in Deutschland lassen die täglichen Berichte über Hackerangriffe und Cyber-Spionage offenbar kalt. Trotz der vielen Meldungen über Hacker-Angriffe, gestohlene Zugangsdaten und NSA-Abhörmaßnahmen machen sich die Bürger heute kaum Sorgen über Cyber-Risiken. Das zeigt der aktuelle Sicherheitsreport, den das Allensbacher Institut und das Centrum für Strategie und Höhere Führung im Auftrag der Deutschen Telekom erstellt haben. Datenbetrug im Internet sorgt bei 28 Prozent der Bevölkerung für Bedenken, in Computerviren sehen 21 Prozent ein Risiko. Die Zahlen liegen ungefähr auf dem gleichen Niveau wie in den letzten Jahren. Die Demoskopen waren überrascht, dass heute nur noch 15 (zuvor: 19) Prozent der Bürger Angst davor haben, andere Staaten könnten hiesige Internet- oder Telefonverbindungen überwachen. Immerhin: Danach gefragt, welche Risiken in Zukunft zunehmen werden, nennen etwa 70 Prozent der Befragten den Missbrauch persönlicher Daten durch Unternehmen sowie Datenbetrug im Internet. Einerseits kennt die Bevölkerung also die Risiken und geht davon aus, dass sie weiter wachsen werden. Andererseits nimmt die persönliche Betroffenheit ab. Die Meinungsforscher erklären diesen vermeintlichen Widerspruch mit Informationsdefiziten und einem weitgehenden Gleichmut in der Gesellschaft, aber auch mit Gewöhnungseffekten und einem gewissen Fatalismus. MOBILE SECURITY IMMER WICHTIGER Firmendaten auf dem Smartphone ó Für eine zeitgemäße Unternehmens-IT ist es wichtig, sämtliche Datentransfers abzusichern und zu kontrollieren. Nicht nur die Firmendaten, sondern auch mobile Geräte, Apps und deren Informationen müssen geschützt werden. Von IT-Verantwortlichen wird erwartet, dass sie das gewohnte Sicherheitsniveau zu vertretbaren Aufwänden gewährleisten. Dies gelingt jedoch nur, wenn sie die Datenflüsse hinter sämtlichen Transaktionen jederzeit sehen und kontrollieren können. Erfahrungen mit Angriffen auf die Sicherheit von Smartphones und Tablets haben bereits 61 Prozent der von Axway und IDC befragten IT-Verantwortlichen gemacht. Im Durchschnitt berichten sie von mehr als sechs Sicherheitsvorfällen in den vergangenen zwölf Monaten. Je mehr digitale Prozesse ein Unternehmen einführt, desto wichtiger wird die ganzheitliche Sicht auf die IT-Sicherheit, sagt Markus Mayer von Axway. Die zunehmende Nutzung mobiler Kanäle ermöglicht bequemes und schnelles Arbeiten, ist aber auch anfälliger für Angriffe. Die größte Gefahr sehen die Befragten in mobiler Malware, Phishing-Attacken und dem Fehlverhalten der Anwender. So verloren in den letzten zwei Jahren 30 Prozent der Befragten ein Smartphone, auf dem sich Firmeninformationen befanden. DEUTSCHE TEILEN (NOCH) UNGERN Mein Haus, mein Auto! ó Nicht alles, was man benutzen möchte, muss man direkt kaufen. Wer Dinge wie z. B. Maschinen oder auch Einrichtungen mit anderen teilt, kann Kapazitäten besser auslasten und bewusster mit Gebrauchsgütern umgehen. Sharing Economy nennt sich das dann auf Neudeutsch. Allerdings ist hierzulande der Eigentumsgedanke noch stark ausgeprägt. Nicht einmal jeder Fünfte würde sein Auto gegen Bezahlung mit anderen Menschen teilen, fand die Ing-DiBa im Rahmen einer europaweiten repräsentativen Studie heraus. Die Gründe für die Zurückhaltung sind vielschichtig: Fast 60 Prozent der deutschen Befragten mögen es nicht, wenn andere Menschen ihr Eigentum benutzen. Oft spielt auch die ungeklärte Versicherungssituation eine Rolle. Beim Thema Fahrrad sind die Deutschen schon entspannter: 36 Prozent würden es teilen wollen. Auf der Nutzerseite ergibt sich ein differenzierteres Bild. Weniger als 30 Prozent würden sich für Car-Sharing entscheiden. Dagegen können sich knapp 45 Prozent aller Befragten vorstellen, ihren Urlaub in privat vermittelten Häusern oder Wohnungen zu verbringen. 52 diebank 9.2015

IT & KOMMUNIKATION ó PORTAL BIETET INDIVIDUELLE ANTWORTEN Finanzberater im heimischen PC ó Die Planung und Steuerung der privaten Finanzen ist für breite Bevölkerungskreise von hoher Bedeutung. Im Fall finanzieller Fehlentwicklungen steht hier womöglich die Ausbildung der Kinder, das hart ersparte Eigenheim oder sogar die finanzielle Existenz auf dem Spiel. Gute von schlechter Finanzberatung zu unterscheiden, ist nicht so einfach. Eine Hilfe für die selbstverantwortliche Entscheidung liefert das neue Portal Finatra.de. Dabei nutzt der Anbieter auch Forschungsergebnisse des angeschlossenen Instituts für Private Finanzplanung an der Universität Passau. Private Nutzer können auf dieser Seite mit wenigen Klicks einen Überblick über den eigenen finanziellen Handlungsbedarf erhalten. Fragen wie „Wie ist es um die Altersvorsorge bestellt?“ oder „Bleiben Spielräume für den Traum vom Eigenheim?“ werden im Rahmen einer persönlichen Situationsanalyse individuell beantwortet. Um die Neutralität des Ergebnisses für die Nutzer zu gewährleisten, werden durch Finatra weder Finanzprodukte verkauft noch vermittelt. Vielmehr soll das Angebot Orientierung schaffen und für ein Gespräch mit einem Finanzberater Sicherheit geben. Über 200 Mio. Fallvarianten helfen, Menschen im Alter zwischen 16 und 59 Jahren in allen Lebenssituationen anzusprechen. Zusätzlich zu diesem Selbstcheck wird ein Expertentool für Finanzberater angeboten. IDENTITÄTSDIEBSTAHL IM NETZ Jeder 10. Angriff gilt Facebook ó Yahoo, Facebook und Google haben weltweit mit den meisten Phishing-Angriffen zu kämpfen, jede zehnte Attacke richtet sich gegen Facebook-User. Cyber-Kriminelle fragen illegal Account-Zugangsdaten ab, indem sie ihre Opfer auf Phishing-Seiten locken, die wie echte Facebook-Seiten aussehen, erklärt Christian Funk von Kaspersky Lab. Links auf solche Phishing-Seiten sind in Mails, Foren und nachgeahmten Nachrichten von Sozialen Netzwerken enthalten, oder in Werbebannern bei Drittanbietern. Besonders gefährdet sind Smartphone- und Tablet-Besitzer, weil mobile Browser oft die Adresszeile nicht anzeigen, ein wichtiges Kontrollinstrument für die Echtheit einer aufgerufenen Webseite. Grundsätzlich sollten alle Online Accounts mit einem einzigartigen und starken Passwort versehen werden. Stark heißt: mindestens 14 Stellen, eine Mischung aus Zahlen, Ziffern und Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung. Funk empfiehlt dringend, niemals Zugangsdaten in Formulare in Mails oder auf verlinkten Webseiten einzugeben. Linkadressen sollte man vorab ansehen, indem der Mauszeiger darüber platziert wird. So kann man feststellen, ob der integrierte Link überhaupt auf eine Facebook-Seite führt. Nach dem Laden der gewünschten Webseite soll nochmals deren URL in der Adresszeile kontrolliert werden, um sicher zu gehen, dass die Adresse nicht ausgetauscht wurde. INDIKATOR ZEIGT BEI VIELEN UNTERNEHMEN NOCH LÜCKEN BEI DER VORGESCHRIEBENEN AUSKUNFTSPFLICHT Wer Daten speichert, muss Auskunft dazu geben können ó Nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) sind Unternehmen, die personenbezogene Daten automatisiert verarbeiten, dazu verpflichtet, den Umgang mit diesen Daten zu dokumentieren. Die dabei angewendeten Verfahren werden in einer Übersicht festgehalten. In diesem Verfahrensverzeichnis stehen dann nicht nur alle Angaben zur Firma und deren Leitung, sondern auch die Zweckbestimmung, Erhebung und Nutzung der Daten sowie die Empfänger, denen diese zugänglich gemacht werden. Der Datenschutzindikator (DSI) des TÜV Süd und der Ludwig-Maximilians-Universität München zeigt jedoch, dass in vielen Unternehmen noch Handlungsbedarf besteht. Nur 31 Prozent der Befragten gaben an, in ihrem Unternehmen sei ein öffentliches Verfahrensverzeichnis vorhanden und könne auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Unternehmen, die das nicht leisten können, bringen sich in eine prekäre Lage, denn das Gesetz zwinge sie, jedem Anfragenden eine solche Übersicht zugänglich zu machen, sagt TÜV-Datenschutzexperte Rainer Seidlitz. Neben dem öffentlichen sei auch das interne Verfahrensverzeichnis für einen transparenten Datenschutz besonders wichtig, werde aber oft nicht sorgfältig gepflegt. 42 Prozent der Befragten waren sich sicher, dass sie keine aktuelle Übersicht über alle Verfahren führen, bei denen personenbezogene Daten erhoben, verarbeitet und gespeichert werden. Im internen Verfahrensverzeichnis werden zusätzlich die für das konkrete Verfahren getroffenen Sicherheitsmaßnahmen beschrieben und die zugriffsberechtigten Personen genannt. Verfahrensverzeichnis ist meist Mangelware Wir haben ein öffentliches Verzeichnis erstellt, das wir auf Antrag zur Verfügung stellen können. Wie sehr trifft die Aussage zur „allgemeinen Dokumentation“ in Ihrem Unternehmen zu? Anzahl Nennungen: 4.393 Anzahl Nennungen: 4.291 69 % Nein 31 % Ja Quelle: TÜV Süd. Verfügt über aktuelle Verfahrensübersichten 18 % 13 % 16 % 12 % 42 % 1 2 3 4 5 trifft voll und ganz zu trifft gar nicht zu 9.2015 diebank 53

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