MARKT WETTBEWERB Französische Großbanken wollen in Deutschland weiter wachsen Die französischen Banken sind sowohl sektoral als auch regional bestens diversifiziert. Daneben haben die großen Institute in den vergangenen Jahren ihre Aktivitäten in ausländische Wachstumsmärkte vorangetrieben. Auch auf dem deutschen Bankenmarkt sind die Institute durch Übernahmen gut vertreten. Für BNP Paribas zählt Deutschland zu den Kernmärkten Europas 20 08 // 2017
MARKT Die französischen Banken operieren seit geraumer Zeit in einem schwachen, aber sich allmählich aufhellenden wirtschaftlichen Umfeld: Für 2017 und 2018 erwartet die EU-Kommission ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent bzw. 1,7 Prozent. Die Banken profitieren von einem starken Privatkundengeschäft, das bei einigen Instituten nicht nur den Großteil zum Ergebnis beisteuert, sondern ihnen auch eine hohe Stabilität verleiht. Marktführend im Privatkundengeschäft sind die drei großen Genossenschaftsgruppen Crédit Agricole, BPCE und Crédit Mutuel, die zusammen bei heimischen Kundeneinlagen auf rund 65 Prozent und bei den Hypothekenfinanzierungen auf über 80 Prozent Marktanteil kommen. Daher sind die Nettozinseinnahmen auch die wichtigste Einnahmequelle der Banken. Belebung im Kapitalmarktgeschäft Alle fünf großen Bankengruppen sind Universalbanken mit bedeutenden Versicherungsund Asset-Management-Sparten. BNP Paribas und Société Générale (SocGen) verfügen auch über international bedeutsame Investmentbanking-Aktivitäten (zwischen 27 Prozent und 37 Prozent der operativen Einnahmen). Die meisten Banken sind im Heimatmarkt und im Ausland über Spezialdienstleister auch im Consumer Banking und Leasinggeschäft tätig. Durch diese Diversifizierung werden die Risiken gestreut und die Einnahmen widerstandsfähig. Gemessen an den Gesamtaktiva ist BNP Paribas die größte Bank des Landes. Société Générale rangiert auf Rang drei. Zugleich stehen diese Institute auf der Liste der systemrelevanten Banken (G-SIBs). Finanzkennzahlen – Rückblick 2016 Trotz der verbesserten Ertrags- und Gewinnentwicklung im vergangenen Jahr leiden Frankreichs Banken unter einer schwachen Profitabilität. Im Schnitt kommen die Großbanken auf eine Eigenkapitalrendite von sechs bis acht Prozent. Insgesamt erhöhte sich der Nettogewinn der fünf größten Banken Frankreichs im Jahr 2016 um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (LBBW). Dieser Anstieg ist zum Teil auf Sondereffekte zurückzuführen wie etwa aus dem Verkauf der VISA-Europe-Anteile (kumuliert 2,8 Mrd. €) und den sprudelnden Gewinnen aus dem internationalen Finanzdienstleistungsgeschäft, der internationalen Vermögensverwaltung sowie dem Kapitalmarktgeschäft. Dadurch konnten die Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten, Konzernumbaukosten und Goodwill-Abschreibungen aufgefangen werden. Darüber hinaus sanken als Folge der verbesserten ökonomischen Bedingungen in Frankreich und vielen Auslandsmärkten die Risikokosten im Durchschnitt von 38 auf 33 Basispunkte der ausstehenden Kredite. Um die Rentabilität zu verbessern, laufen in den meisten der größeren Institute Kostensparprogramme. Mit Einsparungen im Filialnetz und Investitionen in digitale Technologien wollen die Institute in den nächsten Jahren dem schwachen Wachstum in europäischen Kernmärkten sowie den anhaltend niedrigen Zinsen begegnen. Trotz der eingeleiteten Ef- 08 // 2017 21
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