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die bank 08 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

IT & Kommunikation

IT & Kommunikation Trends FINANZ-APPS Chancen bei Verbrauchern ó Smartphone-Anwendungen rund um Banking und Geldgeschäfte liegen im Trend. Zehn Prozent der Internetnutzer haben bereits Apps verwendet, die helfen, die eigenen Finanzen im Blick zu behalten, ein Viertel der Internetnutzer kann sich vorstellen, das künftig zu tun. Das zeigt eine repräsentative Befragung, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. Mit solcherlei Smartphone-Anwendungen können zum Beispiel verschiedene Konten und Karten verwaltet und Einsparpotenziale erkannt werden. Darüber hinaus haben die Verbraucher großes Interesse an Überweisungs-Apps mit Fotofunktion. Dabei fotografiert der Nutzer eine Rechnung, und die App übernimmt alle nötigen Angaben wie Empfängername, Betrag oder auch die 22-stellige IBAN ins Online-Überweisungsformular. Der Nutzer muss die Transaktion nur noch freigeben. Gut ein Viertel aller Internetnutzer kann sich vorstellen, ein solches Angebot, das derzeit von verschiedenen Unternehmen eingeführt wird, zu nutzen. Dass innovative Finanz-Apps das Öko-System rund um Online Banking ergänzen und beleben und zudem Geldgeschäfte von unterwegs einfacher und bequemer machen, glaubt Bitkom-Vizepräsident Ulrich Dietz. Ein weiteres Beispiel seien Peer-to-Peer-Überweisungs- Apps, mit denen unkompliziert Geld zwischen Freunden oder Kollegen transferiert werden kann, etwa für das ausgelegte Mittagessen. ASSET MANAGEMENT Im Zeitalter sozialer Medien ó Asset Manager haben in den letzten zwei Jahren ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken weiter erhöht und somit die Interaktion zwischen den Fondshäusern und ihren Kunden sowie Followern gesteigert. Dies geht aus einer jüngst veröffentlichten Studie der Bankengruppe Caceis und PwC Luxembourg hervor. Soziale Medien und Netzwerke sind mittlerweile ein integraler Bestandteil des Marketingplans von Asset Managern. Der Anteil von Vermögensverwaltern, die heute in sozialen Medien aktiv sind, ist von 60 Prozent im Jahr 2013 auf 89 Prozent gestiegen. Aufgerückt im Ranking sind vor allem europäische Vermögensverwaltungsgesellschaften: Aktuell sind drei Gesellschaften unter den Top-Ten-Nutzern sozialer Medien. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 gehörte nur eine europäische Gesellschaft zur Führungsriege. Anders als im Bankensegment, haben Vermögensverwalter diese Plattformen bislang allerdings noch nicht für den Vertrieb von Fonds erschlossen. „Vermögensverwalter, die keine klare Strategie dafür haben, wie sie soziale Medien als Kommunikations- und Vertriebsweg nutzen können, werden auf der Strecke bleiben“, sagt Dariush Yazdani, Partner und Market Research Centre Leader von PwC Luxembourg. MOBILE BANKING Keine Frage des Alters ó Die Digitalisierung durchdringt mittlerweile alle Lebensbereiche. Laut einer aktuellen Postbank-Studie sehen die Deutschen hierdurch einen besonders starken Einfluss auf ihre alltäglichen Bankgeschäfte gegeben. Damit landet die Rubrik Banking auf Platz zwei der von der Digitalisierung am stärksten betroffenen Lebensbereiche – hinter der Freizeitgestaltung und noch vor den persönlichen Beziehungen. Bereits 60 Prozent der Bankgeschäfte werden mittlerweile im Netz erledigt und das, unabhängig des Alters. „Apps und Co. werden nicht nur immer schneller, sondern auch einfacher und intuitiver, sodass sie nicht nur die Generation Y, sondern alle Bankkunden, generationsübergreifend, ansprechen“, so Chef Digital Officer Philip Laucks. Jeder vierte Deutsche tauscht sich inzwischen mit seiner Bank häufiger über digitale Kanäle aus, als am Telefon oder in der Filiale. Interessant ist dabei, dass es hier die über 35-Jährigen sind, die die Digitalkanäle stärker nutzen als die Jüngeren (28 Prozent im Vergleich zu 20 Prozent). 64 diebank 08.2016

IT-SICHERHEITSBEDENKEN Angst behindert Digitalisierung ó Bedenken um die Sicherheit der Firmen-IT können die Volkswirtschaft beeinflussen: Bei jedem zweiten deutschen Unternehmen behindern solche Ängste die Umsetzung der notwendigen digitalen Transformation. Jedes fünfte Unternehmen befürchtet deshalb bereits Umsatzverluste. Für die repräsentative Studie „IT-Sicherheit im Rahmen der Digitalisierung“ hat Bitkom Research im Auftrag der Bundesdruckerei 556 Führungskräfte befragt. Ob die Sicherheitsbedenken nun berechtigt, übertrieben oder vorgeschoben seien, ihre volkswirtschaftliche Auswirkung sei Fakt, sagt Ulrich Hamann, Geschäftsführer der Bundesdruckerei. Der Trend zur vernetzten Industrie 4.0 stellt vor allem Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau vor die Entscheidung, die Digitalisierung und Vernetzung schnell voranzutreiben, und dabei höhere Sicherheitsrisiken in Kauf zu nehmen oder die digitale Transformation langsamer anzugehen und dabei Umsatz liegen zu lassen. Mit der richtigen IT-Sicherheitsstrategie geht laut Hamann aber beides. Knapp jedes dritte Unternehmen sieht sich gut gerüstet für die digitale Transformation. Im Branchenvergleich fällt auf, dass sich im Handel (19 Prozent) und der Automobilindustrie (25 Prozent) unterdurchschnittlich wenige Unternehmen gut vorbereitet fühlen. Generell bezeichnen sich größere Unternehmen eher als gut gerüstet, während kleine und mittlere Betriebe große Sorgen haben. VERNETZTE ZUSAMMENARBEIT Potenzial nicht ausgeschöpft ó Die digitale Transformation verändert die Zusammenarbeit in Unternehmen grundlegend. Eine interne Vernetzung, beispielsweise in Form von Social Intranet oder File-Sharing-Plattformen, kann die Arbeitseffizienz deutlich steigern. Dennoch: Deutsche Unternehmen sind bei der Einführung moderner Technologien häufig zurückhaltend und setzen eher auf traditionelle Methoden. Dies geht aus einer Studie der Technischen Universität Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Campana & Schott hervor. Fast drei Viertel der Befragten streben durch die vernetzte Zusammenarbeit eine Verbesserung der eigenen Unternehmenskultur an. Jeweils knapp die Hälfte zielt zudem auf die Förderung von Prozess- bzw. Produktinnovationen. Die Umfrage zeigt jedoch, dass zwischen den hohen Erwartungen und dem Unternehmensalltag noch eine große Lücke klafft. Auf einer Skala von „0 (vollständig analog) bis „3 (vollständig digital) erzielten die befragten Firmen einen durchschnittlichen Reifegrad von 1,24. Unternehmen des gehobenen Mittelstands mit 1.000 bis 20.000 Mitarbeitern haben im Durchschnitt einen niedrigeren Reifegrad als größere Unternehmen. Dadurch schneiden sie auch bei der Effizienz schlechter ab. Dabei nutzen markt- und kundenorientierte Firmen deutlich häufiger innovative Technologien als auf interne Prozesse und Hierarchen ausgerichtete Unternehmen. EXPERTENBEFRAGUNG ZUM DIGITAL BANKING Banken nehmen den Wandel aktiv an ó Das Vertrauen der Banken in die Digitalisierung wächst zunehmend. Bei 34 Prozent der Kreditinstitute ist die Strategieentwicklung in diesem Zusammenhang bereits vollständig definiert. 60 Prozent befinden sich derzeit in der Entwicklung und 13 Prozent haben ihre Digitalstrategie bereits abgeschlossen. Bei nur 6 Prozent ist sie noch kein Thema. Somit ist die Zahl der Banken, bei denen die Strategie definiert und umgesetzt ist, von 7 auf 9 Prozent angestiegen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine in sieben Ländern durchgeführte GFT-Expertenbefragung. „Es gibt kaum noch Finanzinstitute, die sich über den digitalen Wandel keine Gedanken machen“, fasst COO Marika Lulay die Ergebnisse zusammen. Sorge bereitet den meisten Banken jedoch der Sicherheitsaspekt. Er gilt bei den befragten Finanzexperten gleichermaßen als zentraler Erfolgsfaktor und als Hauptbarriere. Die Kooperation mit Drittanbietern wie FinTechs wurde dabei jedoch länderübergreifend als am wenigsten erfolgsrelevant eingestuft (57 Prozent). „Banken sind immer noch sehr auf sich selbst fokussiert. Sie müssen sich jedoch kulturell öffnen. Sowohl Kooperationen – sei es mit FinTechs oder anderen strategischen Partnern – als auch der branchenübergrei- fende Wissensaustauch werden in einer zunehmend globalen und digitalen Welt den Ausschlag geben“, betont Lulay. Doch noch ist Zeit, die Konkurrenz zu überholen: Denn nur wer die digitale Bank der Zukunft konsequent und mit Nachdruck aufbaue, entscheide letztendlich den Wettbewerb klar für sich. 08.2016 diebank 65

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