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die bank 08 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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ó BETRIEBSWIRTSCHAFT fi SICHERHEITSMANAGEMENT ÜBER ALLE PRODUKTKLASSEN HINWEG ” 1 Collateral Management … … in der Vergangenheit … in der Gegenwart und Zukunft 1 Backoffice-Funktion Frontoffice-Funktion 2 fragmentiert („silo-based“) integriert 3 operativ/administrativ strategisch 4 „passive“ Versicherung aktives Collateral Asset Management 5 risikoorientiert risiko- und liquiditäts-/ertragsorientiert 50 diebank 08.2016

BETRIEBSWIRTSCHAFT ó Collateral Management im Wandel STRATEGISCHE PERSPEKTIVEN Collateral Management steht für vielfältige Formen der strategischen Besicherung von Transaktionen – im traditionellen Kreditgeschäft ebenso wie im Handelsgeschäft. Mit der Finanzkrise wuchs die Erkenntnis, dass Gefahren wie Kontrahentenausfallrisiken oder Marktpreisschwankungen in der Vergangenheit nicht umfassend und effizient abgesichert wurden. In der Konsequenz gerieten die Stärkung der Markttransparenz und die Stabilität von Finanzmärkten in den Fokus neuer Regulierungsinitiativen. Gestärkt werden soll das Collateral Management z. B. durch Basel III, EMIR und die Besicherungspflicht für bilaterale Derivatekontrakte (Margin Requirements). Im Rahmen einer Studie lieferten Kreditinstitute ihre Einschätzung der wichtigsten Veränderungstreiber, der strategischen und technischen Umsetzung sowie zu zukünftigen Entwicklungen und Handlungsbedarfen im Collateral Management. Robert Bosch Keywords: Wertpapiere, Sicherheiten, operatives Geschäft Die Veränderungen im Collateral Management werden durch die verstärkte Aufmerksamkeit der Regulatoren und einer Vielzahl von Regularien und Initiativen infolge der Finanzkrise getrieben. Aktuell stehen bei den Instituten die Umsetzung der Anforderungen aus EMIR und den Margin Requirements im Vordergrund. Gegenüber einer in der Vergangenheit teilweise unregelmäßigen bilateralen Besicherung bestehen heute erhöhte Margin-Call-Frequenzen, gestiegene Ansprüche an die zu liefernden Sicherheiten und Risikomanagementsysteme der Geschäftsparteien sowie umfassende Meldepflichten von Derivatekontrakten an Transaktionsregister. Dazu kommt eine zentrale Clearing-Pflicht für standardisierte OTC-Derivatekontrakte und die zukünftige Besicherungspflicht von bilateralen OTC- Derivatekontrakten. In einer von BearingPoint durchgeführten Befragung von 24 deutschen Finanzinstituten geben nur vereinzelte Teilnehmer an, dass sie in den nächsten drei Jahren keine Veränderungen im Collateral Management anstreben. Bei der Mehrheit der Umfrageteilnehmer hat die Clearingpflicht nach EMIR und die Weiterentwicklung bzw. Anpassung der im Einsatz befindlichen Systemlösung – beispielsweise über die Erhöhung des Automatisierungsgrads und die Schaffung von Kompatibilität zu regulatorischen Anforderungen – oder gar die Ablösung der aktuellen Systemlösung höchste Priorität. Den in den nächsten Jahren zusätzlich entstehenden Bedarf an Sicherheiten schätzen die befragten Institute im Durchschnitt auf etwa 20 Prozent. Zwar werden kaum Engpässe bei der Bereitstellung der geforderten Sicherheiten in ausreichender Liquidität und Qualität gesehen, der operative und technische Aufwand sowie fehlende personelle Ressourcen werden jedoch als potenzielle Herausforderungen erkannt. 77 Prozent der befragten Institute sind zudem einig, dass in den nächsten Jahren – unter anderem aufgrund einer Verknappung von Barmitteln als Sicherungsinstrument (beispielsweise wegen höheren Eigenkapitalanforderungen) – häufiger Wertpapiersicherheiten in Erwägung gezogen werden müssen. Der Anteil der eingesetzten Wertpapiersicherheiten liegt bei den befragten Instituten derzeit meistens zwischen zehn und 35 Prozent. Optimale Allokation von Sicherheiten Bemerkenswert ist, dass einige der Verpflichtungen, die erwartungsgemäß einen besonders starken Effekt haben werden, noch nicht in Kraft getreten sind und sich erst zukünftig auf das Collateral Management auswirken werden. Grundsätzlich gilt, je höher der tatsächliche Anteil der Wertpapiersicherheiten wird, desto intensiver sollten sich die betroffenen Institute mit einer strategischen Collateral Asset Optimization befassen. Darunter wird die optimale Allokation von Sicherheiten gegenüber den Lieferadressen unter Risiko-, Liquiditäts- und Ertragsgesichtspunkten verstanden. Entscheidend ist dabei die 08.2016 diebank 51

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