MARKT STÄDTE WERDEN WIEDER ATTRAKTIV 8 07 | 2023
MARKT Kommunen haben Finanzhoheit, das heißt, sie erzielen Einnahmen und können selbstständig über Investitionen verfügen. Ihre Haupteinnahmequelle sind Steuern, Gebühren und Beiträge. Die reichen aber nicht überall für die vielfältigen Ausgaben der Städte und Gemeinden. Die Kämmerer müssen deshalb heute kreativ sein und sich auch am freien Kapitalmarkt frisches Geld besorgen. Noch relativ neu in der Kommunalfinanzierung sind Plattformökonomien, wie sie im Artikel vorgestellt werden. Wie auch Groß 1 zuletzt feststellte, haben Plattformökonomien und digitale Marktplätze sich mittlerweile im deutschen Bankgeschäft nicht nur etabliert, sondern eine breite Kundenakzeptanz erreicht. Das ist auch insofern bemerkenswert, weil Plattformen als zweiseitige Märkte nur dann erfolgreich sein können, wenn sowohl Anbieter als auch Nachfrager beim Geschäftsabschluss von der Überlegenheit der digitalen Lösung überzeugt sind. Gerade in der Kommunalfinanzierung zeichnet sich gegenwärtig bereits eine für Plattformökonomien typische finale Konsolidierung ab, was typischerweise als „Winner takes it all“-Markt bezeichnet wird. 2 Nachdem sich schon zu Beginn des Jahrzehnts Commnex als digitaler Marktplatz für Kommunalfinanzierungen zurückgezogen hatte, diskutieren die Eigentümer von Capveriant die Schließung ihrer Plattform 3 , und das deutsche Geschäft von loanboox ging auf die komuno GmbH über. Diese übernahm nun auch das deutsche Geschäft von Capveriant und bleibt somit als einzige bankübergreifende Plattform im Kommunalfinanzierungsmarkt aktiv. Diese Bereinigung der Marktstruktur führt zu Fragen zur aktuellen Entwicklung in der digitalen Kommunalfinanzierung, aber auch allgemein zum Verhältnis der Kommunen zu ihren Bankpartnern. Auch vor diesem Hintergrund wurden für das „Trendbarometer Kommunalfinanzierung 2023“ (TU Darmstadt in Kooperation mit komuno) etwa 450 Finanzentscheider aus Kommunen, kommunalen Unternehmen und Finanzinstituten befragt. Die Ergebnisse lassen bemerkenswerte strukturelle Veränderungen im Verhältnis der kommunalen Finanzverwaltungen zu ihren Hausbanken erkennen. Die wieder entdeckte Liebe zu kommunalen Einlagen Weitgehend vergessen scheinen die Auswirkungen aus der Insolvenz der Greensill Bank, die im März 2021 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geschlossen wurde und mehr als 50 Kommunen mit Verlusten im Millionenbereich zurückließ. Die Suche nach positiven Einlagenzinsen, die die meisten Hausbanken ihren Kommunen nicht bieten konnten, hatte zahlreiche Finanzverwal- 07 | 2023 9
DIGITALISIERUNG von Geschäftsausf
DIGITALISIERUNG und erfordert jede
PERSONALIEN britischen Finanzaufsic
Impressum MARKT sung, der Sicherhei
Nachgewiesene Kompetenz: Zertifikat
Laden...
Laden...
Laden...