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die bank 07 // 2021

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT 1 | Top 5 der

MARKT 1 | Top 5 der Institutsgruppen Bilanzsumme 2020 in Mrd. € (gerundet) Private Banken (in Milliarden €) Landesbanken (in Milliarden €) Platz Institut Bilanzsumme Institut Bilanzsumme 1 Deutsche Bank 1.325 LBBW 276 2 Commerzbank 506 Bayern LB 256 3 HypoVereinsbank 338 Helaba 219 4 J.P. Morgan 244 NRW.Bank 155 5 ING 190 NORD/LB 126 Frankfurts Banken unter Brexit-Einfluss Der Exodus internationaler Großbanken aus der britischen Metropole hat der Stadt am Main ordentlich Zuwachs beschert. Wenngleich nicht in dem Maß, wie noch vor drei Jahren erwartet wurde. 2018 wurde gern die Zahl von erwarteten 8.000 Bank-Arbeitsplätzen 1 , die von der Themse an den Main umziehen würden, ins Feld geführt. Etwas vorsichtiger war seinerzeit der damalige Vorsitzende des Verbands der Auslandsbanken, Stefan Winter, mit seiner Prognose: „Wir rechnen mit rund 20 Instituten, die ihre Präsenz hier ausbauen werden. Damit verbunden sind in den nächsten zwei bis drei Jahren bis zu 5.000 Stellen, die zur Hälfte lokal rekrutiert werden.“ 2 Aber während die Büros in London immer leerer wurden (und werden), wanderten offensichtlich doch mehr Banken von der City nach Paris, Dublin, Luxemburg und auch Mailand oder Amsterdam ab, als zuvor erwartet. Man darf auch vermuten, dass die Geschäftsverlagerungen durch die Covid19-Pandemie in ihrer Effektivität eingebremst bzw. gestreckt wurden. In Frankfurt jedenfalls sind bislang ungefähr 30 Banken und 20 Finanzdienstleister hinzugekommen; laut einer Untersuchung von EY wurden so 1.700 Arbeitsplätze geschaffen. Immerhin. Die darbende Branche, die in den letzten Jahren eine Hiobsbotschaft nach der anderen mit der Ankündigung von Stellenstreichungen hinnehmen musste, heißt jeden Arbeitsplatz willkommen. Ende Juni veröffentlichte die Helaba eine neue Finanzplatzstudie, in der sie an ihrer Prognose eines „mehrjährigen Beschäftigungsimpulses durch den Brexit für das deutsche Bankenzentrum von insgesamt 3.500 Stellen“ festhält. Frankfurt könne mit seiner besonderen Rolle für Brexit-Banken in diesem und im nächsten Jahr insgesamt mit rund 1.500 neuen Jobs rechnen, schrieb Studienautorin Ulrike Bischoff. Durch die Pandemie erhielten die Digitalisierungsbestrebungen der Banken noch einmal einen kräftigen Extra-Schubser, verbunden mit einem entsprechend höheren Personalbedarf. Gleichzeitig verzögerten sich – wohl ebenfalls pandemiebedingt – die Konsolidierungsbemühungen. Das alles addiert mit dem langsameren Tempo der Banker- Wanderung führte dann wohl dazu, dass sich in Frankfurt bis Herbst 2020 ein Anstieg um rund 800 Bankbeschäftigte zeigte. Oder wie es das Helaba Research formuliert: Summa summarum hätten die Brexit-bedingten Neueinstellungen die inländische Konsolidierung bislang noch überkompensieren können. Dennoch gehen die Forscher davon aus, dass die Beschäftigtenzahl in der deutschen Finanzhauptstadt in den nächsten Jahren insgesamt schrumpfen wird. Bischoff: „Für Ende 2023 erwarten wir einen Stand von etwa 62.200 Mitarbeitern in den Frankfurter Banken.“ Das wäre zwar immer noch jeder zehnte Bank-Arbeitsplatz in Deutschland, aber unterm Strich 5 Prozent weniger als beim letzten verfügbaren Datenstand aus dem Herbst 2020. Das bedeutet nichts anderes, als dass der positive Effekt durch den Brexit die anhaltende Konsolidierung nicht wettmachen kann. Auslandsbanken stärker sichtbar Zurück zu unserem Ranking. Dort fallen auch die anderen „Brexit- Umsiedler“ mit kräftigen Steigerungen ihrer Bilanzen ins Auge – was 16 07 // 2021

MARKT Sparkassen (in Milliarden €) Genossenschaftsbanken (in Milliarden €) Platz Institut Bilanzsumme Institut Bilanzsumme 1 Hamburger Sparkasse 55 DZ Bank 594 2 Kreissparkasse Köln 28 DZ HYP 81 3 Sparkasse KölnBonn 27 BSK Schwäbisch Hall 81 4 Stadtsparkasse München 22 apoBank 59 5 Frankfurter Sparkasse 21 Münchener Hyp 48 natürlich, ebenso wie bei J.P. Morgan, vor allem durch die Verlagerungen von Unternehmensteilen bedingt ist. (An dieser Stelle noch der Hinweis in eigener Sache, dass einige der internationalen Großbanken erst durch die Brexit-Verschiebungen in den Fokus unserer Tabelle geraten sind. Natürlich verzerren die Umstrukturierungen das Bild; unsere Recherchen wurden aber auch dadurch behindert, dass einige der neuen Banken erst 2020 ihre Banklizenz erhalten haben. Dadurch sind Konglomerate entstanden, die formal zwar Banken sind, im Grunde aber wenig mit dem allgemeinen Bankbegriff zu tun haben. Die extremen Ausschläge nach oben und unten sind also eher bilanztechnisch begründet, als durch die geschäftliche Entwicklung, und wir gehen deshalb davon aus, dass sich das Bild in ein oder zwei Jahren wieder „normalisiert“ haben wird. Ein Beispiel dafür ist die VTB Bank (Europe) S.E., die im letzten Jahr plötzlich auf Platz 69 auftauchte, in diesem Jahr aber nicht mehr dabei ist.) Neben J.P. Morgan (+280 Prozent) punkten auch Morgan Stanley (Platz 31) und Citigroup (Platz 19) mit dreistelligem Zuwachs (+170 bzw. +330 Prozent), Goldman Sachs (Platz 42) sogar mit +563 Prozent – da fällt das Plus von 7,7 Prozent bei State Street (Platz 28) rein optisch schon eher bescheiden aus. Unser deutsches Ranking erhält nun also ein internationaleres Gesicht. Umgekehrt gilt das nicht. Mit ihren Bilanzsummen zwischen 190 und 1.325 Mrd. € spielen die zehn erfolgreichsten Institute Deutschlands im globalen Konzert der ganz Großen keine Rolle. Spitzenreiter Deutsche Bank kommt in der Auflistung der größten Banken der Welt erst auf Platz 22, siehe Darstellung ÿ 2. Fusionen im genossenschaftlichen Bereich Verschiebungen zeigen sich auch im Bereich der Volks- und Raiffeisenbanken. Immer wieder hört und liest man von einer „Flut von Fusionen“ in diesem Bereich - eine Flut, die man aber getrost in eine Welle herunterbrechen darf. Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gab zwar in seinem Jahresbericht die Zahl der selbstständigen Genossenschaftsbanken per Ende 2020 mit 814 Banken an, fusionsbedingt gibt es also 27 Institute (3,2 Prozent) weniger als 2019. Vergleicht man dies aber mit den Fusionszahlen der Vorjahre, kommt die Welle dann noch eher einem sanft auslaufenden Plätschern nahe, denn von 57 Fusionen 2017 sank die Zahl über 40 (2018) und 34 im Jahr 2019 immer weiter. Dennoch dürfte die Bewegung als solche konstant bleiben, wenn man in diesem Jahr die laufenden Verhandlungen 07 // 2021 17

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