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die bank 07 // 2017

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT

MANAGEMENT GESCHÄFTSMODELLE Mit starker Rückendeckung in die Offensive Nach der Umwandlung des ehemaligen Tochterinstituts zu einer Zweigniederlassung der Hamburger Privatbank M. M. Warburg will die Schwäbische Bank das Geschäft in der Region stärken. Die beiden Geschäftsleiter Thomas Haas und Marcus Ebert erläutern, wie sie das Firmenkundengeschäft ausbauen und zugleich neue Privatkunden anziehen wollen. Die Aufgabe ist nicht leicht, der Standort ist mit Wettbewerbern dicht besetzt. 20 07 // 2017

MANAGEMENT Rein äußerlich hat sich nichts geändert. An der Fassade prangt immer noch der grüne, schön geschwungene Schriftzug „Schwäbische Bank“. Im Inneren empfängt die Kunden auf zwei Etagen die typisch gediegene Atmosphäre einer Privatbank. Dezente Farben, hochwertige Materialien, Designermöbel von Vitra und Kunst, wohin das Auge blickt, auf allen Fluren, in den Büros der Chefs ebenso wie in den Besprechungszimmern. Wer heute zur Beratung kommt, stellt zumindest optisch zunächst keinen Unterschied zu früheren Zeiten fest. Doch mit dem 4. Oktober 2016 ist bei der Stuttgarter Privatbank eine Ära zu Ende gegangen. An dem Tag hat die vom Stuttgarter Kosmos- Verlag gegründete und seit dem Jahr 2009 sukzessive von der Hamburger Privatbank M. M. Warburg & CO. übernommene Bank ihre Selbstständigkeit als Aktiengesellschaft aufgegeben. Auch die über das Bundesgebiet verteilten Schwestern, die Bankhäuser Hallbaum in Hannover, Plump in Bremen sowie Löbbecke in Berlin, verloren ihren Status und firmieren seitdem als Zweigniederlassungen. Mit der Strukturreform will Deutschlands größte Privatbank das Geschäft in den Regionen stärken. „Wir werden uns mit der Umwandlung der Tochtergesellschaften verschlanken, wir werden zugleich leistungsfähiger in den einzelnen Regionen“, hatte Joachim Olearius, Sprecher der Partner, die Reform begründet. Von ihr erhofft sich die Privatbank vor allem Zeitersparnis im Tagesgeschäft, die die Mitarbeiter für Beratung und Vertrieb nutzen können. So müssen die Zweigniederlassungen zum Beispiel keine aufwendige Marktfolgeadministration mehr unterhalten. Auch eigene Jahresabschlüsse entfallen. Im Gegenzug steigen die Spielräume der Geschäftsleitung. Die Grenze für Großkredite erhöht sich ebenso wie die Einlagensicherungsgrenze. Überraschend kam die Reform weder für Thomas Haas noch für Marcus Ebert, die sich die Geschäftsleitung der Zweigstelle teilen. „Schon nach meinem Start im Jahr 2010 haben wir sukzessive administrative Aufgaben wie IT und Wertpapierhandel sowie Aufgaben der Personal- und Rechtsabteilung zur Mutter nach Hamburg verlagert“, berichtet Ebert. Die Umwandlung sei damit der letzte konsequente Schritt und den Kunden problemlos vermittelbar gewesen. Die wurden zunächst mündlich und später auch schriftlich informiert. „Wir hatten 07 // 2017 21

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