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die bank 07 // 2016

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

ó BERUF & KARRIERE

ó BERUF & KARRIERE Wasser benennt er in seiner ruhigen und sehr konzentriert wirkenden Art die oftmals zu kurz gedachten Aktionen: So steigerten Pestizide zwar kurzfristig die Ernte im Agrarbereich, langfristig aber entstünden viel höhere Kosten für die Umwelt. Die dadurch entstehenden hohen Kosten müssten einkalkuliert werden. „Der Wasserpreis wird in den kommenden Jahren deutlich steigen müssen“, prognostiziert er unter Abwägung aller möglichen Fakten. Mit Hinweis auf die Theorien von Adam Smith wird Jorberg zum Kritiker. Die Stärken, die die Marktwirtschaft in der Vergangenheit bei der Beseitigung von Mangel gezeigt habe, würden immer deutlicher dort zu Schwächen und Fehlentwicklungen führen, wo Überfluss bestehe. Dann führe die „unsichtbare Hand“ des Markts nicht mehr zur Wohlstandsmehrung der Allgemeinheit, sondern zur Selbstzerstörung des Erworbenen. Deswegen brauche die Welt eine neue Art von Aufklärung. Die unsichtbare Hand müsse sichtbar werden und auf demokratische Weise geführt werden. Eine moderne Gefl Wir haben viel zu viel Geld in den Märkten. sellschaft müsse aktiv entscheiden, welche Wohlstandsqualität sie in Zukunft haben wolle und entsprechend die marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen politisch festlegen. Bei der Frage nach Lösungsansätzen für die existenziellen ökonomischen Probleme auf dem Planeten Erde legt Jorberg die Stirn in Falten. Die zuletzt diskutierten Vorschläge – wie „Helikoptergeld“ oder negative Kreditzinsen – überzeugen ihn nicht. Und damit ist er wieder voll in seinem Element des wertorientierten Denkens und Handelns und fordert zu bedachtem Handeln auf: „Wir müssen innovative Lösungen finden.“ ó Jonas Dowen Der Mensch diebank: Wie sind Sie zum Banking gekommen? Jorberg: Eher durch Zufall. Ich habe nach dem Abitur an der Waldorfschule im schwäbischen Engelberg meinen Bruder in Bochum besucht, der im Hause des GLS-Gründers Wilhelm Ernst Barkhoff wohnte. Ich war von der Idee des werteorientierten Bankgeschäfts so fasziniert, dass ich eine Ausbildung bei der GLS Bank begann. diebank: Wie ging es dann weiter? Jorberg: Nach meinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium in Hohenheim und Bochum wurde ich 1986 bei der GLS Bank angestellt. Sieben Jahre später war ich dann Vorstand der Bank. Und ich habe es bis heute nicht bereut. diebank: Was fasziniert Sie am ethischen und ökologischen Banking? Jorberg: Ich freue mich, einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung z. B. bei der Finanzierung von regenerativen Energien oder ökologischer Landwirtschaft leisten zu können. Man kann darin auch eine Art Begeisterung für die Menschen sehen. diebank: Was tun Sie am liebsten in Ihrer Freizeit? Jorberg: Ich liebe Bewegung und zwar geistig wie körperlich. Ich segle und wandere gerne. Vor allem bin ich gerne mit meiner Familie zusammen. diebank: Im Ruhrgebiet ist Fußball „in“ – hat Sie die Leidenschaft noch nicht gepackt? Jorberg: Nein, Vereinsmitglied bei einem Fußballclub bin ich nicht. Aber wenn ich mal in Bochum oder Dortmund im Stadion bin, frage ich mich, wie wir diese überschäumende Begeisterung auch bei ökologischen oder sozialen Fragen hervorrufen können. diebank: Muss man als in Bochum beheimateter Banker nicht Fan des VFL Bochum sein? Jorberg: Die Menschen haben hier ja den großen Vorteil, sich sowohl für den Zweitligisten VfL Bochum als auch den BVB in Dortmund zu begeistern, ohne dass die beiden gegeneinander antreten. Obwohl wir natürlich hoffen, dass sich das bald ändert. diebank: Hätten Sie sich auch eine Karriere als Politiker vorstellen können? Jorberg: Ja, ich habe mich aber sehr früh dann doch für eine unternehmerische Laufbahn entschieden. Beides zusammen geht zeitlich nämlich nicht. Mit 15 Jahren bin ich in die CDU eingetreten und habe seinerzeit den Wahlkampf für Rainer Barzel geführt. diebank: Welches große Ziel haben Sie sich für den Rest Ihres Lebens gestellt? Jorberg: Ich will mein „Lebenswerk“ gut geordnet in die nächste Generation überführen. 78 diebank 07.2016

PERSONALIEN ó fi PERSONALIEN EBA Euro Banking Association (EBA), Paris. Thomas Egner (51, Foto) ist seit dem 1. Mai Generalsekretär. Der Zahlungsverkehrsspezialist war seit 2001 bei der Commerzbank AG tätig gewesen, wo er Projekte wie SEPA oder die Implementierung der PSD eng begleitet hatte. Ebenso wirkte er seit 2007 bis zuletzt im Rang eines Board Directors bei EBA Clearing. Der Wirtschaftsinformatiker vertrat die Commerzbank in zahlreichen Zahlungsverkehrsgremien des Bundesverbands deutscher Banken, der Deutschen Kreditwirtschaft (DK), des DIN sowie des EPC (European Payments Council). Egner ist auch bekannt als Repräsentant der DK in internationalen Arbeitsgruppen z. B. bei SWIFT oder in der ISO 20022 Relation Management Group. DEUTSCHE BUNDESBANK Deutsche Bundesbank, Frankfurt/Main. Der Vorstand hat dem vorzeitigen Ausscheiden von Dr. Joachim Nagel aus dem Vorstand zum 30. April zugestimmt und eine Cooling-off-Phase von sechs Monaten festgelegt. Die bisherigen Ressortzuständigkeiten von Nagel wurden vorübergehend auf die anderen Vorstandsmitglieder verteilt. Franz Josef Benedikt (Foto oben), zuvor Präsident der Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen, ist mit Wirkung vom 1. Mai zum Präsidenten der Hauptverwaltung in Bayern bestellt worden. Er folgt Alois Müller, der zum 30. April in den Ruhestand getreten ist. Nachfolger von Benedikt als Präsident der Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen ist seit dem 1. Mai Dr. Hubert Temmeyer (Foto unten), zuvor Exekutivdirektor für Deutschland beim Internationalen Währungsfonds. PRIVATES BANKGEWERBE Aareal Bank AG, Wiesbaden. René Steurer (42), bislang für die Société Générale in London tätig, wird am 1. Juli die neu geschaffene Position des Group Managing Director Corporate Strategy übernehmen und in dieser Funktion künftig die langfristige Strategieentwicklung, das strategische Projektportfoliomanagement, sowie Beteiligungen und M&A-Aktivitäten der Aareal Bank Gruppe verantworten. Er wird an den Vorstandsvorsitzenden Hermann J. Merkens berichten. Holger Spielberg (48), zuletzt für die Credit Suisse in Zürich tätig, ist ebenfalls mit Wirkung vom 1. Juli zum Group Technology Officer berufen worden. Er wird künftig die IT-Strategie für das Bankgeschäft koordinieren und das Innovationsmanagement der Gruppe vorantreiben und an Thomas Ortmanns berichten. Bankhaus von der Heydt GmbH & Co. KG, München. Michael Schramm ist zum 12. April als Vorsitzender der Geschäftsführung ausgeschieden. Credit Suisse (Deutschland) AG, Frankfurt/Main. Jochen Harth, zuletzt Leiter des Credit-Sales-Geschäfts in Deutschland, Österreich und den Niederlanden, und Ralph Metzger, seit 2013 bei der Gruppe und für das Cash-Equities-Geschäft in Deutschland und Österreich verantwortlich, sind zu Mitgliedern des Management Committee für Deutschland und Österreich berufen worden. Harth wurde zum Leiter Credit & Fixed Income für Deutschland und Österreich und Metzger zum Leiter Cash Equities für Deutschland und Österreich ernannt. Beide berichten an die Vorstandsvorsitzende Helene von Roeder sowie an Angela Osborne, Leiterin Sales für Europa. Darüber hinaus übernimmt Björn Storim die Position des Chief Operating Officer. Deutsche Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft), Hannover. Sabine Barthauer (Foto oben), derzeit verantwortlich für den Bereich Strukturierte Finanzierungen/Ausland und Stellvertreterin von Marktvorstand Andreas Pohl, ist in den Vorstand berufen worden. Sie wird zunächst mit Wirkung vom1. Juli die Funktion einer Generalbevollmächtigten einnehmen und – sobald die Genehmigung durch die Aufsicht vorliegt – in den Vorstand aufrücken. Dort wird sie schwerpunktmäßig die Verantwortung für das gewerbliche Immobilienfinanzierungsgeschäft im Ausland sowie für den Bereich Strukturierte Finanzierungen übernehmen. Andreas Pohl (Foto unten), bislang Sprecher des Vorstands, übernimmt mit Wirkung zum 1. Juli die Funktion des Vorstandsvorsitzenden. Deutsche Pfandbriefbank AG, Unterschleissheim. Andreas Arndt und Thomas Köntgen sind am 11. Mai für fünf Jahre als Mitglieder des Vorstands wiederbestellt worden. Chief Risk Officer Andreas Schenk war bereits im Dezember 2015 für fünf Jahre erneut als Vorstandsmitglied bestellt worden. Dr. Bernhard Scholz wird hingegen auf eigenen Wunsch mit Ablauf seines Vertrags im April 2017 aus dem Vorstand ausscheiden, um sich anderen Aufgaben außerhalb des Bankbereichs zuzuwenden. Fürstlich Castell‘sche Bank, Credit-Casse AG, Würzburg. Der ehemalige Mitinhaber Albrecht Fürst zu Castell-Castell ist am 9. Mai im Alter von 91 Jahren verstorben. Südwestbank AG, Stuttgart. Der bis März 2017 laufende Vertrag von Vorstandsmitglied Dr. Andreas Maurer ist vorzeitig um weitere drei Jahre verlängert worden. Volkswagen Bank GmbH, Braunschweig. Harald Heßke (Foto), zuletzt Country Manager Back Office der Volkswagen Bank in Frankreich, ist mit Wirkung vom 1. Februar in die Geschäftsführung eingetreten. Er folgt Dr. Heidrun Zirfas, die in den Ruhestand getreten ist. AUSLANDSBANKEN Erste Asset Management Niederlassung Deutschland, München. Oliver Röder, seit Anfang Oktober als Senior Institutional Sales Manager in München tätig, hat am 1. Mai die alleinige Geschäftsführung der Erste Asset Management (EAM) in Deutschland übernommen. Standard Chartered, Frankfurt/Main. Die Bank verstärkt ihre Management-Teams für das Transaction Banking in Europa. In Frankfurt fungiert künftig Jan Willem de Vreeze als Leiter des Corporate Sales Teams für Transaction Banking in Deutschland und der Schweiz. Er kommt von der Bank of America Merrill Lynch in Amsterdam. UBS AG, Zürich. Der ehemalige Vorsitzende des Vorstands der Commerzbank AG Martin Blessing wird mit Wirkung vom 1. September als President Personal & Corporate Banking und President UBS Switzerland in die Konzernleitung des Instituts eintreten. Blessing übernimmt den Posten von Lukas Gähwiler, der eine neue Funktion als Chairman der Region Schweiz antritt. UBS Wealth Management, Zürich. Paul Donovan wird die Aufgabe des globalen Chefökonomen im Chief Investment Office übernehmen. Er war bisher bei der UBS Investment Bank tätig. In seiner neuen Rolle wird er die regionalen Wirtschaftseinschätzungen des Chief Investment Office koordinieren, für dessen Prognosen der Weltwirtschaft verantwortlich sein und weiterhin dem 07.2016 diebank 79

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