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die bank 06 // 2021

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

BERUF & KARRIERE 1 |

BERUF & KARRIERE 1 | Zufriedenheit im Job Branchen-Vergleich (Top-2: Sehr zufrieden + Zufrieden) Frage 1: Wie zufrieden fühlen Sie sich momentan in Ihrem Job? Basis: Alle Befragten, n = 1.000 (Einfachnennung) Mitarbeiter im Retail sind tendenziell unzufriedener in ihrem Job. 88 % 92 % 88 % 93 % 68 % 83 % 86 % Gesamt Finance/ Banking Automotive IT Retail Maschinenbau Health Quelle: EY. auf 80 Prozent reduzieren und favorisieren damit zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche. Auch bei der Weiterbildung stehen Veränderungen an, die das bisherige Gefüge vollständig auf den Kopf stellen: 84 Prozent erklären, Weiterbildung müsse flexibel sein bzw. zeit- und ortsunabhängig funktionieren. Nur elf Prozent erwarten regelmäßige Präsenzkurse. Für Unternehmen ist das der eindeutige Auftrag, ein schlagkräftiges digitales Angebot zu etablieren. Mitarbeiter wollen ihre Arbeitszeit besser einteilen können Spielt schließlich der Standort für die Ausübung der Arbeitstätigkeit keine Rolle mehr, wollen im Finanzsektor nicht nur 50 Prozent der Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten, 34 Prozent von ihnen würden eher aufs Land ziehen. Pendeln käme für 31 Prozent von ihnen nicht mehr infrage, 18 Prozent wollen sich die Arbeitszeit so einteilen, dass sie auch tagsüber mehr Zeit mit Familie und Hobbys verbringen können. Knapp 30 Prozent gehen noch einen Schritt weiter und sagen: Sie würden an einem beliebigen Ort arbeiten – etwa an ihrem liebsten Urlaubsziel. Auch solche Punkte stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Dennoch sollten sie auch diese Wünsche sehr ernst nehmen und offen für neue Lösungen sein. Andernfalls wird es für sie sehr schwer, junge digitalaffine und innovative Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Nicht zuletzt ändern sich laut der Umfrage künftig auch die Anforderungen an Führungskräfte bzw. an Führung deutlich. So geben rund 70 Prozent der Studienteilnehmer aus dem Bankensektor an, dass sie laut eigener Einschätzung im Jahr 2030 vollkommen hierarchiefrei arbeiten werden bzw. dass sich Mitarbeitende ihre Aufgaben selbst suchen werden. Dass Führung in der Arbeitswelt der Zukunft nur noch projektweise vergeben wird, erklären knapp 80 Prozent der Befragten aus der Banken- und Finanzbranche. Mit diesem hohen Anteil liegen sie im Hinblick auf die erwarteten Veränderungen in der Führungskultur deutlich vor den anderen Branchen. Führungskräfte äußern sich eher konservativ Das bedeutet nicht zuletzt: Auf die Führungskräfte werden Anforderungen und Umstellungen zukommen, deren Ausmaß sie möglicherweise noch nicht vollständig erfasst haben. So zeigen sich die befragten Führungskräfte in ihren Vorstellungen über die künftige Arbeitswelt vergleichsweise konservativ: Über alle Branchen hinweg betrachtet, will knapp die Hälfte der Führungskräfte weiterhin drei bis vier Tage im Büro arbeiten. Wer Führungsverantwortung hat, möchte diese gern behalten. Besonders ausgeprägt ist dieser Wunsch in der Generation Y – also im Alter von 31 bis 40 Jahren. Aber bereits jetzt zeigen sich neue Anforderungen an die Führungskräfte in den Unternehmen. So erwarten die Befragten von Führungskräften Kommunikationsstärke (mit 67 Prozent), Entscheidungsstärke (53 Prozent) und Einfühlungsvermögen (50 Prozent). Motivationskraft hingegen nennen nur 24 Prozent der Befragten im Bankensektor. Insbesondere die hohe Bedeutung der Kommunikationsstärke und des Einfühlungsvermögens zeigen, dass die neuen Arbeitsbedingungen neue Schwerpunkte der Führung mit sich bringen – etwa, weil die Einschätzung der Eigenschaften und Fähigkeiten ebenso wie der Stimmung und Bedürfnisse der Mitarbeitenden auf Distanz deutlich anspruchsvoller ist. 68 06 // 2021

BERUF & KARRIERE 2 | Engagement und Nachhaltigkeit Branchen-Vergleich Frage 17: Falls Sie Ihren Arbeitgeber mal wechseln möchten: Spielt bei der Wahl eines neuen Arbeitgebers für Sie eine Rolle, ob dieser verantwortlich mit der Umwelt umgeht? Basis: Alle Befragten, n = 1.000 (Einfachnennung) IT-Angestellte legen besonders viel Wert auf den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. 55 % 36 % 58 % 20 % 36 % 24 % 36 % 57 % 35 % 63 % 53 % 58 % 9 % 7 % 7 % 17 % 10 % 18 % Ja, das zählt zu meinen obersten Kriterien Ja, aber Gehalt und/oder Arbeitsumfeld sind mir wichtiger Nein, das ist kein Kriterium für mich Finance/Banking Automotive IT Retail Maschinenbau Health Quelle: EY. Fünf Arbeitnehmertypen und ihre Einstellung zum Wandel Auf die unterschiedliche Gemüts- und Motivationslage der Mitarbeiter im Hinblick auf die künftige Arbeitswelt weisen die fünf Arbeiternehmertypen der Zukunft hin, die bei der Auswertung der Studie ausgemacht wurden. So gibt es – unabhängig vom Alter der Beschäftigten, das oftmals zu unrecht als Gradmesser für ein zukunftsweisendes Mindset gilt – etwa den „innovativen Macher“, der sein Unternehmen mit neuen Ideen voranbringen möchte. Oder aber den „umweltorientierten Kümmerer“, der großen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt legt und ein passionierter Teamplayer ist. Der „ehrgeizige Individualist“ wiederum würde am liebsten ohne Vorgesetzte und selbstbestimmt an innovativen Projekten arbeiten, ihn treiben persönlicher Erfolg und Geld an. Der „technikaffine Phlegmatiker“ hingegen bevorzugt klare Aufgabenstellungen und hat eine hohe Affinität zu digitalen Kommunikationsformen. Mit den erwarteten Veränderungen der Arbeitswelt geht er gelassen um und identifiziert sich mit Aussagen wie: „Ich nehme es wie es kommt und werde motiviert damit umgehen.“ Der „sicherheitsbewusste Familientyp“ schließlich stellt die Familie über seine Karriere. Große Veränderungen im Job belasten ihn eher. Dennoch möchte er sich gern im Unternehmen engagieren. Diese Arbeitnehmer-Typologie zeigt, dass längst nicht alle Mitarbeitenden dieselben Voraussetzungen, Haltungen und Einstellungen mitbringen, um in der neuen Arbeitswelt erfolgreich zu sein und das Unternehmen voranzubringen. Und sie gibt Hinweise darauf, dass im Wandel unterschiedliche Kommunikationsformen, Anreize sowie Arbeits- und Lernszenarien für unterschiedliche Gruppen hilfreich bzw. notwendig sind. Auf jeden Fall aber gilt: Vom „innovativen Macher“ bis zum „sicherheitsbewussten Familientypen“ müssen alle ins Boot geholt und Teams so zusammengestellt werden, dass jeder Mitarbeitende seine individuellen Fähigkeiten bestmöglich einbringen kann. Weitere große Trends: Digitalisierung und Nachhaltigkeit Grundsätzlich zeigt die Studie, dass sich die Mitarbeiter leichter auf diejenigen Aspekte der neuen Arbeitswelt einstellen können, die sie während der Zeit der Pandemie bereits erlebt haben. 06 // 2021 69

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