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die bank 06 // 2018

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT

MANAGEMENT Spitzenleistung im Sport Über Alexander Dibelius, den heute 58-jährigen Ex-Deutschland-Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs, kursieren viele wunderbare Gerüchte. So soll ein Konzern mal ein früheres Mitglied der österreichischen Nationalmannschaft auf die Piste geschickt haben, um dem passionierten und extrem ehrgeizigen Skiläufer beim Promi-Skirennen am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos seine Grenzen aufzuzeigen. Er gilt als harter Hund und stemmt im Instagram-Account seiner Frau die Schauspielerin auch schon mal wie eine Langhantel in die Höhe. Härte scheint für viele Investmentbanker eine bevorzugte Gangart. Auch in der Freizeit gilt für sie: Lasst uns an die Grenzen gehen. So laufen Investment-Banker häufig Marathon, und wem die 42,2 Kilometer nicht reichen, wählt Ultramarathons. Da kommt für die Banker nicht die Gefahr auf, dass der Adrenalinspiegel, der während der Arbeit aufgebaut wird, wieder absackt... Außerdem kann man – ausgesprochen effizient – die Trainingsstrecke sehr gut für Telefonate nutzen. Fürs Networking besser geeignet sind allerdings die Fitnessstudios, die in Frankfurt auch regen Zulauf von Investment-Bankern haben. Anders als beim Golfen, einer der bevorzugten Sportarten vieler Manager, kann auch der Abend noch bestens fürs Training genutzt werden. Für den Lebenslauf von Bankern spielt der Sport generell keine zu unterschätzende Rolle. Vor allem Ex-Leistungssportler können nach Ansicht von Headhuntern mit Ehrgeiz, Frusttoleranz und Leistungsbereitschaft punkten. gers, ein Buch über einen – zu mächtigen – Internetkonzern, jüngst verfilmt mit Tom Hanks und Emma Watson. Chris Bartz liest nicht, er lässt vorlesen. Im „Economist“ oder auf Twitter findet der Elinvar-Chef, welche Hörbücher ihn interessieren könnten. Das sind vor allem Stoffe, die zum Querdenken anregen, etwa „Homo Deus, Eine Geschichte von Morgen“ von Yuvai Noah Harari, der einen Blick in die Zukunft mit ihren neuen technologischen Möglichkeiten und Herausforderungen wirft. Auch Martin Fritz liebt es eher sachlich. „Die Macht der Geographie: Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt“ von Tim Marshall oder Daniel Kahnemans „Schnelles Denken, langsames Denken“ hat sich der Münchner für den Urlaub beiseitegelegt. Axel Bartsch liest auch schon mal bis weit nach Mitternacht, wenn ihn ein Stoff packt, etwa „Deutschland für eine Saison: „Die wahre Geschichte des Wilbert Olinde jr.“ von Christoph Ribbat, eine Erzählung über einen US-Basketballprofi, der in den 1970er-Jahren nach Göttingen kam und den Bartsch, der selbst lange Basketball gespielt hat, persönlich kennt. Für den nächsten Urlaub ist „Eine kurze Geschichte der Zeit“ des verstorbenen Physikers Stephen Hawking fest eingeplant. Sandra Reich, Ex-Geschäftsführerin der Börsen Hamburg/Hannover und gerade aus Singapur zurück, wo sie zwei Jahre für die NordLB den German Desk leitete, bezeichnet sich wie Bartsch als Leseratte. Im Urlaub kommen dann erst mal die Artikel dran, die sie gesammelt hat und immer schon mal lesen wollte. Reich, seit diesem Jahr Direktorin am Institut für nachhaltige Kapitalanlagen in München, interessieren Themen wie Psychologie und das Ausland. Für den Wanderurlaub im Sommer mit Mann und den zwei kleinen Söhnen hat sie sich schon Martin Lindstroms „Small Data: Was Kunden wirklich wollen – wie man aus Hinweisen geniale Schlüsse zieht“ zur Seite gelegt. Trotz unterschiedlicher Geschmäcker sind sich die Banker in einem Punkt einig: Mit Ausnahme von Bartz ziehen sie Bücher dem Kindle vor. Eine „Bucket List“ mit Zielen und Erfahrungen, die man in seinem Leben erreichen und machen möchte, führen die befragten Banker zwar nicht. Aber bei der Frage nach Traum-Urlaubszielen müssen viele nicht lange überlegen. Sandra Reich möchte zur Kirschblüte nach Japan reisen, Martin Fritz auf Safari in Südafrika gehen und Chris Bartz den Kindern ferne Kontinente zeigen, wenn sie etwas älter sind. In den Sommermonaten kann Banker Bartsch jetzt erst einmal durchatmen, bevor am 24. August die neue Bundesliga-Saison beginnt. Neues Spiel, neues Glück. Zumindest etwas entspannter sei er schon geworden, findet der HSV-Fan, dem Niederlagen früher mehr weh getan haben. „Wenn der HSV gewinnt, ist das Wochenende aber einfach schöner.“ Autorin Eli Hamacher 42 06 // 2018

MANAGEMENT INTERVIEW Zum Chillen nach Spanien, zum Sightseeing nach New York Markus Gunter, seit Juli 2016 Vorstandsmitglied bei der Berliner N26 Bank GmbH, über Entspannung und Erreichbarkeit im Urlaub. diebank: Wie verbringen Sie die schönsten Wochen des Jahres? Gunter: In meinem Fall an einem schönen sonnigen Ort am Meer mit der Familie entspannen und mit etwas Sightseeing ergänzen, bevorzugt in Spanien. Dieses Jahr geht es außerdem für zwei Wochen nach New York, um die Stadt einmal so richtig intensiv zu genießen. diebank: Wie entspannen Sie? Gunter: Am liebsten irgendwo am Meer bzw. Strand, bei ausgezeichnetem mediterranen Essen und einem guten Glas Wein. diebank: Wie halten sie es mit der Erreichbarkeit im Urlaub? Gunter: Ich bin grundsätzlich telefonisch erreichbar und überfliege – mit größerem zeitlichen Abstand als sonst – auch meine Mails. diebank: Sind Sie stets online oder lassen Sie das Handy auch mal ruhen? Gunter: Das Handy ruht bei besonderen Anlässen im Urlaub temporär auch mal, ansonsten bleibe ich aber passiv erreichbar. Die aktive Nutzung reduziere ich auf ein Minimum. diebank: Und was erwarten Sie von Ihren Mitarbeitern? Müssen die in den Ferien immer ansprechbar sein? Gunter: Wenn keine e sonderen Projekte oder kritischen The- bemen anstehen, genießen die Mitarbeiter ihren Urlaub grundsätzlich ungestört, weil wir entsprechende Vertretungsregelungen etabliert haben und diese auch ernst nehmen. diebank: Welche Lektüre steckt in Ihrem Reisegepäck? Gunter: Meistens populär-wissenschaftliche Bücher mit Impulsen sowohl für das Management als auch für die persönliche Weiterentwicklung wie zum Beispiel „Made to Stick" von Chip & Dan Heath, „A Whole New Mind" von Daniel Pink, „Skin in the Game" von Nassim Taleb oder „Zero to One" von unserem N26 Investor Peter Thiel. diebank: Lesen Sie noch auf Papier oder nur noch elektronisch? Markus Gunter Gunter: Ich bevorzuge bei der Freizeitlektüre tatsächlich immer noch Bücher und das damit verbundene haptische Erlebnis. Das Smartphone ersetzt daneben den Kindle. diebank: Bleibt noch Zeit für Hobbies? Gunter: In erster Linie unsere Kinder, zurzeit insbesondere der fünfjährige Sohn, der am Wochenende im Mittelpunkt steht. Ansonsten Städtereisen, Musik hören und häufige Konzertbesuche. diebank: Herr Gunter, vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte Eli Hamacher. 06 // 2018 43

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