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die bank 06 // 2017

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EDITORIAL WIR HABEN DAS PASSENDE ABO FÜR SIE. NR. 1 Januar 2017 06|2016 G 59071 ZEITSCHRIFT FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS www.die-bank.de FACHZEITSCHRIFT FÜR RISIKO-EXPERTEN Praktische Umsetzung des Dynamische IFRS-9-Transferkriteriums 04 Portfoliooptimierung 32 27 REGULIERUNG Die Top 20 der Bankenaufsicht 2017 Euro 11,00 Bankenmarkt Deutschland, deine Finanzplätze Kreditgeschäft Gründerfinanzierung 2.0 Regulierung OpRisk im Wandel G 8790 Kreditrisiko Marktrisiko OpRisk ERM Regulierung Das Abo für Entscheider in der Bankenbranche Sichern Sie sich ein Jahr lang die Fachzeitschrift die bank für 130 €. Das Abo für Risiko-Experten Sichern Sie sich ein Jahr lang die Fachzeitschrift RISIKO MANAGER für 411,95 €, inklusive Premium- Login. Jetzt bestellen. Jetzt bestellen. www.bank-verlag-shop.de | medien@bank-verlag.de 2 06 // 2017

EDITORIAL » Für viele Institute ist das Zinsänderungsrisiko die verwundbare Stelle. Die Bankenaufsicht erwartet individuelle Risikomanagement-Lösungen, die sorgfältig ausgearbeitet in der Vorstandsschublade liegen sollten. « Dr. Stefan Hirschmann, Chefredakteur die bank In Blut gebadet Liebe Leserin, lieber Leser, im Nibelungenlied kommt Siegfried, ein Königssohn aus Xanten am Niederrhein, zu den Burgundern nach Worms, um die Gunst Kriemhilds zu erlangen, der Schwester des Königs Gunther. Zuvor hatte er nicht nur dem Elfen- und Zwergenkönig Alberich dessen Tarnkappe, sondern auch den Nibelungenhort geraubt. Siegfried hatte einen Drachen, den Wächter des Schatzes, besiegt und in dessen Blut gebadet, wodurch seine Haut wie Horn wurde, außer an einer Stelle, auf die ein Lindenblatt gefallen war. Diese verwundbare Stelle wurde dem Drachentöter zum Verhängnis, denn durch List Hagens von Tronje, Gunthers treuestem Berater und Krieger, nähte Kriemhild ein Kreuz auf Siegfrieds Gewand an jener verwundbaren Stelle. Bei der Jagd, als Siegfried sich über eine Quelle beugte, stieß Hagen ihm den Speer zwischen die Schultern hindurch ins Herz. Folgt man den jüngsten Äußerungen der Bankenaufsicht, so scheint für die Vielzahl der Institute das Zinsänderungsrisiko die verwundbare Stelle zu sein. Auch das lang ersehnte Ende des Zinstiefs dürfte keine sofortige Entlastung bringen, denn je schneller und je höher die Zinsen wieder steigen, desto stärker wird die Belastung für jene Institute, die langfristige Kredite kurzfristig refinanzieren. Dieses Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch betrifft vor allem kleine Banken und Sparkassen mit einem einlagenintensiven Geschäftsmodell. Das Risikomanagement dieser Institute muss in der Lage sein, Zinsänderungsrisiken aufzufangen, aktiv zu steuern und abzusichern. Der Handlungsdruck ist offenbar groß, denn die deutsche Bankenaufsicht erwartet auf ihre Fragen explizit institutsindividuelle Antworten, die sorgfältig ausgearbeitet in der Vorstandsschublade liegen sollten – und nicht erst hektisch umgesetzt werden, wenn der Speer bereits angelegt ist und die Zinsen steigen. In der Praxis bedeuten Zinsänderungsrisiken für die Kreditinstitute schon heute einen schwierigen Balanceakt, denn wer die Kreditvergabe im aktuellen Zinsumfeld ausweitet, um geringere Zinsmargen auszugleichen, der erhöht die negativen Folgen eines abrupten und steilen Zinsanstiegs. Mit einem ausreichend großen Puffer lassen sich Risiken zwar absichern, doch bindet diese Vorgehensweise kostbares Eigenkapital. Während sich die großen Banken recht professionell gegen Zinsänderungsrisiken absichern, indem sie entsprechende Hedging-Geschäfte tätigen, nehmen die Kleinen tendenziell mehr offene Positionen. In diesem Spannungsfeld stuft die Bankenaufsicht auf Grundlage des Baseler Zinsschock-Szenarios, das die Folgen einer Veränderung des Zinsniveaus um 200 Basispunkte für die Zinserträge misst und ins Verhältnis zum Eigenkapital setzt, inzwischen die Hälfte aller Adressen mit einem erhöhten Risiko ein. Und mehr noch: Die Beurteilung der Zinsänderungsrisiken ist Teil des jährlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses SREP. Für weniger bedeutende Institute werden Kapitalfestsetzungen oberhalb der Säule-1-Mindestanforderungen in Zukunft zur Regel. Bei diesem Säule-1-plus- Ansatz ist der SREP darauf ausgerichtet, den Instituten für alle Risiken, die nicht explizit durch CRR-Anforderungen abgedeckt sind, Kapitalzuschläge aufzuerlegen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen bedarf allerdings noch eines Nachweises. Bei den Nibelungen lagen am Ende alle in ihrem Blut. Ihr 06 // 2017 3

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