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die bank 06 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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ó BERUF & KARRIERE fi DIGITALISIERUNG: CHANCE ODER JOBKILLER? ” 1 Frage: Sehen Sie in Ihrem Unternehmen noch Verbesserungspotenzial durch die Digitalisierung? Kundenbeziehungen 30 % 50 % 17 % 4 % interne Abläufe 39 % 46 % 12 % 2% Lieferanten 28 % 47 % 20 % 5 % Ja, absolut Ja, teilweise Nein, eher nicht Nein, gar nicht ” Verbesserungspotenzial durch die Digitalisierung gibt es nahezu überall im Unternehmen. An erster Stelle stehen interne Abläufe. 72 diebank 06.2016

BERUF & KARRIERE ó Digitale Arbeitswelt: Chance oder Jobkiller? DIGITALISIERUNG Die fortschreitende Industrialisierung und Digitalisierung werden die Bankenlandschaft einschneidend verändern – laut einer aktuellen Studie wissen das auch die Mitarbeiter. Ein Großteil von ihnen empfindet die anstehenden Veränderungen jedoch nicht als Bedrohung, viele betrachten sie sogar als Chance. Dieses Stimmungshoch sollten Banken nutzen, um gemeinsam mit ihrer Belegschaft den Wandel zu gestalten. Nelson Taapken | Laura Jacob Keywords: Personal, Industrialisierung, ITK Die deutschen Arbeitnehmer stehen der Digitalisierung überraschend positiv gegenüber. Laut der aktuellen Studie „Digitale Arbeitswelt: Chance oder Jobkiller?“ der Unternehmensberatung EY sehen lediglich elf Prozent der 1.000 befragten Mitarbeiter ihren Job aufgrund der zunehmenden Automatisierung gefährdet. 48 Prozent glauben sogar, dass ihnen die digitale Arbeitswelt zusätzliche Chancen bietet. Von der häufig beklagten Ängstlichkeit der Deutschen ist bei diesem Thema also nichts oder aber noch nichts zu spüren – schließlich können die Bedenken im weiteren Verlauf der Digitalisierung durchaus zunehmen. Umso dringender sollten Banken das aktuelle Stimmungshoch nutzen, um ihre Belegschaft frühzeitig auf die konkreten Auswirkungen der Digitalisierung vorzubereiten. Warten sie hingegen, bis Widerstände auftauchen, werden die Aufwände für Schulungen und Organisationsentwicklung deutlich höher ausfallen. Häufig ist den Mitarbeitern nicht bewusst, wie dramatisch die Veränderungen künftig ausfallen werden. So erklären von den befragten Bankenmitarbeitern zwar 52 Prozent, die Digitalisierung habe bereits heute großen Einfluss auf ihren Arbeitsplatz, 32 Prozent sagen „etwas“ und nur 16 Prozent antworten mit „kaum“ oder „gar nicht“. Wie genau die Arbeitswelt der Zukunft aussehen wird, scheint jedoch vielen Angestellten nicht klar zu sein. Ein wichtiges Anzeichen hierfür: Lediglich 18 Prozent der Beschäftigten in der Finanzbranche können erklären, was sich hinter dem Begriff „Industrie 4.0“ verbirgt. Zwar entstammt dieses in der Politik und den Medien häufig genutzte Schlagwort eher der Industrie, wo ihn auch nur 30 Prozent der Arbeitnehmer kennen. Dennoch sollte die Unkenntnis in der Finanzwelt die Arbeitgeber aufhorchen lassen. Denn offenbar wurden die Mitarbeiter hier mit dem gesamten Themenkomplex bislang nicht besonders offensiv konfrontiert. Großer Einfluss auf den persönlichen Arbeitsplatz Und dieses Versäumnis ist gefährlich. Denn ebenso wie für die Bereiche Automobil und Maschinenbau steht auch für die Finanzbranche fest: Es wird im Zuge der Digitalisierung dramatische Veränderungen geben. Die Ursache liegt nicht nur in der steigenden Konkurrenz durch Online-Institute, die den Filialbanken bei den Gebühren und immer öfter auch beim Service den Rang ablaufen. Im Zahlungsverkehr sind zunehmend Neuentwicklungen von FinTechs erfolgreich, im Bereich Finanzierung entstehen neue Plattformen, etwa auf der Basis von Crowdfunding. Doch nicht nur die Risiken der Digitalisierung, auch die Chancen sind immens. Denn sind die entsprechenden IT- Infrastrukturen für die neuen Dienstleistungen und Services erst einmal aufgebaut, können über sie unzählige Transaktionen abgewickelt werden. Die Grenzkosten liegen bei nahezu null. Aus den Kundendaten können Bankinstitute künftig Kunden-, Trend- und Bedürfnisprofile ermitteln und passgenaue Angebote entwickeln. Eine große Chance der klassischen Banken liegt jedoch auch in der persönlichen Beratung, die die Bedürfnisse der Kunden – und nicht etwa die Margen für den Vertrieb – in den Mittelpunkt stellt. Auch die Einschätzung der Mitarbeiter zu den positiven Auswirkungen der Digitalisierung weist auf diese Chancen hin: Jeweils rund 80 Prozent der Bankmitarbeiter sehen im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung Verbesserungspotenzial bei den Kundenbeziehungen, den internen Abläufen sowie bei den Beziehungen zu den Lieferanten ” 1. Insgesamt sehen also auch sie ein großes Potenzial über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Dass sich ihre Jobs verändern, erwarten die Mitarbeiter der Finanzbranche ebenfalls. Zu 06.2016 diebank 73

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