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die bank 05 // 2022

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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EDITORIAL CIPS und SPFS vs. SWIFT Liebe Leserin, lieber Leser, nach der russischen Invasion in die Ukraine stand eine mögliche Sanktion gegen Putins Reich schnell im Zentrum der allgemeinen Debatte: Der Ausschluss russischer Banken aus dem SWIFT-Netzwerk. Die Organisation führt zwar keine Konten und macht auch kein Clearing, aber sie handelt den Nachrichtenverkehr unter etwa 11.000 Banken in 200 Ländern, sodass die Verrechnung und Abwicklung von grenzüberschreitenden Zahlungen, Avisen, Wertpapiertransaktionen und mehr überhaupt erst möglich wird. Das standardisierte Nachrichtenformat von SWIFT mit Informationen zur Identität des Zahlenden und des Zahlungsempfängers nutzen die Banken, um sich gegenseitig über angewiesene Überweisungen zu informieren. Wer hier nicht „mitspielen“ darf, dessen Banken können nicht mehr mit Instituten in anderen Ländern kommunizieren, und ein Austausch wird quasi unmöglich. Im März hat die in Belgien beheimatete „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anweisungen der EU-Ratsverordnung dann tatsächlich zunächst sieben russische Unternehmen und ihre Tochtergesellschaften aus ihrem Netzwerk ausgeschlossen und später noch drei belarussische Firmen geschasst. Die Hoffnung der EU war, dass der erschwerte Zugang zum internationalen Finanzmarkt für Russland die Zahlungs- und Warenströme verlangsamt oder gar verhindert. Das Riesenreich wurde damit zwar getroffen, aber negative Folgen spüren die ausländischen (auch deutschen) Firmen ebenso. Russland indes war nicht unvorbereitet, schließlich hatte es die Drohung des Ausschlusses aus dem internationalen Netzwerk bereits 2014 nach der Annexion der Krim gegeben. Moskau baute seine eigene Alternative auf, das international sicher noch unbedeutende SPFS (System for Transfer of Financial Messages), und hat sich zudem enger mit China verbandelt. Dort wiederum gibt es seit 2015 eine Alternative zu SWIFT, nämlich CIPS (Cross-Border Interbank Payment System). An dieses System waren im Mai 2021 schon 47 Institute direkt und 1.189 indirekt angebunden, hauptsächlich natürlich chinesische Großbanken, aber auch die Deutsche Bank über ihre chinesische Tochtergesellschaft. In einem sehr interessanten Beitrag in unserer aktuellen Ausgabe untersucht die Wiesbadener VWL-Professorin Dr. Britta Kuhn, ob China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in der Lage dazu wäre, das SWIFT-Monopol zu brechen. Lesen Sie mehr dazu ab Seite 8. Herzliche Grüße Ihre Anja U. Kraus 05 | 2022 3

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