Aufrufe
vor 2 Jahren

die bank 05 // 2021

  • Text
  • Deutsche
  • Nachhaltigkeit
  • Deutschen
  • Zudem
  • Institute
  • Deutschland
  • Risiken
  • Fintechs
  • Unternehmen
  • Banken
die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT BANKEN UND

MANAGEMENT BANKEN UND ESG-RISIKEN NACHHALTIGKEITSRISIKEN MESSEN UND VERGLEICHBAR MACHEN Eines der großen Themen in der Bankenaufsicht 2021 lautet Nachhaltigkeit. Insbesondere die Bewertung von Risiken infolge des Umbaus der Wirtschaft hin zu mehr Klimafreundlichkeit stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Unsere Autoren beschreiben einen möglichen Weg für die Finanzindustrie, diese Herausforderung zu meistern, bei dem sowohl die Risiken als auch die Nachhaltigkeit von Geschäftsaktivitäten messbar gemacht werden. Der Klimawandel und seine Folgen werden zunehmend spürbar. Auf globaler Ebene kommt es durch den Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur zu einer Häufung von Extremwetterereignissen wie beispielsweise Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürmen. Damit verbunden sind weitreichende Konsequenzen für die globale Wirtschaft und die Menschheit. Eine vom CRO-Forum (im Positionspapier „The heat is on“, Januar 2019) veröffentlichte Studie zeigt, dass eine langfristige Zunahme der Jahresdurchschnittstemperatur von bereits 2 Grad Celsius bis zum Jahr 2100 gravierende Folgen haben kann. Die in der Studie aus diesem Szenario abgeleiteten Folgen zeigen einen möglichen Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts um 13 Prozent bis 2100. Auch andere Zahlen der Studie illustrieren anschaulich, wie gravierend der Klimawandel für die Weltbevölkerung werden kann: Unter anderem wird im besagten Zeitraum ein Ansteigen des Meeresspiegels um 40 bis 80 cm erwartet. 22 05 // 2021

MANAGEMENT Weltweit haben viele Regierungen bereits Schritte unternommen, um den Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur und die damit verbundenen Folgen zu begrenzen. Im Jahr 2014 wurde im Rahmen des Pariser Klimaabkommens eine Begrenzung des Anstiegs der globalen Jahresdurchschnittstemperatur auf maximal 1,5 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Werten festgelegt. Diesem Übereinkommen haben sich insgesamt 195 Länder angeschlossen. Um das gesetzte Ziel zu erreichen, hat die EU mit dem Green Deal ein Regulierungspaket auf den Weg gebracht, das dazu beitragen soll, Europa bis zum Jahr 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu entwickeln. Im Kern besteht der EU-Green Deal aus der EU-Taxonomie-Verordnung, der Non-Financial Reporting Directive, der Offenlegungsverordnung sowie dem jüngst veröffentlichten EBA-Diskussionspapier zur Offenlegung von ESG-Risiken. Diese Regulierungen sollen, neben der Schaffung von Transparenz in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit, die Ausrichtung der Finanzindustrie hin zu nachhaltigen Geschäftsmodellen unterstützen und damit die Transition hin zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft fördern. Somit wird der Finanzindustrie eine zentrale Rolle im Transitionsprozess Europas zugesprochen. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ist mit Risiken verbunden, auch für die Finanzindustrie. Erfolgt keine oder eine schleppend verlaufende Transition, steigt die Wahrscheinlichkeit, das 1,5-Grad-Ziel des Abkommens von Paris zu verfehlen, und physische Risiken könnten zunehmen. Physische Risiken sind all jene Risiken, die aus der negativen Beeinträchtigung bis hin zur Zerstörung von wirtschaftlichen Aktivitäten und Vermögensgegenständen durch physische Ereignisse resultieren. In der Konsequenz kann aus Sicht der Finanzindustrie somit auch das Risiko steigen, dass Lieferketten von Kreditnehmern durch eben jene Ereignisse unterbrochen werden und deren Kapitaldienstfähigkeit beeinträch- 05 // 2021 23

die bank