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die bank 05 // 2019

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT Und umgekehrt: Vom

MARKT Und umgekehrt: Vom FinTech zur Bank Sascha Dewald DKB AG, Berlin Eine hohe Anziehungskraft auf FinTechies scheint aktuell die Deutsche Kreditbank AG (DKB) in Berlin auszuüben. Nachdem die nach der ING zweitgrößte deutsche Direktbank im Sommer 2018 bereits den früheren Deutschland- Chef von Paypal, Arnulf Keese, als Chief Digital Officer angeheuert hatte, konnte sie mit Sascha Dewald Anfang des Jahres einen weiteren namhaften FinTech-Manager gewinnen. Dewald, der die Bereichsleitung Privatkunden verstärkt, hatte zuvor das Berliner B2B-Start-up Finreach geleitet, das zum Berliner Seriengründer finleap gehört und dessen Gründer (Ramin Niroumand) wiederum seine Karriere bei der DKB begonnen hatte. Zumindest räumlich sind sich finleap und DKB immer noch nah. Mitte 2018 hatte die Direktbank die Tochtergesellschaft DKB Code Factory als eigenes IT-Startup gegründet. Wie finleap sitzt sie im größten FinTech-Hub Europas, dem H:32 in der City West in Berlin. Die Code Factory soll unter der Leitung von Keese innovative Lösungen und Services für Private Banking und Corporate Banking entwickeln. Für die Schwerpunkte IT und Digitalisierung holte sie im Oktober 2018 das komplette Team des Berliner P2P Payment Start-ups Cringle, das zuvor Insolvenz angemeldet hatte. Mit zwölf Kollegen zog Cringle-CEO Joschka Friedag daraufhin bei der Code Factory ein. Das Beispiel zeigt, wie stark sich Banken mit der zügig wachsenden FinTech-Szene vernetzen und welche Rolle Technologie heute spielt. Im vergangenen Jahr hat die DKB allein mehr als 100 IT- und Digitalexperten eingestellt. Alexander Engel Germany Standard Chartered Bank, Frankfurt Eine kleine Rundreise durch die Finanzbranche hat Alexander Engel absolviert. Nach fast acht Jahren bei der Unternehmensberatung KPMG stieß der heute 42-Jährige als Managing Director zur Deutschen Bank und blieb gut elf Jahre. In dieser Zeit begleitete er auch die Zukäufe von Postbank und Berliner Bank. Im April 2017 folgte der Wechsel als CFO zur solarisBank in Berlin. Jetzt geht’s zurück zur Bank. Am 1. März 2019 übernahm der 42-Jährige bei Standard Chartered den CFO-Posten, den das britische Institut eigens im Zuge des Brexits für die neue EU-Zentrale in Frankfurt geschaffen hatte. Nach Erhalt der deutschen Vollbanklizenz war dieser Schritt erforderlich, um die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Seitdem hat die Bank ihr Team kontinuierlich vergrößert, auch die Niederlassungen in Frankreich und Schweden sollen in die deutsche AG integriert werden. 14 05 // 2019

MARKT Schlechtes Image, gutes Gehalt Ryan Grenier Commerzbank, Frankfurt Von Amazon zur Commerzbank: Seitdem sich die gelbe Bank zu einem digitalen Technologieunternehmen wandelt, wird sie auch für Tech-Talente interessant. Anfang Dezember 2018 erweiterte Ryan Grenier die Geschäftsführung der Commerzbank-Tochter main incubator, der R&D-Unit der Commerzbank-Gruppe. Zuletzt hatte der gebürtige US-Amerikaner als General Manager bei Amazon Web Services gearbeitet, davor als Chief Marketing Officer beim Cloud-Unternehmen Rackspace. „In dieser Phase des Wandels kann ich mein Know-how, das sich von dem eines traditionellen Bankers unterscheidet, besonders gut einbringen“, sagt Grenier. Er habe in der Commerzbank viel Gestaltungsspielraum und die Möglichkeit, die Wahrnehmung der Bank durch die Kunden maßgeblich zu beeinflussen. Schon in seinem Einstellungsprozess habe sich gezeigt, dass das Management voll und ganz hinter diesem technologischen Wandel stehe und seine Außenperspektive werde dabei sehr geschätzt. Grenier, der in seinen vorherigen Positionen wertvolle Erfahrungen im Aufbau und der Skalierung neuer datenbasierter Geschäftsmodelle gesammelt hat, wird im Rahmen seiner neuen Tätigkeit mit Kollegen aus dem Bereich Big Data und Advanced Analytics der Commerzbank potenzielle Anwendungsfälle von Big Data, Künstlicher Intelligenz und IoT identifizieren, um die Entwicklung innovativer Lösungen zu unterstützen. Im Fokus stehen dabei vor allem das Kundenerlebnis und die Interaktion mit den Kunden. Branche, Unternehmensgröße, Ausbildungsabschlüsse, Region und Geschlecht – das sind die wichtigsten Faktoren, die das Gehalt beeinflussen. Banker müssen zwar seit der Finanzkrise damit klarkommen, dass ihr Ansehen deutlich gelitten hat und die Ausbildung bei einer Bank längst nicht mehr als Nonplusultra gilt. Beim Gehalt schneiden sie jedoch nach wie vor Spitze ab. Mit 70.800 € zahlen Banken laut „StepStone Gehaltsreport 2019 für Fach- und Führungskräfte“ das höchste Durchschnittsgehalt, gefolgt von zwei weiteren Schlüsselsektoren der deutschen Wirtschaft: Pharmaindustrie (70.000 €) und Automobilindustrie (67.900 €). Im Schnitt aller Branchen erhalten Fach- und Führungskräfte in Deutschland 58.100€, mit Personalverantwortung sind es 67.900 €, Fachkräfte kommen auf 51.200€. Zu den Top-Platzierungen passt, dass die besten Verdiener in der Bankenmetropole Frankfurt (73.170 €), in München (70.600 €) sowie Stuttgart (68.000 €) arbeiten. Bei den Berufsgruppen schneiden Ärzte am besten ab (knapp 77.400 €). Die Unternehmensgröße ist ein weiterer relevanter Faktor. Werden mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, liegt das Einkommen etwa 15 Prozent über dem Durchschnittsgehalt von Fach- und Führungskräften. Betrachtet man den Bereich „Finanzen, Versicherungen und Banking“ zusammen, liegt das Bruttodurchschnittsgehalt allerdings nur bei 54.162 €. Akademiker erhalten knapp 65.500 €, während es bei Nicht-Akademikern mit rund 48.700 € deutlicher weniger ist. Auch das Geschlecht spielt eine entscheidende Rolle. Männer bekommen im Schnitt gut 62.500 €, Frauen jedoch nur knapp 46.500 €. Mit Personalverantwortung steigt das Gehalt um 19 Prozent. Für eine höhere Bezahlung zu kämpfen, scheint nicht jedermanns Sache zu sein. Jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland hat noch nie nach einer besseren Bezahlung gefragt. Das hat die Online-Jobplattform Stepstone herausgefunden, die rund 30.000 Datensätze aus ihrem Gehaltsreport ausgewertet hat. 05 // 2019 15

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