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die bank 05 // 2018

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

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MANAGEMENT Der Name in Neonröhren Modernes Entree Die Branche Auf eigene Finanzdienstleister und in den meisten Fällen sogar Vollbanken will heute kein Automobilhersteller mehr verzichten. Early Birds wie Ford und VW sind schon seit 1926 bzw. 1949 am Markt, BMW folgte 1971 und Mercedes stieß 1967 dazu. Auch Franzosen (Renault, Peugeot), Italiener (Fiat), Amerikaner (Opel) und Japaner (Mitsubishi, Honda, Toyota) wollen sich das renditestarke Geschäft nicht entgehen lassen. In der Rangliste der Branchenführer steht VW, Deutschlands größter Autobauer, mit seiner Volkswagen Bank in Braunschweig auf Rang eins, gefolgt von der Stuttgarter Mercedes- Benz Bank und der Münchner BMW Bank. Der Marktführer ist mittlerweile so groß, dass er mit einer Bilanzsumme von 56,3 Mrd. € 2016 in der aktuellen Top-100-Liste von „die bank“ bereits auf Rang 20 landet. Die Mercedes-Benz Bank belegt mit einer Bilanzsumme von 26,3 Mrd. € Platz 34, dicht gefolgt von der BMW Bank auf Rang 36 (25,4 Mrd €). Erste Auslands-Autobank unter den Top 100 ist die 1988 gegründete Toyota Kreditbank mit 7,6 Mrd. € auf Platz 90. Die Newcomer Bankgründungen sind in Deutschland so selten geworden, dass die meisten Chefs rasch aufzählen können, wer die Branche zuletzt verstärkt hat. Zu ihnen gehört zum Beispiel N26, die erste mobile Bank mit europäischer Vollbanklizenz. Das Institut konzentriert sich auf Bankprodukte, die über das Smartphone laufen. 2013 gegründet und 2015 gestartet, beschäftigt N26 heute nach eigenen Angaben mehr als 300 Mitarbeiter und hat mehr als 500.000 Kunden in 17 europäischen Märkten gewonnen. Die wie N26 in Berlin beheimatete SolarisBank erhielt 2016 die Vollbanklizenz. Das Institut ist ausschließlich im B2B-Segment tätig und konzentriert sich als Banking-Plattform auf die Bedürfnisse der Digitalwirtschaft. Für Schlagzeilen sorgte auch die Gründung der weltweit ersten Bank für Maschinenbau Anfang 2014. Der badenwürttembergische Mittelständler Trumpf, der zuvor schon als Finanzdienstleister die Kunden des Laser- und Werkzeugmaschinenbauers betreut hatte, erhielt damals die Vollbanklizenz für die Trumpf Financial Services GmbH. Manch ein Newcomer hielt sich allerdings nur so kurz, dass die Namen schnell in Vergessenheit gerieten. Zum Beispiel die Noa Bank, die als ökologisch und ethisch ausgerichtete Direktbank seit 2009 am Markt auftrat. Schon ein Jahr später eröffnete das Amtsgericht Düsseldorf das Insolvenzverfahren. Insgesamt hat die Zahl der Kreditinstitute seit Jahren kontinuierlich abgenommen. Waren es laut Statistikportal Statista im Jahr 2004 noch 2.400 Institute, schrumpfte deren Zahl bis 2016 auf nur noch 1.888. 22 05 // 2018

MANAGEMENT Robert Genz Christian Schmitz Die Chefs Bei Xing oder auch LinkedIn sucht man die Chefs von Banken meist vergebens. Nicht so Christian Schmitz und Robert Genz. Die Geschäftsführer der jüngsten Autobank in Deutschland haben beide ausführliche Profile eingestellt. Schmitz (Foto links), gebürtiger Oberhausener, absolvierte eine Banklehre bei der damaligen Volksbank Oberhausen-Mülheim eG und wechselte anschließend zur Essener National-Bank. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Ruhr- Universität Bochum begann der Diplom-Ökonom bei der Ford Bank und leitete u. a. das Marketing. Den Autobanken blieb der heute 54-Jährige seitdem treu. Auf die Ford Bank folgten diverse Stationen bei Toyota Financial Services und schließlich im Jahr 2013 der Wechsel zur Hyundai Capital Europe GmbH, die damals in Kooperation mit lokalen Banken Kia Motors und Hyundai Motor beriet. Seit der Gründung der Hyundai Capital Bank Europe GmbH ist Schmitz Geschäftsführer und verantwortet als COO die Geschäftsbereiche Sales & Marketing, International Business, Audit sowie Corporate Services. Sein Kollege Robert Genz hat in der Geschäftsführung der Bank als Chief Risk Officer (CRO) die Geschäftsbereiche Risk Management, Legal & Compliance, IT & Outsourcing Operations und Finance übernommen. Wie Schmitz kam der heute 55-Jährige schon einige Jahre vor Gründung der Bank zu Hyundai Capital, und zwar als CRO Mitte 2014. Anders als Schmitz hat der erfahrene Risk Manager nur einmal kurz bei einer Autobank, der GMAC Bank, gearbeitet. Sein Schwerpunkt lag im Konsumentenkreditgeschäft, zuletzt bei der Ikano Bank in Wiesbaden und zuvor bei der Ratinger RBS (RD Europe), der Royal Bank of Scotland sowie der Citibank. Genz hat Mathematik an der Universität Bonn studiert und mit dem Diplom abgeschlossen. Seit der Bankgründung ist die freie Zeit des Führungsduos noch knapper geworden, zumal beide Chefs pendeln, Schmitz an den Wochenenden nach Erftstadt in NRW und Genz täglich zwischen Mainz und Frankfurt. In den freien Stunden hat für beide die Familie Vorrang, sportliche Aktivitäten wie Motorrad fahren (Genz) und Tennis spielen (Schmitz) müssen hintenanstehen. 05 // 2018 23

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