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die bank 05 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

Prozessinnovation durch

Prozessinnovation durch Digitalisierung 9. ProcessLab-Konferenz am 11. Juni 2015 in der Frankfurt School of Finance & Management Die Digitalisierung durchdringt nahezu alle Lebensbereiche. Aber was bedeutet das konkret für die Finanzbranche ? Wie ändern sich Geschäftsmodelle und die dahinterliegenden Geschäftsprozesse ? Wie schaffen Banken den Schritt von der bisherigen Prozessverbesserung zu der immer dringender werdenden Prozessinnovation ? Diese Konferenz zeigt, wie die Digitalisierung die Prozesse des Bankgeschäfts verändert und Chancen für neue Prozesse eröffnet. Beiträge aus Praxis und Wissenschaft liefern spannende Ansatzpunkte und Inspirationen. So geht Prozessinnovation heute. Einmalige Gelegenheit : Hören Sie einen Vortrag der polnischen mBank – einer der hinsichtlich Digitalisierung weltweit revolutionärsten Banken ! Und verpassen Sie nicht die Keynote von Prof. Dr. Michael Rosemann, Queensland University of Technology, Australien – einem der international einfl ussreichsten Sprecher auf dem Gebiet der Prozessinnovation ! An der Konferenz wirken u.a. mit : Anja Wickert, Head of Next@Plattform, Deutsche Bank Privat- und Firmenkunden AG Roman Vornholt, Leiter Operations, Wüstenrot Bausparkasse AG Tobias Ehret, Mitglied Executive Committee Direktbank, Deutsche Postbank AG Lukasz Opoka, Deputy Director of Direct Channels Development, mBank S.A., Warschau Andreas Freitag, Bereichsleiter Unternehmenssteuerung, 1822direkt Elisabeth Palvölgyi, ProcessLab, Frankfurt School of Finance & Management Keynote: Prof. Dr. Michael Rosemann, Queensland University of Technology, Brisbane, Australien Leitung: Prof. Dr. Jürgen Moormann, Frankfurt School of Finance & Management Programm und Anmeldung unter: www.frankfurt-school-verlag.de Veranstalter: Kooperationspartner: Medienpartner:

STANDPUNKT ó Jähes Ende es ist wie der berühmte Kampf des Don Quijote gegen die Windmühlen, bei dem der Titelheld des spanischen Schriftstellers Miguel de Cervantes einen aussichtslosen Kampf gegen eine (nur eingebildete) Gegnerschaft führt und vergeblich gegen Zustände anrennt, die sich nicht ändern lassen. So oder so ähnlich müssen sich die Vertreter der auf mittelständische Unternehmen spezialisierten Ratingagenturen vorkommen. Mit einem bewundernswerten Durchhaltevermögen haben sich Creditreform Rating, Euler Hermes Rating oder Scope in den vergangenen Jahren über Wasser gehalten und unbeirrbar den Glauben an die Zukunftsfähigkeit von Mittelstandsratings bewahrt. Gegen das Oligopol der drei großen internationalen Bonitätswächter Fitch Ratings, Moody’s und Standard & Poor’s (S&P) existierte zu keinem Zeitpunkt eine realistische Siegchance. Es ist wie beim Spiel SG Sonnenhof Großaspach gegen den FC Bayern München – nahezu aussichtslos. Der einzige Ausweg war somit die Flucht in die Nische. Dafür bot die gerade Wurzeln schlagende zarte Pflanze des Mittelstandsmarkts eine einmalige Chance. Angesichts einer Vielzahl mittelgroßer Unternehmen in Deutschland, die nur darauf zu warten schienen, endlich an den Kapitalmarkt gebracht zu werden, eröffnete sich ein gigantisches Potenzial. Insbesondere Creditreform Rating sicherte sich als Marktführer den größten Teil des Kuchens und besorgte zu Hochzeiten rund Dreiviertel der Ratings von Mittelstandsanleihen. Der Traum indes ist geplatzt, die Hoffnungen haben ein jähes Ende genommen. Die Börse Stuttgart, immerhin Vorreiter mit ihrem Mittelstandsanleihesegment BondM, hat den Markt im Dezember 2014 für tot erklärt. In Stuttgart will sich niemand mehr aktiv um neue Emittenten bewerben, weil einerseits die Banken wieder sehr gute Konditiofl Die deutschen Ratingagenturen haben große Hoffnungen in den Markt für Mittelstandsanleihen gelegt. Mit dem Zusammenbruch dieses Börsensegments sind nun auch die Hoffnungen auf ein tragfähiges Geschäftsmodell zerstoben. Dr. Stefan Hirschmann, Chefredakteur „diebank“ Liebe Leserin, lieber Leser, nen anbieten und andererseits zu viel kriminelle Energie seitens der Emittenten im Spiel gewesen sei. Das ist ganz harter Tobak. In der Tat ist das Segment, von Insolvenzen und zahlreichen Ratingabstufungen belastet, schwer angeschlagen. Die letzten Mittelstandsanleihen wurden fast ausnahmslos an der Frankfurter Wertpapierbörse mit den beiden Segmenten Entry und Prime Standard platziert. Ansonsten sieht es düster aus. Die Börse Düsseldorf hält zwar grundsätzlich an Mittelstandsbonds fest, verzichtet aber künftig auf eine Ratingpflicht (siehe Interview S. 8). Der frühere „Mittelstandsmarkt“ ist mittlerweile dem neuen „Primärmarkt“ gewichen. Und wo es keine validen Korrelationen zwischen der Emissionsrendite und der Ratingnote gibt, bedarf es auch keiner Ratings. Da dürfte auch die Unterstützung der Finanzaufsicht nicht helfen. Gemäß der jüngsten Änderung der EU-Ratingverordnung müssen Unternehmen bei der Inanspruchnahme mehrerer Ratingagenturen mindestens eine Ratingagentur beauftragen, deren Marktanteil höchstens zehn Prozent des Gesamtmarkts beträgt. Alle deutschen Ratingagenturen zusammengenommen erreichen in Europa noch nicht einmal einen Marktanteil von drei Prozent. Scope & Co. haben große Hoffnungen in den Markt für kleine Corporate Bonds gelegt. Mit dem Zusammenbruch dieses Börsensegments steht die Geschäftsgrundlage nun auf wackeligen Füßen. Vielleicht ist also nicht der Markt für Mittelstandsanleihen tot. Das auf diesem Segment basierende Geschäftsmodell der Ratingagenturen allerdings schon. Ihr 5.2015 diebank 3

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