Banking News VIERTELJÄHRLICHE EZB-STATISTIK Das Bankensterben geht weiter ó Vor allem kleinere Banken hat es zuletzt erwischt. Ihr Aufgeben trug maßgeblich dazu bei, dass sich die Anzahl der EU-Kreditinstitute gemäß der jüngsten Statistik der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter verringert hat und von 3.398 Instituten im Juni auf 3.356 im September 2015 gesunken ist. Immerhin: Die Summe der Aktiva dieser Kreditinstitute blieb relativ konstant mit 34.772 Mrd. € im September nach 34.887 Mrd. € im Juni. Die vierteljährlichen konsolidierten Bankendaten basieren gegenüber dem zum Jahresende vorliegenden Datensatz auf einem weniger granularen Teildatensatz. Anzahl der erfassten Institute mit Sitz in der EU 3.000 2.907 2.808 2.780 2.732 2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 35 37 38 37 552 574 580 587 Große Institute Mittlere Institute Kleine Institute Juni 2014 Dez. 2014 Juni 2015 Sept. 2015 Quelle: EZB. DIGITALE BANKING-ANGEBOTE Soziale Netzwerke werden wichtiger ó Die Internetangebote der Banken werden in den nächsten Jahren von den Trends Omni Channel, Mobile Everywhere und Tailored Content bestimmt. Zu diesem Ergebnis kommt das Regensburger Forschungsinstitut ibi research nach einer Befragung in der Finanzdienstleistungsbranche. 72 Prozent der Befragten meinen, dass bis 2020 Bank-Dienstleistungen überwiegend über mobile Endgeräte bezogen werden. Nahezu alle Finanzentscheider denken, dass sich die ausschließliche Finanzsicht der Portale um die Abbildung von Lebenssituationen und Bedarfe der Kunden erweitern wird. Einig sind sich die Experten darin, dass die ganzheitliche Sicht auf die finanzielle Situation des Kunden durch Personal Finance Management einfließen muss. Für das Jahr 2020 wird sozialen Netzwerken sowohl als Kommunikations- und Vertriebskanal von Bankseite als auch für die Information und Kommunikation von der Kundenseite eine hohe Bedeutung beigemessen. Die Auftraggeber der Studie, Core Media und die Init AG, betonen, wie wichtig der Aufbau von skalierbaren CMS-Multi-Channel- Plattformen für kanalübergreifendes Content-Management sowie ein Maximum an User Experience bei der Etablierung digitaler eServices sei. Schon bald würden Kunden einen solchen Standard einfordern. ZAHLREICHE SCHOCKS EINGEPLANT Stresstest, neue Runde ó Ende Februar startete die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA einen neuen Stresstest. Die Bilanzen von 51 Banken kommen unter die Lupe; die Ergebnisse sollen im frühen dritten Quartal 2016 vorgestellt werden. Kalkulatorische Eigenkapitalquoten werden den Banken in dieser Runde nicht abverlangt. Die Ergebnisse dieses Stresstests werden vielmehr als Werkzeug im Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) berücksichtigt. Eventuell werden in dann für einzelne Banken individuelle Eigenkapitalzuschläge gefordert. Im Zuge des Stresstests konfrontieren die EBA und das European Systemic Risk Board (ESRB) die Bank-Bilanzen mit einem simulierten Schock und überprüft deren Widerstandsfähigkeit. Das Negativszenario kombiniert finanzielle Schocks mit sinkender Nachfrage im In- und Ausland und geht für die nächsten beiden Jahre von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts der EU in Höhe von 3,1 Prozent bzw. 6,3 Prozent vom Grundniveau aus. Darüber hinaus sind Schocks der Wechselkurse in Mittel- und Osteuropa sowie der Gewerbeimmobilienpreise inszeniert. 26 diebank 04.2016
IM AUSSTAND WEGEN ÜBERREGULIERUNG Bankchef ruft zum Streik auf ó Der Vorstandsvorsitzende der Ethikbank, Klaus Euler, hat die schwierigen Rahmenbedingungen für mittelständische Kreditinstitute kritisiert. Vor allem die anhaltende Niedrigzinssituation macht den kleinen Banken zu schaffen. „Die wichtigste Einnahmequelle, die Zinsmarge, geht stetig zurück und engt den Handlungsspielraum ein“, so Euler. Banken würden gezwungen, auf risikoreiche Spekulationsgeschäfte auszuweichen. Der Bankchef sieht darin einen Wettbewerbsvorteil für Großbanken. Allerdings bedeutet mehr Spekulation auch mehr Risiko, was die Stabilität des Bankensektors weiter gefährde. Es sei paradox, dass ausgerechnet risikoarm agierende Kreditinstitute von den Maßnahmen, die eigentlich die Folgen der Krisen vergangener Jahre bekämpfen und zukünftige Krisen verhindern sollen, in ihrer Existenz bedroht würden. Der bürokratische Aufwand bringe mittelständische Banken an den Rand ihrer Belastungsgrenze. So werde sich der „gesunde und resistente Bankenmischwald in eine krisenanfällige Monokultur verwandeln“. Dieser Entwicklung will Euler nicht länger zusehen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern plant er, die Bank für einen Tag zu schließen, um auf die bedrohliche Situation aufmerksam zu machen. Die Arbeit in der Bank solle unter fairen Wettbewerbsbedingungen und mit den Freiräumen erfolgen, die es brauche, um bewährte Modelle umzusetzen und neue Ideen zu entwickeln. ZAHLUNGSKONTENGESETZ Grünes Licht für das Basiskonto ó Der deutsche Bundestag hat einstimmig den Gesetzesentwurf zum Zahlungskontengesetz (ZKG) beschlossen. Das ZKG dient als Umsetzungsgesetz zur EU-Zahlungskontenrichtlinie (Payment Account Directive, PAD), in deutsches Recht. Noch im Laufe dieses Jahres soll das ZKG in Kraft treten. Banken müssen nun rasch ihre Produkte, Prozesse und Anwendungen zum Girokonto an die neuen gesetzlichen Anforderungen anpassen. Dies betrifft beispielsweise Kontoeröffnungsprozesse und Legitimationsverfahren sowie KYC-Dokumentationen für Flüchtlinge und Obdachlose, aber auch Konto-Kündigungsprozesse und Mahnverfahren. Die privaten Banken waren lange skeptisch und fürchteten, dass das Konto für Terroristen oder zur Geldwäsche missbraucht werden könnte. Jetzt wurde offenbar ein Weg gefunden, die rechtlichen Regelungen einzuhalten und gleichzeitig Flüchtlingen bei der Integration zu helfen. Wegen der kurzfristig umzusetzenden Gesetzesinhalte, insbesondere in Bezug auf das Basiskonto und die Kontowechselhilfe, müssen Banken vor allem diverse IT-relevante Herausforderungen bewältigen. Das ZKG setzt einen deutlichen Schwerpunkt darauf, allen Verbrauchern Zugang zu einem Zahlungskonto mit grundlegenden Funktionen zu ermöglichen, die für die Teilnahme am Zahlungsverkehr wesentlich sind. Dazu zählen Bareinzahlungen, Barauszahlungen, Überweisungen, Lastschriften sowie Kartenzahlungen. HERAUSFORDERUNG DURCH FINTECHS – JUNGE KUNDEN BINDEN Banken müssen ihre Beratung gezielt weiterentwickeln ó Sich wandelnde Kundenbedürfnisse stellen Banken vor große Herausforderungen. FinTechs & Co. erhöhen mit ihren agilen und flexiblen Prozessabläufen und innovativen, digitalen Angeboten den Druck auf Banken – er ist jedoch für diese real noch nicht spürbar. Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Sopra Steria Consulting zeigt, dass sich dies jedoch in der Zukunft ändern könnte. Banken stehen vor der großen Herausforderung, in den nächsten Jahren ihre Dienstleistungen deutlich effizienter und zugleich näher am Kunden auszurichten. So können sich beispielsweise 16 Prozent der 18- bis 34-jährigen Kunden vorstellen, in Zukunft ihr Konto bei großen Internetunternehmen wie Google oder Facebook zu führen. Die Bereitschaft ein Konto bei einem FinTech zu eröffnen, liegt in dieser Altersgruppe sogar bei 20 Prozent. Bei älteren Kundengruppen fallen diese Werte deutlich geringer aus. Die Bedeutung neuer, digitaler Konkurrenten wird mit der jüngeren Kundengeneration gemeinsam wachsen. Es ist eine Frage der Zeit, bis moderne Unternehmungen wie FinTechs das globale Finanzsystem maßgeblich verändern werden. Dabei erfinden diese Akteure das Bankgeschäft bisher nicht komplett neu. Vielmehr zeigen sie auf, wie einfach, modern und kundenfokussiert Bankdienstleistungen gestaltet werden können. Von der Kontoeröffnung per Videolegitimation auf dem Smartphone bis hin zur Sperre der Kreditkarte mit einem Klick. Diese Impulse müssen Banken aufnehmen und für sich nutzen. So sehen laut der Studie nur 3 Prozent der Banken die eigenen Mitarbeiter gut auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet. Dies erklärt, neben häufig veralteten IT-Systemen und einer fehlenden Fokussierung der Entwicklung auf die Anforderungen der Kunden, den Rückstand gegenüber FinTechs. „Traditionelle Banken müssen ihre Veränderungsgeschwindigkeit im Rahmen der Digitalisierung deutlich steigern. In der Bankberatung kann dies nur erfolgreich sein, wenn der Kunde in den Mittelpunkt aller Entwicklungen gestellt und an der Weiterentwicklung der Beratung beteiligt wird. FinTechs können hierbei als Vorbild in punkto Innovationskraft dienen“, sagt Simon Oberle, Manager Digital Banking bei Sopra Steria Consulting. Banken müssen ihre Beratung gezielt im Zuge der Digitalisierung weiterentwickeln, um auch zukünftig junge Kunden an sich zu binden. 04.2016 diebank 27
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