DIGITALISIERUNG ZAHLUNGSVERKEHR Bezahlen muss vor allem bequem sein Die Entscheidung für ein bestimmtes Produkt hängt mittlerweile ganz entscheidend von der Convenience beim Bezahlen ab. Doch wie kann man die technischen Abläufe so gestalten, dass sie für den Kunden möglichst einfach und praktikabel sind? Kaum eine andere Frage treibt die Experten derzeit stärker um, das wurde auch im Rahmen der Fachtagung „Zahlungsverkehr der Zukunft 2022“ einmal mehr deutlich. In kaum einem Bereich des Finanzwesens gibt es so viel Bewegung wie im Zahlungsverkehrssektor. Der Markt ist mehr denn je hart umkämpft. Hier müssen sich Banken im Wettbewerb gegen FinTechs und andere innovative Zahlungsdienstleister behaupten. Hinzu kommt, dass große Projekte ihren Schatten vorauswerfen: Mit der European Payments Initiative (EPI) soll Europa insgesamt unabhängiger von nichteuropäischen Zahlungsdienstleistern werden, und mit der European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) bahnt sich neben EPI gleich ein weiterer europäischer Payment-Ansatz an. Angesichts dieser vielen Entwicklungen kann man schon leicht den Überblick verlieren. Orientierung gab da die online durchgeführte Fachtagung „Zahlungsverkehr der Zukunft 2022“ des Bank-Verlags. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ute Kolck, Leiterin Produktmanagement des Bereichs Medien im Bank-Verlag. Thomas A. Woelk, Head of Group Treasury der Douglas GmbH, wies gleich zu Beginn seines Vortrags auf eine aktuelle Mitteilung der EURO Kartensysteme GmbH hin. Demnach verzeichnete die girocard im Jahr 2021 mit insgesamt rund 5,9 Milliarden Transaktionen ein Plus von rund 8 Prozent (2020 waren es 5,5 Milliarden Transaktionen). Die aktuelle Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) weise aus, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 7,2 Prozent auf 253 Mrd. € gestiegen (2020: 236 Mrd. €) sei. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen für den stationären Einzelhandel im Jahresverlauf zeige die girocard ein deutliches Wachstum und baue ihren Einsatz an der Ladenkasse noch weiter aus. Umfrage unter den Usern unserer Webseite: „Wie bezahlen Sie am liebsten?“ Heike Mai, Zahlungsverkehrsexpertin bei Deutsche Bank Research, erkennt darin einen dauerhaften Trend: „Viele Kunden, die sich während der Pandemie erstmals daran gewöhnt haben, Dinge des täglichen Bedarfs an der Ladenkasse mit Karte zu bezahlen, werden dies vermutlich beibehalten. Der Anteil der Barzahlungen im stationären Handel wird wohl dauerhaft gesunken sein“, erklärte Mai Programm zur Onlin ZAHLUNG DER ZUKU 09:30 Uhr Begrüßung: Ute Kol 09:40 Uhr Keynote „Europäis EU Retail Paymen Doris Dietze | Bund 10:10 Uhr Aktuelles Zahlung Wulf Hartmann | Bu 11:10 Uhr Kaffeepause 11:40 Uhr Die Rolle der deu Sebastian Maus | 12:00 Uhr Herausforderung Thomas Woelk | D 12:30 Uhr Zahlungserfahru Timo Zwez | Bank unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion. Eine nicht-repräsentative aktuelle Umfrage unter Leserinnen und Lesern von „die bank“-Online zeigte hingegen, dass sich die Barzahlung im Alltag immer noch großer Beliebtheit erfreut. Rund 37 Prozent der Befragten bevorzugen demnach weiter die Barzahlung. Es folgten die Kreditkarte, die girocard sowie das Handy mit jeweils 18,5 Prozent. Auf Online-Bezahlmethoden entfielen demnach rund 7,4 Prozent. Für Wearables (etwa Apple Watch) konnte sich laut der Befragung niemand begeistern. 12:50 Uhr Mittagspause 13:45 Uhr Die Rolle von eI Adrian Doerk | M 14:30 Uhr Impulsvortrag „ Händler und Fi Kilian Thalhamm 14:45 Uhr Paneldiskussio und Finanzdie Kilian Thalhamm Ellen Kuder | A Moderation: Ma 15:30 Uhr Kaffeepause Bequemlichkeit ist Trumpf Im Rahmen der Fachtagung stellte Thomas A. Woelk die zentrale Frage, die wohl alle Experten im Bereich Zahlungsverkehr derzeit umtreibt: Wie kann man Bezahlvorgänge so gestalten, dass sie für den Kunden möglichst einfach und praktikabel sind? Früher hätten sich die Menschen noch bereitwillig in die Kassenschlange gestellt, weil es schlicht keine andere Möglichkeit gegeben habe, führte Woelk aus. Doch die Art und Weise, wie man bezahle, ändere sich fundamental. Offeriere bei- 15:45 Uhr Platformicatio Katharina Bern 16:15 Uhr Payment-Tren Dr. Hubertus v 16:45 Uhr Abschlussdi 17:00 Uhr Ende der Ver Medienpartner: 42 03 | 2022
DIGITALISIERUNG e-Fachtagung am 16. Februar 2022 SVERKEHR NFT 2022 #ZVZUKUNFT2022 ck | Bank-Verlag che Leitplanken für den Zahlungsverkehr: Umsetzung der ts Strategy und Ausblick auf PSD3 aus deutscher Sicht“ esministerium der Finanzen sverkehrsrecht: Überblick und Ausblick auf die Zukunft ndesverband deutscher Banken tschen Geschäftsbanken im Zahlungsverkehr Roland Berger en im Zahlungsverkehr aus Sicht von Corporates ouglas GmbH ng Virtuelle Konten ing Circle DAS und EUID Wallets im Zahlungsverkehr ain Incubator GmbH Zahlungsverkehr von morgen – was kommt auf Konsumenten, nanzdienstleister zu?“ er | Deutsche Bank AG n: Zahlungsverkehr von morgen – was kommt auf Konsumenten, Händler nstleister zu? Buy Now Pay Later, Request-to-Pay, Open Banking... er | Deutsche Bank AG, Stefan Hölscher | Otto Group, fterpay, Chris Scheuermann | Yapily rcus W. Mosen n und Nachhaltigkeit: wie passt das zusammen? er | Commerzbank AG ds für 2022 – Überblick und Ausblick on Poser | PPI AG skussion anstaltung Sponsoren: www.bv-events.de | @events_bv spielsweise ein Lieferdienst im Internet nicht gleich mehrere für den Kunden kommode Bezahlvarianten, wähle der Kunde schnell – und das mit einem kleinen Klick – den nächsten Anbieter. Die Entscheidung, ein bestimmtes Produkt zu kaufen (Conversion Rate), hänge mittlerweile ganz entscheidend von der Convenience beim Bezahlen ab, so Woelk. Kein Anbieter könne zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch sagen: „Hier geht´s zur Kasse, bitte bezahle auf diese bestimmte eine Art und Weise!“ Vielmehr müssten die Bezahlsysteme so aufgebaut werden, dass Kunden in ihren eigenen vier Wänden eine Ware bestellen und bezahlen könnten – mit vielen verschiedenen Bezahlmöglichkeiten, die für die Verbraucher so einfach wie nur irgend möglich zu handhaben seien. Das gelte aber auch immer mehr im stationären Geschäft. Niemand stelle sich gern noch an der Kasse an, sondern man zahle lieber on the Floor beim Berater, wie es z. B. bereits in den Apple-Stores und manchen anderen Stores vereinzelt auch in Deutschland schon praktiziert werde. Woelk betonte, dass das ursprüngliche Kassenkonzept bald ausgedient habe und Bargeld nur eine weitere Bezahlmethode neben allen anderen Zahlmethoden darstelle. Das Zusammenwachsen der verschiedenen Bezahlarten, ob offline oder online, sei für den Finanzsektor eine entscheidende Zukunftsfrage. Scharfer Wettbewerb setzt Banken unter Druck Ein Grund hierfür ist, dass die Kreditinstitute im Bereich Zahlungsverkehr einem immer schärfer werdenden Wettbewerb durch FinTechs oder andere innovative Anbieter ausgesetzt sind. Laut einer Studie von ti&m sehen Finanzexperten in Deutschland die hiesigen Banken unter akutem Handlungszwang: 93 Prozent der Befragten stimmen demnach der Aussage zu, dass die Kreditinstitute ohne Zahlungsverkehr eine wichtige Kundenschnittstelle zum Kunden aufgäben. 84 Prozent sagten aber auch, dass die Institute den Zahlungsverkehr immer stärker an bankfremde Unternehmen verlören. Die gezielte Stärkung der Kundenbindung werde in Zukunft sogar noch wichtiger werden: 86 Prozent der Studienteilnehmer gingen davon aus, dass bankfremde Firmen künftig auch über 03 | 2022 43
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