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die bank 02 // 2023

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends BAUEN IN

News & Trends BAUEN IN DEUTSCHLAND Problem wächst mit Zins In Deutschland wird viel zu wenig gebaut. Das Ziel der Regierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, blieb unerreicht. 2022 waren es nach Zahlen des Statistischen Bundesamts und Helaba Research nicht einmal 300.000. Hinzu kommen klimapolitische Herausforderungen: Der Gebäudebestand gilt als einer der größten Verursacher von CO 2 -Emissionen; mehr als 33 Mio. von insgesamt 41 Mio. Wohnungen in Deutschland sind über 30 Jahre alt, der Sanierungsaufwand ist hoch. Zusätzlich zum Mangel an Fachkräften und Material werden die steigenden Zinsen für die Zielverfehlung verantwortlich gemacht, berichtet Helaba- Chefvolkswirtin Dr. Gertrud R. Traud. Mit den Zinsen wachsen die Probleme. Die Wohnungsbaukosten haben Traud zufolge zuletzt mit insgesamt über 30 Prozent doppelt so stark zugelegt wie die Verbraucherpreise. ù Das Ziel sind 400.000 neue Wohnungen pro Jahr. ZAHLUNGSVERKEHR LEIDET UNTER HOHEN KOSTEN Outsourcing wird zum Standard BEI FINANZFRAGEN Die Bank ruft man an Rund drei Viertel der deutschen Banken setzen bei der Zahlungsverkehrsabwicklung schon jetzt auf Outsourcing. Eine aktuelle Studie belegt, dass etwa die Hälfte der Institute in absehbarer Zeit weitere Auslagerungen plant. 73 Prozent der deutschen Banken haben zumindest Teile des Zahlungsverkehrs an externe Partner ausgelagert. Mehr als die Hälfte der Befragten plant in den kommenden fünf Jahren weitere Auslagerungen, zeigt die Studie „Payments-as-a-Service – Zahlungsverkehr der Zukunft?“ von der PPI AG und ibi research. Befragt wurden Verantwortliche für den Bereich Zahlungsverkehr führender Banken, die rund 90 Prozent des Transaktionsvolumens in Deutschland repräsentieren. Die Herausforderungen für Banken im Zahlungsverkehr sind immens, erläuterte Hubertus von Poser (PPI), und zählte zunehmenden Wettbewerbs- und Kostendruck, immer neue regulatorische Anforderungen, veraltete IT-Systeme und fehlende Ressourcen auf. Dafür setzen immer mehr Geldinstitute auf einen externen Partner. Vor allem die Kosten des Eigenbetriebs bringen Banken dazu, ihren Zahlungsverkehr mehr oder weniger auszulagern. Als zweithäufigster Grund wurden die Aufwendungen für die Umsetzung neuer Funktionalitäten und Services im Zahlungsverkehr genannt. Umgekehrt halten aber die befürchteten Kosten auch viele Institute (konkret: 55 Prozent) von einem Outsourcing ab. Die Kosten sollten aber nie den alleinigen Ausschlag für oder gegen eine Auslagerung geben, betont von Poser. Outsourcing sei immer eine strategische Entscheidung, die es den Banken ermögliche, sich von der Fülle ihrer Herausforderungen im Zahlungsverkehr zu entlasten und zugleich wettbewerbsfähig zu bleiben. Outsourcing findet in allen Bereichen des Zahlungsverkehrs statt – vom Zugang für Privat- und Unternehmenskunden über die Kernverarbeitung bis zum Clearing und dem Interbank-Geschäft. Klar erkennbar ist ein Trend in Richtung Business Process Outsourcing (BPO). Und bei SEPA Instant Payments betreibt bereits jedes dritte Institut in nahezu allen Bereichen eine technische Auslagerung. ù Ein Großteil der Kommunikation läuft heute über soziale Netzwerke oder Instant-Messenger. Beim Kontakt mit der Bankberaterin greifen die meisten Kunden aber immer noch lieber zum Telefon. In Finanzdingen verlässt sich die Mehrheit der Deutschen gern auf Bewährtes. Bei Problemen oder sensiblen Fragen an Finanzdienstleister halten es jeweils fast sieben von zehn Kunden für wahrscheinlicher, zu telefonieren, die Filiale für ein persönliches Gespräch aufzusuchen oder eine E-Mail zu schreiben. Das ergab eine repräsentative Verbraucher-Umfrage im Auftrag von Zendesk. Fast alle Altersgruppen bevorzugen die klassischen Kanäle. Nur die 18- bis 24-Jährigen füllen bei der Kontaktaufnahme mit ihrer Bank oder Sparkasse lieber ein Formular auf einer Webseite aus als ein persönliches Gespräch in der Filiale zu führen. Allerdings nutzen mehr als ein Drittel der 25- bis 55-Jährigen auch gern Live-Chats. Der analoge Brief besitzt nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Kommunikation mit Banken und Finanzdienstleistern, insbesondere für die 35- bis 44-Jährigen. ù 6 02 | 2023

NEWS & TRENDS BANKEN UND DIGITALER EURO Entscheidender Erfolgsfaktor Die Ausgabe eines digitalen Euros sollte nur den Banken vorbehalten sein. Diese Haltung bekräftigte der Bankenverband bei der Vorstellung eines aktuellen Positionspapiers in Berlin. „Banken sind kompetente und verlässliche Partner, um einen digitalen Euro innovativ zu gestalten, sein Potenzial zu nutzen – aber auch, um mögliche Risiken bei seiner Einführung zu mindern“, sagte Henriette Peucker, die Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers. Allerdings müssten die Bedürfnisse der Bürger beim digitalen Euros im Vordergrund stehen, dafür machen sich die privaten Banken erneut stark. Nur, wenn sie einbezogen würden, könne die Digitalwährung auf die Akzeptanz der Bürger und Bankkunden zählen. In dem Papier skizziert der Bankenverband, wie ein digitaler Euro aussehen sollte und welche Rolle die Banken übernehmen können. „Ein digitaler Euro sollte eine sinnvolle Ergänzung zum Bargeld sein und jedem Menschen einen spürbaren Mehrwert bieten“, so Peucker. Die privaten Banken haben die Idee des digitalen Euro von Beginn an unterstützt. Sie sagen: Ein digitaler Euro steht für ein innovatives Europa, er kann seine Resilienz und die Unabhängigkeit von globalen Akteuren stärken. ù ZAHL DES MONATS 18 Uhr ist der Zeitpunkt, an dem 97 Prozent der Deutschen spätestens Feierabend machen möchten, fand das WSI der Hans-Böckler-Stiftung heraus. BUNDESRAT BLOCKIERTE Whistleblower-Schutz muss warten Das Hinweisgeberschutzgesetz (siehe dazu auch „die bank“ 01|2023) ist im Bundesrat gescheitert, und der Vorschlag muss nun wohl in den Vermittlungsausschuss. Transparency Deutschland kommentierte das Abstimmungsergebnis mit den Worten „Was für ein Trauerspiel!“ Eigentlich hätte Deutschland die Umsetzung der EU- Vorgaben bereits bis Ende 2021 vollziehen müssen. ù AUS DER BANKENAUFSICHT AFCA wird fortgeführt Nach der erfolgreichen drei Jahre dauernden Pilotphase wird die Anti-Financial Crime Alliance (AFCA) ihre Arbeit dauerhaft fortsetzen. Die Allianz besteht seit 2019 und vermittelt ihren Mitgliedern und allen nach dem Geldwäschegesetz Verpflichteten wertvolle Erkenntnisse zu aktuellen Themenstellungen. Aktuell gehören der AFCA 49 Mitglieder aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor an, davon 34 Verpflichtete (27 des Finanz- und 7 des Nichtfinanzsektors), 13 Behörden und zwei sonstige Institutionen. Zudem steht dem Board ein 13-köpfiger Expertenstab beratend zur Seite und bringt Expertise aus den Bereichen Finanzen, Justiz, Forschung und Wissenschaft ein. Auch die BaFin, vertreten durch Exekutivdirektorin Birgit Rodolphe, ist Mitglied der AFCA. MARKT UND AUSBLICK Asiatische Schwellenländer stark Nach einem optimistischen Start der Börsen ins Jahr 2023 stellt sich die Frage, ob dieser Optimismus im Jahresverlauf dem Realitäts-Check standhalten kann. „Maßgeblich für die Beantwortung dieser Frage wird sein, ob es den Zentralbanken – insbesondere der US-Notenbank – gelingen wird, die Inflation zu zähmen“, sagt Björn Jesch, Global Chief Investment Officer bei DWS. Er vermutet ein noch ein größeres Enttäuschungspotenzial: „Wir erwarten für die USA im Jahr 2023 keine Leitzinssenkung.“ Deutlich verbessert sieht Jesch die Wachstumsaussichten für die asiatischen Schwellenländer und erwartet dort für die nächsten zwei Jahre doppelt so hohe Unternehmensgewinne wie im Rest der Welt. Konjunkturell dürfte China nun – dank Post-Covid-Aufschwung und anziehendem Konsum – die Eurozone und die USA deutlich abhängen. Philipp Schweneke, Co-Head europäische Aktien, erkennt eine positive Situation bei europäischen Nebenwerten. Sie könnten bei höherer Inflation die höheren Kosten tendenziell besser weitergeben, hätten in der Regel einen stärkeren Fokus auf den heimischen Markt und könnten somit besser vom nominalen Wachstum profitieren. ù 02 | 2023 7

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