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die bank 02 // 2023

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

REGULIERUNG STUDIE

REGULIERUNG STUDIE BELEGT: ES GIBT VIELE METHODISCHE UND PROZESSUALE AUFGABEN Berücksichtigung von ESG-Risiken im Kreditprozess für Firmenkunden 42 02 | 2023

REGULIERUNG Mit der 7. Novelle der MaRisk sind ESG-Risiken auch im Rahmen des Kreditprozesses zu würdigen. Um einen Marktüberblick zum aktuellen Umsetzungsstand sowie den geplanten Maßnahmen zur Berücksichtigung von ESG-Risiken im Kreditprozess für Firmenkunden zu erhalten, haben die Autoren in einer umfassenden empirischen Untersuchung deutsche Kreditinstitute befragt. Der vorliegende Artikel fasst die wesentlichen Ergebnisse der Studie zusammen. Die Notwendigkeit der Berücksichtigung von ESG-Risiken ist für deutsche Kreditinstitute mittlerweile auch im Kreditprozess angekommen. Hat die BaFin ihr „Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken“ aus dem Jahr 2019 noch als „Kompendium unverbindlicher Verfahrensweisen“ bezeichnet, werden die dort genannten Leitplanken mit der 7. Novelle der MaRisk in den Regelungstext übernommen und stellen damit prüfungsrelevante Anforderungen dar. Gleichzeitig werden die auf ESG-Risiken bezogenen Abschnitte der EBA-Leitlinien zur Kreditvergabe und Überwachung in die Ma- Risk integriert. Im Ergebnis findet sich der Begriff „ESG-Risiken“ beinahe 50 Mal in der aktuellen Fassung der MaRisk. Im Rahmen der Kreditvergabe wird nun explizit gefordert, dass Institute „die mit ESG- Faktoren verbundenen Risiken des Kreditnehmers, insbesondere Umweltfaktoren und die Auswirkungen auf den Klimawandel, sowie die risikomindernden Maßnahmen des Kreditnehmers“ bewerten sollen. 1 Diese Analyse sollte grundsätzlich auf der Ebene des einzelnen Kreditnehmers erfolgen, wobei für Kredite an Kleinst- und Kleinunternehmen auch die Möglichkeit einer Analyse auf der Ebene des Portfolios genannt wird. 2 Empirische Studie Vor dem Hintergrund der neuen regulatorischen Anforderungen hat die FH Münster gemeinsam mit der Unternehmensberatung PPI im September und Oktober 2022 eine umfassende Umfrage zum aktuellen Umsetzungsstand und zu den geplanten Maßnahmen zur Berücksichtigung von ESG-Risiken im Kreditprozess für Firmenkunden in deutschen Kreditinstituten durchgeführt. 3 An der Online-Befragung von Fach- und Führungskräften aus dem Kreditbereich haben sich insgesamt 76 Institute beteiligt, darunter 32 genossenschaftliche Institute, 22 Sparkassen, 11 Regionalbanken und sonstige Kreditbanken, vier Großbanken sowie drei Landesbanken und drei Förderbanken. Insgesamt 17 der teilnehmenden Institute sind als direkt von der EZB beaufsichtigte Significant Institutions (SI) klassifiziert, die restlichen 59 Institute stellen Less Significant Institutions (LSI) dar. Die Studienteilnehmer repräsentieren damit die Diversität des deutschen Bankensystems. ESG-Risiken im Kreditprozess Die Institute wurden zunächst zu umgesetzten bzw. geplanten Maßnahmen für die unterschiedlichen Schritte des Kreditprozesses befragt (Kreditvergabe, Pricing, Bewertung von Sicherheiten sowie Kreditüberwachung). Die Ant- 02 | 2023 43

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