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die bank 02 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

ó BERUF & KARRIERE

ó BERUF & KARRIERE staltung der Kundenbeziehungen thematisiert sein und bei einer Inkassotätigkeit die Ehrlichkeit und Korrektheit. Fehlen solche berufstypischen Merkmale, dann ergibt sich ein Indiz für unzureichende Leistungen oder Probleme. Zusammenarbeitsfelder Arbeitszeugnisse müssen Aussagen zum Verhalten eines Mitarbeiters gegenüber allen relevanten Bezugsgruppen enthalten. Das sind seine gleichgestellten Kollegen und seine Vorgesetzten. Bei Mitarbeitern mit Führungsverantwortung wird zusätzlich das Verhalten gegenüber unterstellten Mitarbeitern wichtig. Fallweise kommen auch externe Bezugsgruppen dazu, zu denen regelmäßige Kontakte nötig sind (z. B. Kunden bei einem Verkäufer, Zulieferer bei einem Einkäufer, Aufsichtsbehörden). Für die Verhaltensbewertung gelten ähnliche Formulierungsgrundsätze wie für die zusammenfassende Leistungsaussage (z. B. „sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten war stets vollständig 2 Zusammenfassende Leistungsaussagen 3 Note 1 „Stets zur vollsten Zufriedenheit“ Beispiele für Codierungen Codierungstechnik oder -formulierung Überraschende Reihenfolge bei der Aufzählung von Aufgaben (unwichtig vor wichtig) Doppelte Verneinung („… keine unbedeutenden Erfolge“) Überbetonung von Nichtigkeiten oder Selbstverständlichkeiten („Besonders hervorzuheben ist seine gepflegte Erscheinung“) „Wir wünschen vor allem Gesundheit“ „Die Aufgabe erledigte er mit der ihm eigenen Sorgfalt“ Örtliche oder zeitliche Einschränkungen von Leistungsaussagen („Er engagierte sich im Verband. Dort galt er als Fachmann“) Formulierung 2 „Zur vollsten Zufriedenheit“ oder „Stets zur vollen Zufriedenheit“ 3 „Zur vollen Zufriedenheit“ 4 „Zur Zufriedenheit“ 5 „Im Großen und Ganzen zu unserer Zufriedenheit“ oder als Klassiker einer vernichtenden Leistungsaussage: „Er hat sich stets bemüht“ (es aber nie geschafft) Bedeutung Indiz für schwache Leistung Aber eben auch keine bedeutenden. Indiz für schwache Leistung Hohe Fehlzeiten Und die war nicht „berühmt“. Aber eben nicht bei uns. einwandfrei“). Zu beurteilende Kategorien sind daneben auch Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Kollegialität. Schlussformel Üblicherweise enthält die Schlussformel einen Ausscheidensgrund (z. B. „... verlässt unser Haus auf eigenen Wunsch, um an anderer Stelle eine herausfordernde Aufgabe zu übernehmen”). Damit ist allen Spekulationen über den Grund der Beendigung des Arbeitsverhältnisses der Boden entzogen. Auch wenn nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts ein Dank für die geleistete Arbeit und gute Wünsche für die berufliche und private Zukunft nicht zu den geschuldeten Zeugnisinhalten gehören, so haben sich diese Bestandteile der Schlussformel doch eingebürgert. Fehlen sie, dann ist das ein Indiz dafür, dass es wenig Anlass zum Dank gab oder das Arbeitsverhältnis nicht ganz im Frieden endete. Bei Mitarbeitern, mit denen das Unternehmen sehr zufrieden war, findet sich zusätzlich eine Formulierung, die Bedauern über den Weggang zum Ausdruck bringt (z. B. „... wird bei uns eine Lücke hinterlassen”) oder sogar andeutet, dass eine Rückkehr immer möglich ist (z. B. „... ihr steht unsere Tür jederzeit offen”). Codeformulierungen In der Praxis hat sich eine spezifische Zeugnissprache (Codeformulierungen) herausgebildet, die nur über Interpretationen zugänglich ist und Informationen „zwischen den Zeilen” transportiert. Einige Beispiele listet ” 3 auf. Codeformulierungen sind problematisch, da nur erfahrene Zeugnisleser den Code hinreichend genau entschlüsseln können. Und dies auch nur, wenn der Zeugnisaussteller hinreichend exakt die Codierungsusancen beherrscht. Es ist daher nicht auszuschließen, dass der Empfänger eines Zeugnisses eine Information hineininterpretiert, die der Aussteller überhaupt nicht geben wollte, sondern die lediglich auf einer unbedachten, ungeschickten Formulierung beruht. Daher sind Zeugnisse auch nur in einer Gesamtbetrachtung zu interpretieren. Fazit: Unterm Strich ist die Analyse von Bewerbungsunterlagen eine hilfreiche und erforderliche Disziplin, aber auch keine exakte Wissenschaft. Unschärfen bei der Interpretation verbleiben zwangsläufig. Ein sorgfältiges Vorgehen lohnt trotzdem. Denn es geht um viel: eine optimale Stellenbesetzung. ó Autor: Klaus Watzka ist Professor für Allgemeine Betriebswirtschaft, insb. Personalwirtschaft der Ernst Abbe Hochschule Jena. Berthel, J./Becker, F.G.: Personal-Management, 10. Aufl., Stuttgart 2013. Bröckermann, R.: Personalwirtschaft, 6. Aufl., Stuttgart 2012. Jung, H.: Personalwirtschaft, 9. Aufl., München 2011. Watzka, K.: Personalmanagement für Führungskräfte, Wiesbaden 2014. 74 diebank 2.2015

Fachveranstaltung: BCM und IT-Aufsicht in Banken 29. April 2015 | Bank Verlag GmbH, Köln Die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) durchdringt heute alle Geschäftsbereiche des internationalen Bankwesens, beeinflusst die Geschäftsmodelle der Institute und ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Als Begleiterscheinung nehmen allerdings auch die spezifischen Risiken zu, die Bankdienstleistungen beeinträchtigen, die Sicherheit einzelner Institute und des gesamten Bankensystems gefährden sowie erhebliche Negativeffekte für die Gesamtwirtschaft nach sich ziehen können. Da gemäß § 25a KWG für die IT-Infrastruktur einer Bank stets die Geschäftsleitung verantwortlich ist, ist das Thema IT- (Risiko-)Management Chefsache eines jeden Instituts. Die Fachveranstaltung „BCM und IT-Aufsicht in Banken“ widmet sich intensiv diesem Thema, dient der Förderung persönlicher Kontakte und dem fachlichen Austausch mit Regulatoren und Branchenkollegen. Weitere Informationen und Anmeldung: Stefan Lödorf: 0221/5490-133 | events@bank-verlag.de Jetzt anmelden www.die-bank-trainings.de Bank-Verlag GmbH | Wendelinstraße 1 | 50933 Köln | www.info-die-bank.de

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