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die bank 02 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

Beruf & Karriere Trends

Beruf & Karriere Trends GREMIEN INTERNATIONALER BESETZT Bezüge wieder verbessert ó 365.500 € betrug das Durchschnittsgehalt der Aufsichtsratsvorsitzenden der DAX-Unternehmen im letzten Jahr, vier Prozent mehr als im Vorjahr. Bestverdiener unter den Chefaufsehern sind die Vorsitzenden von Volkswagen (1.215.500 €), Deutsche Bank (900.000 €) und Siemens (587.000 €). 14 Unternehmen zahlen ihren Aufsehern mittlerweile nur noch eine feste Vergütung, heißt es in der Towers Watson-Studie „Aufsichtsratsvergütung im DAX 2014“. Betrachtet man die Entwicklung längerfristig, sieht man für die letzten acht Jahre einen jährlichen Anstieg von acht Prozent. Dies sei auch eine Folge der deutlichen Professionalisierung der Vergütungsgestaltung, einer intensiveren Tätigkeit durch gestiegene Anforderungen an die Arbeit der Aufsichtsräte sowie der höheren Dynamik der Märkte, so die Studienautoren. Hinzu komme ein erhöhtes Risiko durch stärkere Haftung und die Fokussierung auf weniger Mandate. Die Internationalität der DAX-Aufsichtsräte ist in den letzten fünf Jahren kontinuierlich von 23 auf zuletzt 29 Prozent angestiegen. Auch der Frauenanteil ist kontinuierlich gewachsen und wurde gegenüber dem Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 24 Prozent ausgebaut. Für vier Aufsichtsratsvorsitzende haben sich 2014 keine Änderungen ergeben, für sieben Chefaufseher ging die Gesamtvergütung mit durchschnittlich minus sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. NEUE LEBENS- UND ARBEITSWÜNSCHE Chance durch Flexibilität ó Unternehmen, die jetzt bessere Arbeitszeitmodelle anbieten, werden die Chance haben, leichter gute Mitarbeiter an sich zu binden und sich somit klare Wettbewerbsvorteile verschaffen. Das zeigen Erkenntnisse aus einer Umfrage von Roland Berger Strategy Consultants unter deutschen Führungskräften. Demnach können deutsche Unternehmen in dieser Hinsicht noch einiges verbessern. Rund 80 Prozent der befragten Topmanager sind der Meinung, dass die deutschen Unternehmen auf die neue Vereinbarkeit noch nicht gut vorbereitet sind. Ihrer Ansicht nach werden auch die Wünsche der Eltern nach partnerschaftlichen Modellen in den kommenden Jahren wachsen: Männer und Frauen werden immer öfter Familien- und Jobzeiten unter sich aufteilen. Mehr als jeder dritte Topmanager rechnet damit, dass diese Partnerschaftlichkeit in fünf bis zehn Jahren der neue Standard sein wird. Die Unternehmen sollten deshalb mehr auf die neuen Partnerschaftsrollen eingehen, empfiehlt Beraterin Ute Lysk, und sich lieber nicht auf ihren bisherigen Erfolgen, wie der steigenden Anzahl erwerbstätiger Mütter mit minderjährigen Kindern, ausruhen. Gefragt sei eine familienfreundliche Personalpolitik mit flexiblen Arbeitsangeboten für unterschiedliche Lebensphasen. GRÜNDER UNTERSCHÄTZEN BEDARF Kosten oft nicht im Blick ó Rund 70 Prozent der deutschen Existenzgründer unterschätzen ihren Finanzbedarf im Gründungsjahr, hat die KfW festgestellt. Gründer müssen in ihren Businessplan einen finanziellen Puffer einplanen, denn ohne diesen können unerwartete Liquiditätsengpässe, etwa durch Forderungsausfälle, nur schwer überbrückt werden und junge Unternehmen schnell in Existenznöte geraten, sagt KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. Durchschnittlich planen die Gründer für ihr erstes Geschäftsjahr mit einem Finanzbedarf von 102.000 €. Die Hälfte mehr für Investitionen und Betriebsmittel wäre realistisch. Je geringer der Planwert, desto größer ist die Abweichung. Gründer, die im Businessplan mit Kosten von weniger als 25.000 € im Jahr rechnen, haben im Durchschnitt tatsächlich den 3,3-fachen Finanzbedarf. Auffällig ist, dass insbesondere Unternehmensgründer, die zugleich Mitarbeiter einstellen, von ihrem tatsächlichen Finanzbedarf überrascht werden: Sie haben im Vergleich zu ihrem Planansatz einen Mehrbedarf von 172 Prozent, Gründer ohne Mitarbeiter liegen nur 44 Prozent über Plan. 68 diebank 2.2015

SEYDLER NUN BEI DER ODDO-GRUPPE Übernahme abgeschlossen ó Die Übernahme ist nach Zustimmung aller beteiligten Aufsichtsbehörden abgeschlossen: Die bisherige Close Brothers Seydler Bank AG firmiert von nun an unter dem Namen Oddo Seydler Bank AG und wird zur Investmentbanking-Sparte der Oddo-Gruppe in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main. René Parmantier bleibt wie bislang Sprecher des Vorstands und CEO, Holger Gröber Vorstand für Finanzen und Administration. Philippe Oddo sitzt dem Aufsichtsrat vor. Die Oddo Seydler Bank AG ist ein Wertpapierhandelshaus mit Vollbanklizenz und Konzentration auf Unternehmen aus dem Mittelstand. Die neue Bank ist aktiv im Kapitalmarktgeschäft, im Aktienund Rentenhandel sowie im Market Making als Designated Sponsor und als Spezialist im Parketthandel. Mittelständische Unternehmen werden bei allen Finanzierungsvorhaben beraten, insbesondere bei der Strukturierung von Unternehmensanleihen, bei Schuldscheindarlehen, Wandelschuldverschreibungen, Börsengängen (IPO) sowie bei der Planung und Durchführung von Kapitalerhöhungen. Dazu verfügt die Bank über eigene Analystenteams. Die vereinten Research- Kapazitäten beobachten rund 400 Aktien, davon 196 französische Unternehmen, 143 deutsche und 67 weitere europäische Unternehmen. Oddo & Cie., eine unabhängige Finanzdienstleistungsgruppe, war bereits vor mehr als 160 Jahren gegründet worden. BANKEN LIEGEN IM RANKING VORNE Aufsichtsräte zeigen Profil ó Im aktuellen „Aufsichtsrats-Score“ belegt die Deutsche Bank Platz eins der DAX-Unternehmen, gefolgt vom Versicherer Allianz SE und der Deutsche Börse AG. Auch im M-DAX steht mit der Aareal Bank AG ein Geldinstitut ganz vorne, die Verfolger heißen SGL Carbon SE und Rhön-Klinikum AG. Für diesen Score verglich das Deutsche Institut für Effizienzprüfung (Diep) Arbeitsweise, Eignung, Diversität und Transparenz der Aufsichtsräte. Die Deutsche Bank, so Diep-Gründer Peter Ruhwedel, sei das beste Beispiel dafür, dass Aufsichtsräte zunehmend eine wichtige Rolle in der Krisenbewältigung von Unternehmen bekleiden. Die Aufseher der Bank haben nach verschiedenen Skandalen ihre Arbeit deutlich intensiviert und eine treibende Rolle in der Bewältigung der Krisenfolgen übernommen. Zudem ist der Rat international besetzt und übertrifft mit einem Frauenanteil von 35 Prozent sogar die gesetzliche Quote. Ein weiterer Aspekt dieser Studie ist der Stellenwert der Corporate Governance, speziell der von der EU-Kommission geforderten regelmäßigen externen Evaluierung von Aufsichtsräten. Die regelmäßige Effizienzprüfung des Aufsichtsrats ist inzwischen bei 25 Prozent der DAX 30-Unternehmen üblich geworden. Sie hat aber noch nicht den gleichen Stellenwert wie beispielsweise in Großbritannien, wo der Anteil der externen Evaluierung bereits doppelt so hoch liegt. STRUKTURSCHWACHEN REGIONEN DROHT VERSTÄRKTER FACHKRÄFTEMANGEL Einsteiger wollen in die Boom-Metropolen ó Unter dem weiß-blauen Himmel Bayerns wittern deutsche Studenten derzeit ihre besten Berufschancen: Mehr als sechs von zehn Studenten sehen im Freistaat ein hervorragendes Pflaster für ihren Berufseinstieg. Auch Baden-Württemberg (44 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (33 Prozent) zählen aus Studentensicht zu den attraktiveren Regionen für den eigenen Karrierestart. In der Frage nach den bevorzugten Städten war Bayerns Hauptstadt für mehr als jeden zweiten Studenten der Ort erster Wahl mit großem Abstand vor Frankfurt am Main, Berlin, Hamburg und Stuttgart. Mit Leipzig schaffte es nur eine Stadt aus den neuen Bundesländern unter die Top 10. Hingegen wird es für strukturschwache Regionen in Deutschland immer schwieriger, Berufsanfänger anzulocken: Nur jeweils ein bzw. zwei Prozent der Studenten sehen gute Berufsperspektiven für sich im Saarland oder in Bremen, in Brandenburg, Schleswig-Holstein oder Mecklenburg-Vorpommern. Selbst einwohnerstarke Flächenländer wie Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz gelten nur als mäßig attraktiv. Das trifft aber auch auf einzelne Städte zu: Hannover, Dortmund oder Essen bieten Jobeinsteigern offenbar kaum lohnende Perspektiven. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) befragte für die Studie, aus der diese Erkenntnisse stammen, deutschlandweit 4.300 Studenten. Bei ihrem Berufseinstieg haben die Studenten klare Präferenzen. Sie streben in die Top-Metropolen, denn diese böten nicht nur spannende Jobs, sondern auch ein umfassendes Freizeitangebot, erläuterte Ana-Cristina Grohnert von EY. Bei der Rekrutierung von Fachkräften sind Unternehmen in diesen Regionen natürlich klar im Vorteil. Entsprechend schwieriger wird die Situation dadurch für Unternehmen in strukturschwachen Regionen. Hier verschärft sich der Fachkräftemangel, der Abstand zu den Boom-Metropolen droht noch größer zu werden. Zumal die heutigen Studenten ein hohes Maß an Mobilität beweisen. Grohnert gibt aber zu bedenken, dass viele Berufseinsteiger die Nachteile der Metropolen – hohe Mieten, hohe Lebenshaltungskosten, wenig Platz für sich und die Familie – unterschätzen. Im Zuge des tatsächlichen Bewerbungsprozesses dürften sich die Präferenzen bei vielen Studenten oft noch verschieben, und dann haben auch die Arbeitgeber in vermeintlich weniger attraktiven Regionen wieder eine Chance. 2.2015 diebank 69

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