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die bank 02 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

ó IT & KOMMUNIKATION

ó IT & KOMMUNIKATION Die Zukunft der internen Kommunikation CORPORATE PUBLISHING Vor dem Hintergrund fundamentaler Veränderungen am Arbeitsplatz vieler Bankangestellter nimmt die Bedeutung der Mitarbeiterzeitung als strategisches und identitätsstiftendes Medium eher zu als ab. Dafür müssen moderne Corporate-Publishing-Produkte aber mehr bieten als nur Heirats- und Todesanzeigen von Kolleginnen und Kollegen. Wichtig ist eine tiefe Kenntnis über die inneren Befindlichkeiten sowie die Bereitschaft des Managements, sich auch kritischen Themen gegenüber aufgeschlossen zu zeigen. Eli Hamacher Keywords: Kommunikation, Mitarbeiterbindung, Management Über die Interna bei der Commerzbank können sich auch Externe bestens informieren. Wenn Kunden des Instituts oder die der Konkurrenz die kostenlose App „Commerzbanker“ auf ihren Tablet-PC herunterladen, erfahren sie im Mitarbeitermagazin, was die Bank aktuell umtreibt. Wahlweise auf Deutsch oder Englisch. Zum Beispiel die Internationalisierung, die demografische Entwicklung oder die Multikanalbank. Das klingt auf den ersten Blick nicht besonders ungewöhnlich. Doch die Art, wie die Redaktion an Themen heran geht und vor allem auch, an welche sie sich heranwagt, fällt auf. So titelte das Magazin in der ersten Ausgabe des Jahres 2014 „Die Personalfrage“ und setzte auf das Cover ein Foto, das den Finger direkt in die Wunde legte. In dem an einem weißen Stoffband der Commerzbank befestigten Plastikkartenhalter fehlt das Wichtigste: der Mitarbeiterausweis. Nicht nur bei den Geldhäusern, auch bei Kommunikationsexperten sorgte das „Fokusthema Stellenabbau“ über die Streichung von fast 6.000 Arbeitsplätzen für erhebliches Aufsehen. Denn so offen wie die Nummer Zwei des deutschen Geldgewerbes geht heute kaum ein Finanzinstitut mit der internen Kommunikation um. Die Transparenz hat Erfolg. Seit 2009 hat der „Commerzbanker“ allein für die gedruckte Ausgabe 33 Auszeichnungen erhalten, weitere zehn gab es für die 2012 gestartete Tablet-Version. Totgesagte leben länger Mit Orkanstärke wirbelt die Digitalisierung die Medienwelt durcheinander. Doch die Mitarbeiterzeitschrift hat sich als internes Kommunikationsmedium Nummer eins behauptet. Für Frank Sanders, Leiter des Corporate Publishing bei der Kölner Agentur Kuhn, Kammann & Kuhn, agiert sie wie ein Ordner in der Content-Kakophonie. Sie kanalisiert sinnvoll das stets wachsende Angebot an Informationen. Und als einziges Medium erreicht das persönlich adressierte Printprodukt alle Mitarbeiter gleichermaßen. Für Sanders steht fest: „Vor dem Hintergrund tief greifender technischer und kultureller Veränderungen in vielen Unternehmen nimmt die Bedeutung der Mitarbeiterzeitung als strategisches und identitätsstiftendes Medium eher zu als ab.“ Dafür müssten jedoch zwei Voraussetzungen erfüllt sein: „Nur die Kenntnis über den Stand der inneren Befindlichkeiten sowie die Bereitschaft des Managements, auch kritischen Themen gegenüber aufgeschlossen zu sein, ermöglichen der Zeitschrift auch künftig ihre Wirkung als Content-Ordner voll zu entfalten.“ Der hohe Anspruch an die Qualität der Veröffentlichungen fordert vor allem die Finanzwelt heraus. „Banken haben einen großen Nachteil. Ihre Produkte sind nicht zu emotionalisieren. Hersteller etwa von Autos oder Luxusgütern können schon allein optisch ein Mitarbeitermagazin ansprechender gestalten“, weiß Burkhard Tewinkel, Managing Director der Medienagentur C3, die bundesweit zu den renommiertesten Machern von Unternehmenspublikationen zählt (siehe Interview). Best-Practice-Beispiele belegen, dass dies dennoch gelingt. Erfolgreiche interne Kommunikationsabteilungen unterliegen keiner strengen Zensur, setzen auf eine grafisch und textlich anspruchsvolle Gestaltung, nutzen gezielt die Stärken der unterschiedlichen Kommunikationskanäle aus, gehen digital-technisch mit der Zeit und überprüfen regelmäßig aus der Vogelperspektive die Wirkung ihres Tuns. Als die Commerzbanker-Redaktion die Idee für den Themenschwerpunkt „Stellenabbau“ diskutierte, glaubte zunächst niemand so recht an deren Erfolg. Würden Betriebsrat und Ma- 54 diebank 2.2015

IT & KOMMUNIKATION ó fi WER DIE THEMEN IN MITARBEITERZEITSCHRIFTEN FESTLEGT ” 1 Wunsch ... Mitarbeiter möchten Themen wesentlich mitbestimmen. ... und Wirklichkeit Wer die Themen der Mitarbeitermagazine tatsächlich festlegt. Kommunikationsverantwortliche 86,4 Nein 23,2 Führungskreis 22,9 76,8 Ja Gremium von Verantwortlichen 22,1 Mitarbeiter 17,4 Angaben in Prozent Quelle: Kuhn, Kammann & Kuhn und SCM. 2.2015 diebank 55

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