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die bank 01 // 2017

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends THREATS

News & Trends THREATS PREDICTIONS REPORT Digitale Gefahr im Anflug Cyber-Kriminelle sind der Industrie meist einen Schritt voraus und stehlen zunehmend Logins von mobilen Geräten, um Zugang zu Bankkonten und Kreditkartendaten zu bekommen. Malware auf Geräten des Internet of Things verschafft ihnen Zugang zu allen damit vernetzten Geräten in einem Smart Home, ohne dass der Besitzer es bemerkt, während Hacktivisten neue Datenschutzprobleme offenlegen. Diesen düsteren Ausblick zeichnet Hans-Peter Bauer von Intel Security bei seinem Blick in die „Cyber Crime-Glaskugel“. Wer die Herausforderungen der vernetzten Welt bewältigen will, muss neue Techniken wie maschinelles Lernen anwenden. Einzelkämpfer kommen nicht weit; die Industrie muss miteinander und mit öffentlichen Behörden kooperieren, um die Cyber-Gangster zu bekämpfen, so Bauer. ù Bei einem Blick in die „Cyber Crime-Glaskugel“ zeichnen sich Bedrohungen aus vielen Quellen ab. PROJEKTMANAGEMENT Präsentation mit wirkungsvollen Strategien zum Erfolg führen NEUES FORSCHUNGSPROJEKT Künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch Wer Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden von seinem Vorhaben überzeugen möchte, kommt allein mit Sachinformationen nicht weit. Die Gehirnforschung zeigt: Mit geschickt gesetzten emotionalen Impulsen können Projektmanager Botschaften wirkungsvoll verankern. Profis raten deshalb zu fünf Kreativ-Strategien. Zunächst entscheidet das Nonverbale, Zuhörer achten auf die Stimmlage des Vortragenden. Schwingt hier Sorge mit, kann der Redner andere nur schwer motivieren. Wichtig ist die passende Gestik. Aber bitte nicht übertreiben: „Ich halte mich immer an das, was ich für mich als stimmig empfinde“, sagt Christoph Rabl, Kreativkopf bei „next level consulting“. Ein ungewöhnliches „Setting“ für die Besprechung kann ebenfalls helfen: So führt eine Baustelle den Mitarbeitern die Notwendigkeit einer Reorganisation vor Augen. Die dritte Strategie empfiehlt, die Teilnehmer einzubeziehen, etwa mithilfe von emotionalen Impulsen. Bilder und Grafiken sollen zum Verständnis des Gesagten beitragen, wie ein Bild einer zum Horizont gleitenden Landstraße zeigt, dass die Ziele noch in weiter Ferne liegen. Experten lieben es, eine Story zu erzählen – wie die Geschichte vom Sisyphos, der vergebens den Stein auf den Berg wälzt. Geschickte Präsentatoren erzählen mit drei, vier Sätzen solche Geschichten und berühren damit die Gefühle ihrer Zuhörer. Bei solchen Geschichten geht es immer um „Herzensfragen“ des Menschen. Entscheidend für alle fünf Strategien ist laut Rabl, dass sich das Publikum durch derlei Kunstgriffe nicht manipuliert und über den Tisch gezogen fühlen darf. Viele Profis lassen sich deshalb in die Karten schauen und erklären ihrem Publikum, mit welchen Mitteln sie etwas präsentieren und wie diese Technik wirkt. „Führe ich beispielsweise den Mythos von Sisyphos an, so erläutere ich den Hintergrund dafür“, berichtet Christoph Rabl, „ich sage, dass ich mich durch dieses Bild besser und nachhaltiger verständlich machen will.“ ù Dass künstliche Intelligenz (KI) menschliche Arbeitskräfte in Zukunft ersetzen wird, ist im Finanzsektor längst ein alter Hut. Doch wie nah ist dieser Zukunftstrend bereits heute? Ein aktuelles Forschungsprojekt des Berliner Technologie Unternehmens Pro-Direct-Finance zeigt, dass sich KI schon jetzt mit der Banken-IT verknüpfen lässt. Die Baufinanzierungslösung automatisiert mithilfe von Machine-Learning-Methoden das Erkennen, Verstehen und Zuordnen digitalisierter Unterlagen. Sie liest Texte und Grafiken aus, versteht den Inhalt und ordnet zu. Kreditanträge werden schneller beantwortet, Mitarbeiter entlastet, es gibt mehr Freiraum für die Beratung, Prüfung und den Service, so Geschäftsführer Siegfried Fichtler. Das System erkennt vollautomatisch, welche Arten von Unterlagen vorliegen: Teilungserklärung, Kaufvertrag, Gehaltsabrechnungen usw. Die vorsortierten und von der künstlichen Intelligenz interpretierten Informationen werden automatisch in die digitale Akte der je weiligen Banken-IT übergeben. ù 52 01 // 2017

NEWS & TRENDS WAS AUF DIE BRANCHE ZUKOMMT Digitale Trends 2017 Durchgängige Online Services sind eine zentrale Herausforderung für Banken. Gerade im Backend hapert es aber oft noch. Wer online ein Konto eröffnet, durchläuft den Prozess zu fast zwei Dritteln offline, zeigt eine Analyse von Namics. Die Schweizer haben deshalb die Prozessdigitalisierung zu einem der wichtigsten Digitaltrends 2017 erkoren – neben der intelligenten Sprachsteuerung wie sie Chatbots bereits bieten und der durchgehend digitalen Kundenberatung. Den geänderten Präferenzen der Kunden müssten die Banken mit Video-Chats und Messenger-Programmen begegnen. Zunehmend wichtiger wird auch der sog. Self-Services 2.0, denn Kunden wollten immer mehr selbst machen. Gefahr droht den Banken durch den fünften Trend, Open Banking. Durch die PSD 2 erhalten Dritte einen Kontozugang, Banken verlieren die Hoheit über die Kundenschnittstelle und müssen den Kunden auch noch beim Kontowechsel behilflich sein. Institute, die nicht durch Anbieter mit einem bequemeren Frontend ersetzt werden wollen, müssen flexibel auf die Trends reagieren; passive Banken scheitern an dieser Herausforderung, befürchtet Berater Matthias Bitzer. ù REALER LOHNZUWACHS Große Sprünge in Asien Durchschnittlich 7 Prozent Lohnzuwachs – davon können Arbeiter und Angestellte hierzulande nur träumen. Anders als ihre solchermaßen entlohnten Kollegen in Asien, Osteuropa und Lateinamerika erhalten Erwerbstätige in den traditionellen Industrieländern 2017 im Schnitt nur 2,3 Prozent mehr Lohn. Die niedrige Inflation lässt diese geringe Erhöhung trotzdem meist wie ein Gehaltsplus wirken. Deutschland belegt in der globalen Gehaltsprognose für 2017 beim realen Lohnanstieg mit einem Plus von durchschnittlich 2,2 Prozent den dritten Platz in Westeuropa. Vergütungsexperte Thomas Gruhle von der Korn Ferry Hay Group warnt allerdings: „Treffen die Prognosen einer steigenden Inflation zu, werden die realen Gehaltssteigerungen jedoch real geringer ausfallen und auf bis zu 1,0 Prozent schrumpfen.“ Kanada und die USA liegen bereits unter dem weltweiten Schnitt mit Steigerungen von nur 0,9 bzw. 1,9 Prozent. ù BANKEN SCHNEIDEN GUT AB Der gläserne Aufsichtsrat Aktionäre wollen wissen, wer im Aufsichtsrat eines Unternehmens sitzt und was ihn dazu befähigt. „Die Zeiten, in denen Aufsichtsräte in Hinterzimmern tagten, gehören endgültig der Vergangenheit an“, sagt der Essener Professor Peter Ruhwedel. Zur geforderten Transparenz gehören aussagekräftige Anforderungsprofile der Gremien und ausführliche Lebensläufe der Kandidaten. Ruhwedels jährlicher Aufsichtsrats-Score wird vom AR der Deutsche Börse AG angeführt. Das Gremium der Börsianer punktete mit einem vorbildlichen, sehr aussagekräftigen Bericht, mit hohem Frauen- und Ausländeranteil. Auch insgesamt steigt die Professionalisierung der AR in Deutschland an. Wo unterdurchschnittliche Bewertungen erzielt wurden, steckt oft ein Großaktionär mit starker direkter Überwachung dahinter. Viele hiesige Unternehmen haben Charakteristika des angelsächsischen Board-Systems übernommen und damit u. a. ihre Sitzungsfrequenz erhöht. Die Deutsche Bank etwa brachte es auf 74 Sitzungen, davon alleine 15 Meetings des Integritätsausschusses. Die Belohnung: Die Bank schaffte es hinter der Börse und der Commerzbank auf Platz drei des aktuellen Rankings. ù DIGITALISIERUNGSPROJEKTE Wie gut sind IT-Profis? Mit dem Fortschreiten des digitalen Wandels benötigen IT-Profis spezielle, fachspezifische Skills. Sie müssen insbesondere fit in den Bereichen IT-Architekturen, Datenbanken, Business Intelligence (BI) und IT-Sicherheit sein. Drei Skills sind unter IT-Profis meist vorhanden, aber BI wird bei den Befragten als weniger wichtig eingeschätzt. Dabei hat sie eine hohe Relevanz, Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts und Business Intelligence ist die Raffinerie, so die msg-Experten. Denn hier werden Daten ausgewertet, Erkenntnisse gewonnen und aus komplexen Daten wertschöpfende Fakten generiert. Heute ist diese Fähigkeit daher wichtiger denn je. ù 01 // 2017 53

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