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die bank 01 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

BANKATHON 2.0 – CODE

BANKATHON 2.0 – CODE THE FUTURE Gewinn durch Synergien ó Beim ersten Bankathon sollte Banken noch die Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit von FinTechs gezeigt werden. Bei der Zweitauflage „Bankathon 2.0“ hieß es: „Profitiert vom Know-how des jeweils anderen und zeigt, wie effizient und gewinnbringend Synergien zwischen Developern und Corporates am Ende sind”, so Figo-CEO André M. Bajorat. Am Ende des 30-stündigen Entwickler-Marathons konnte man 16 funktionierende Banking-Services begutachten. „Die entstandenen Prototypen zeigen, wie radikal anders die Finanzbranche im digitalen Zeitalter aussehen könnte. Ich hoffe, vieles davon in Bankenanwendungen wiederzufinden“, sagte Steffen Reitz, CEO der Gini GmbH. Der Beweis, dass Entwickler und Banken gemeinsam effiziente und gewinnbringende Lösungen verwirklichen können, wurde erbracht. So haben z. B. die Erstplatzierten, Bilal Karim Reffas (20) und Thomas Pischke (25), ihr Projekt „Cocktail Trade” auf Basis der Schnittstelle realisiert, die von der Comdirect und SAP zur Verfügung gestellt wurde. Figo und Gini wollen diesen Wandel nicht nur mitgestalten, sondern gemeinsam mit Exec I/O ein Ökosystem schaffen, das etablierte Finanzinstitute mit Gründern und Start-ups vernetzt. Dazu stellten sie ihre APIs zur Verfügung. Dank dieses Baukastenprinzips konnten alle Teilnehmer innerhalb kürzester Zeit unkonventionelle Lösungen funktionsfähig realisieren. KOMMUNIKATION MIT FINANZIERER Szenen einer Ehe ó Unternehmensberater erleben in Krisensitzungen bei ihren Kunden nicht selten Emotionsausbrüche anstelle von Argumenten und Schuldzuweisungen statt einer Ursachenanalyse. „Man fühlt sich an Szenen einer Ehe erinnert“, formuliert Hans-Joachim Grabow. Mit seinem Team der Struktur Management Partner GmbH hat er eine Studie zur Krisenkommunikation zwischen Unternehmern und ihren Finanzierern vorgestellt. Die rechtlich-materiell begründete Beziehung zwischen Unternehmer und Finanzierer ist nicht ohne ihre zwischenmenschlichen Erwartungen, Missverständnisse und Enttäuschungen zu verstehen. Die Ursache für viele Missverständnisse auf beiden Seiten sind die unterschiedlichen Erwartungen. Unternehmer lassen sich ungern in ihre Pläne und Geschäftspraktiken hineinreden. 92 Prozent der Mittelständler etwa sind enttäuscht vom „Misstrauen“ ihrer Geldgeber. Für die Finanzierer ihrerseits sind Geschäftsmodelle keine Absichtserklärungen, sondern verbindliche Versprechen zur Risikobewertung ihres Engagements. Die Studie zeigt auf, wie Unternehmer den Kommunikationsprozess aktiv gestalten können, und liefert dazu ein Modell mit sechs Phasen von den ersten Anzeichen einer Krise über den Sanierungsprozess bis hin zum Turnaround. Wichtig ist es, stets im Gespräch zu bleiben, denn unzureichende Kommunikation in schwierigen Zeiten verstärke die Krise massiv, haben die Kölner festgestellt. RÜCKGANG DER SCHULDNERZAHL BEI JUNGEN LEUTEN, ANSTIEG BEI SENIOREN Alter und Arbeitslosigkeit führen in die Schuldenfalle ó 6,7 Mio. der erwachsenen Deutschen, 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr, sind überschuldet; zumeist liegt der Grund dafür in der Arbeitslosigkeit, gefolgt von Scheidungskosten sowie Unfall- oder Krankheitsbedingten Kosten. Zum Stichtag 1. Oktober 2015 ermittelte der „Schuldneratlas 2015“ von Creditreform für die gesamte Bundesrepublik eine Schuldnerquote von 9,92 Prozent. In den neuen Bundesländern (10,26 Prozent, ohne Berlin) liegt die Schuldnerquote zum vierten Mal in Folge über dem Vergleichswert im Westen (9,86 Prozent). In acht Bundesländern ist ein Rückgang der Überschuldungsfälle zu verzeichnen, in sieben Ländern ein Anstieg und in einem Bundesland bleibt die Zahl der Schuldner nahezu konstant. Die Spannweite reicht von einem Plus von 18.000 Fällen in Bayern bis hin zu marginalen Veränderungen im Saarland. Allerdings: Bayern führt neben Baden-Württemberg – trotz überdurchschnittlicher Anstiege – weiterhin das Positiv-Ranking der Bundesländer an. Betrachtet man die Schuldnerzahl geschlechtsdifferenziert, zeigt sich, dass Frauen die letzten Jahre immer weiter aufholen. Zuletzt stieg der Anteil überschuldeter Frauen auf 7,39 Prozent (Männer: 12,61 Prozent). Die Zahl junger überschuldeter Menschen zeigt weiter einen rückläufigen Trend, dafür stieg sie bei den Senioren: Rund 150.000 Menschen über 70 Jahren werden als überschuldet eingestuft (+ 16.000 Fälle). Wie rapide die Überschuldung im Alter zunimmt, zeigen die letzten beiden Jahren: Bei den über 70-Jährigen beträgt der Zuwachs 35,4 Prozent, bei den 60- bis 69-Jährigen 12,4 Prozent. Schuldner nach Altersgruppen 2013 bis 2015 unter 30 Jahre 30 - 39 Jahre 40 - 49 Jahre 50 - 59 Jahre 60 - 69 Jahre ab 70 Jahre 2013 1.794.000 1.723.000 1.529.000 1.009.000 419.000 111.000 2014 1.749.000 1.782.000 1.514.000 1.052.000 443.000 134.000 2015 1.689.000 1.827.000 1.494.000 1.087.000 471.000 150.000 - 5,9 % + 6,0 % - 2,3 % + 7,8 % + 12,4 % + 35,4 % Quelle: Creditreform. Abweichungen 2013/2015 42 diebank 01.2016

Betriebswirtschaft Kompakt FLÜCHTLINGSZAHL BEFLÜGELT KONSUM Wachstum nimmt Fahrt auf ó KfW Research erwartet für 2016 einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 2,0 Prozent. Nach 1,7 Prozent im letzten Jahr nehme das Wirtschaftswachstum damit Fahrt auf, getrieben von der anhaltend dynamischen Binnennachfrage. Zum anderen gehen die Frankfurter davon aus, dass sowohl die Exporte als auch die Unternehmensinvestitionen steigen werden. Chefvolkswirt Jörg Zeuner führt aus, dass vor allem der Konsum eine wesentliche Stütze der Konjunktur bleibe. Der Arbeitsmarkt läuft gut, die Zahl der Erwerbstätigen steigt und die aktuelle Asylzuwanderung kann perspektivisch einen positiven Beitrag zum Erwerbspersonenpotenzial leisten. Außerdem führen deutliche Lohn- und Gehaltssteigerungen bei einer noch sehr niedrigen Inflationsrate zu spürbaren realen Kaufkraftzuwächsen. Der Anreiz zum Sparen ist im Niedrigzinsumfeld kaum vorhanden. Aber auch die Konsumausgaben des Staats stützen die Konjunktur. Im dritten Quartal 2015 sind sie mit der kräftigsten Rate seit Anfang 2009 gestiegen und werden wegen der Mehrausgaben in Folge des Flüchtlingszustroms weiter merklich ausgeweitet werden. Hierzu zählen insbesondere Ausgaben für zusätzliches Personal im öffentlichen Dienst sowie soziale Sachleistungen für die Flüchtlinge, etwa im Gesundheitsbereich. Eine verbesserte Konjunktur in den Schwellenländern wird 2016 zur Erholung der Unternehmensinvestitionen führen, so die KfW. DEUTSCH-CHINESISCHE BÖRSE CEINEX erfolgreich gestartet ó Als Joint Venture der Shanghai Stock Exchange (SSE), der Deutschen Börse und der China Financial Futures Exchange (CFFEX) startete die China Europe International Exchange (CEINEX). Im Beisein des chinesischen Botschafters Shi Mingde läuteten die CEINEX-Vorstandsmitglieder Han Chen und Jianhong Wu zum Marktstart die Börsenglocke im Handelssaal der Frankfurter Wertpapierbörse. Gleich nach dem Handelsstart wurden die ersten Transaktionen verzeichnet. Die neue China-Plattform ging in Rekordzeit an die Arbeit. Das Joint Venture war erst im Mai von den drei Partnern vereinbart worden, die Realisierung nahm nur sechs Monate in Anspruch. Das Angebot der CEINEX umfasst zum Marktstart ETFs mit chinesischen Basiswerten und ein breites Angebot von auf Renminbi (RMB) denominierten Anleihen, darunter den einzigen in Europa erhältlichen und auf RMB lautenden Geldmarkt-ETF, der in chinesische Onshore-Werte anlegt. Der Marktstart sei ein wichtiger Meilenstein zur Etablierung des weltweit ersten regulierten RMB-Markts außerhalb der Volksrepublik China, sagte Co-CEO Han Chen. AKTIENBESITZ REGIONAL BETRACHTET Wo die Millionäre wohnen ó Zwischen Wohlstand und Aktienbesitz gibt es einen direkten Zusammenhang, zeigt der Deutschland-Atlas zum Anlageverhalten der Comdirect Bank. Das beweist sich auf regionaler Ebene: In Gegenden, in denen besonders viele Besserverdienende wohnen, wird auch überdurchschnittlich oft in Aktien investiert. Allen voran München. Hier verfügen 40 Prozent der Einwohner über ein monatliches Haushaltseinkommen von mehr als 3.600 Euro netto und die Aktienquote liegt mit 17,8 Prozent fast neun Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Unter den Top 10 folgen alsdann weitere bayerische und hessische Landkreise sowie mit Baden-Baden immerhin ein Kreis aus Baden-Württemberg. Westdeutsche Regionen befinden sich zumeist im oberen Drittel des Rankings, norddeutsche Kreise mehr im Mittelfeld und im unteren Drittel. Ganz unten in der Tabelle stehen 33 ostdeutsche Regionen mit einem Besserverdienener-Anteil von unter 20 Prozent und Aktionärszahlen unter 6 Prozent. Dabei sollten Aktien keine Anlageform nur für Besserverdienende sein. Im Gegenteil: Mit Produkten wie ETF-Sparplänen eigneten sich Aktien für die meisten Einkommensklassen zum langfristigen Vermögensaufbau und zur Alterssicherung, sagt Daniel Schneider, Leiter Investing bei Comdirect. 01.2016 diebank 43

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