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KINOTE 02.2020

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Um einen Wandel der Finanzbranche erfolgreich zu meistern, müssen Kreditinstitute sowohl Chancen als auch Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI) erkennen. Unter der neuen Marke KINOTE der Bank-Verlag GmbH finden Sie Meldungen, Studien und Fachartikel zum Themenkomplex KI. Wir beantworten Ihre Fragen rund um KI. Wir berichten über Trends, neue Technologien, Forschungsergebnisse und daraus entstehende Möglichkeiten, die KI Ihrem Unternehmen bietet.

12 02 | 2020 01 |

12 02 | 2020 01 | Chancen von KI in ERP-Systemen Repetitive Aufgaben automatisieren / Arbeitsentlastung Verbesserte Datenqualität / Fehlervemeidung Performancesteigerung 12 % 23 % 30 % Wie hoch das Risiko von Fehlentscheidungen ist, hängt wiederum stark vom betrachteten KI-Anwendungsfall ab. Je näher die KI im Bereich Entscheidungsunterstützung agiert, desto eher ist Qualitätssicherung durch menschliche Prüfer und Entscheider geboten. 16 Effizienzsteigerung Verbesserung Forecasting / Produktionsplanung Gesteigerte Kunden- / Mitarbeitendenzufriedenheit Gesteigerte Transparenz Visualisierung von Kennzahlen / Trendentwicklungen Kosteneinsparung Vereinfachung komplexer Prozesse Einhaltung von Prozessabläufen Prozessstabilität 02 | Risiken von KI in ERP-Systemen Datensicherheit 1 % Quelle: Fraunhofer IAIS. Die Summe der Anteile kann aufgrund von Rundungen von 100 Prozent abweichen. Falsches Vertrauen in die Technik Kontrollverlust / unbekannte Datenflüsse Gesteigerte Komplexität Verlust von Know-how Abhängigkeit vom System Überforderung der Mitarbeitenden Mehrarbeit durch fehlerhafte Daten Fehlendes Monitoring Fehlende User-Akzeptanz Verlust der Übersicht Fehlende Fachkräfte Überschätzung der KI-Möglichkeiten Kosten 6 % 2 % 2 % 2 % Unzureichende Risikoanalyse 1 % Quelle: Fraunhofer IAIS. Die Summe der Anteile kann aufgrund von Rundungen von 100 Prozent abweichen. 2 % 9 % 4 % 4 % 4 % 4 % 3 % 3 % 3 % 3 % 3 % 3 % 5 % 5 % 13 % 16 % 15 % 23 % Chancen, Trends und Risiken Welche Chancen werden in der KI in ERP-Systemen gesehen, und welche Trends zeichnen sich ab? Prognosen gehen davon aus, dass KI-Funktionen in ERP-Systemen zwar langsamer als gedacht kommen, jedoch als Schlüsseltechnologie in den Unternehmen wettbewerbsentscheidend wirken werden. 18 Dabei gilt: Je größer das Unternehmen, desto komplexer die Prozesse und höher die Datenmenge – und damit desto aussichtsreicher der verstärkte Einsatz von KI in ERP-Systemen. Im Rahmen dieser Studie wurde eine Datenerhebung mittels Umfrage durchgeführt, die die Unternehmenssicht auf das Thema KI in ERP-Systemen beleuchtet. Die teilnehmenden Unternehmen vertreten zum Großteil die Branchen Maschinenbau und Automobilindustrie (22 Prozent) und den Handel (18 Prozent). Rund 29 Prozent sind weiteren Industriezweigen (Metall-, Elektro-, Lebensmittel-, Chemische Industrie) zuzuordnen. Die Stichprobe der Unternehmen enthält zum Großteil Unternehmen mit über 500 Beschäftigten und Umsätzen zwischen 100 und 750 Mio. € pro Jahr (47 Prozent), weitere 20 Prozent mit Umsätzen über 750 Mio. €. Weit mehr als ein Drittel (43 Prozent) der Unternehmen sind international aufgestellt. Dagegen besitzen 17 Prozent nur einen Standort. 46 Prozent der teilnehmenden Unternehmen besitzen einen oder mehrere Standorte in NRW. Genutzte ERP-Systeme Insgesamt wurden 43 eingesetzte ERP-Systeme genannt, die sich 29 verschiedenen Herstellern zuordnen lassen. Den größten Anteil dabei hat SAP (49 Prozent), gefolgt von Microsoft (10 Prozent). Die Gruppe der Sonstigen (22 Prozent) summiert jene Hersteller, die nur einmal genannt wurden. Von den SAP-Kunden nutzen mindestens 10 Prozent S/4HANA, 18 Prozent ECC 6.0/5.0, 12 Prozent R/3 und 6 Prozent Business One (53 Prozent machten keine Angabe). Von den Microsoft-Kunden nutzen 80 Prozent Dynamics NAV und 20 Prozent Dynamics AX. 72 Prozent der Unternehmen haben ein ERP-System im Einsatz, 18 Prozent haben zwei. In Einzelfällen

02 | 2020 13 wurde sogar eine deutlich höhere Anzahl von betriebenen ERP- Systemen genannt. Von den genannten Systemen sind 47 Prozent vor 16 Jahren oder früher eingeführt worden. Vereinzelt sind Legacy-Systeme oder Eigenentwicklungen vorzufinden. Einsatz von intelligenten Funktionen Auf die Frage, ob das eigene ERP-System intelligente Funktionen anbietet, antworteten 31 Prozent mit Ja und 19 mit teilweise, wobei folgende Anwendungsfälle genannt wurden: ■ automatisches Ausfüllen von Masken (z. B. über Scan-Texterkennung), ■ Nachbestellung von Material (Vorschläge), ■ Advanced Planning and Scheduling in der Fertigung, ■ automatische Rechnungsverarbeitung, ■ automatische Auftrags- und Versandanlage, ■ Tourenplanung mit Kartensystemen, ■ intelligente Datenvisualisierung, ■ Adressprüfungen, ■ optimierte Vorhersagen, ■ optimierte Materialflüsse, ■ optimierte Auftragsabwicklung, ■ automatische Betriebskostenabrechnung. 45 Prozent gaben an, dass keinerlei intelligente Funktionen im ERP-System genutzt werden; 5 Prozent machten keine Angabe. Betrachtet man nur jene Unternehmen, deren Systeme eine Betriebsdauer von 16 Jahren aufwärts vorweisen, so sinkt der Anteil der KI-Nutzung auf 44 Prozent (bei 21 Jahren aufwärts beträgt er 52 Prozent). Es kann keine signifikante Korrelation zwischen dem Betriebsalter der Systeme und dem Einsatzgrad von KI festgestellt werden. Chancen und Risiken Zur Frage nach den größten Chancen von intelligenten Funktionen im ERP äußerten sich 65 von 74 Teilnehmern. Die Angaben sind in konsolidierter Form in » 1 dargestellt. An oberster Stelle steht die Automatisierung von Routineaufgaben und die damit einhergehende Arbeitsentlastung, gefolgt von verbesserter Datenqualität (sowohl bei der Erfassung als auch in der Aufbereitung) und Fehlervermeidung. Kosteneinsparung wird eher als sekundäre Chance wahrgenommen. Die am häufigsten genannten Risiken in » 2 sind ein falsches Vertrauen in die Technik und ein Kontrollverlust, ein- 03 | Gewünschte intelligente Funktionen für ERP-Systeme Spracheingabe Predictive Analytics Erhöhte Mobilität mittels App-Anbindung Anomalieerkennung zur Reduktion notwendiger Wartungen Automatisierte Übersetzung Einfache Visualisierung von Kennzahlen / Prozessen / Geodaten Chatbots Autom. Dokumentenverarbeitung / Optische Texterkennung Assistenzfunktion Übergreifende Suchfunktion, kontextabhängig Quelle: Fraunhofer IAIS. Manuelle, papiergestützte Prozesse ablösen Bilderkennung / Gesichtserkennung Robotic Process Automation Zuordnung Werkstück zu Maschinen Abschalten nicht genutzter Funktion zur Kostenersparnis Vereinfachtes Zahlungssystem Plausibilitätsprüfung Intuitive Bedienung 6 % 6 % 6 % 6 % Verkehrsvorhersage für Tourenplanung 2 % hergehend mit den unbekannten Datenflüssen innerhalb der Black Box KI. Auch die gesteigerte Komplexität und der Verlust von Know-how bei den Mitarbeitenden wird als Risiko wahrgenommen. Kosten und Fachkräftemangel spielen dagegen eher eine untergeordnete Rolle. Die Themen Datenschutz und Haftung werden nicht als Risiko genannt. Dies deutet zugleich darauf hin, dass zumindest in Führungspositionen wenige Bedenken diesbezüglich vorliegen. Auf die Frage, welche intelligenten Funktionen aus dem beruflichen oder privaten Umfeld auch für das ERP-System wünschenswert sind, ist die Eingabe per Spracherkennung der mit Abstand häufigste Wunsch » 3 . Weitere Wünsche sind Predictive-Analytics-Funktionen sowie die Anomalie-Erkennung zur Reduzierung von Wartungen (Predictive Maintenance). Die 10 % 8 % 8 % 3 % 3 % 3 % 2 % 2 % 2 % 2 % 2 % 5 % 5 % 21 %

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