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diebank 10 // 2019

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends ASSET

News & Trends ASSET MANAGEMENT Großes Potenzial in China China ist heute die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt, hat aber noch großen Nachholbedarf im Asset-Management-Bereich. So kamen 2018 nur 6 Prozent der weltweiten Assets Under Management aus dem Reich der Mitte; rund die Hälfte stammte aus Nordamerika (47 Prozent). Aus dieser Konstellation ergibt sich großes Wachstumspotenzial auch für ausländische Vermögensverwalter, denn bis 2028 soll sich das Volumen des chinesischen Markts auf über 6 Bio. € verdreifachen, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung Roland Berger. Derzeit liberalisiert China seine Finanzdienstleistungen. So hat das Land Ausländern nicht nur den vollen Zugang zum Markt für private Fonds gewährt, sondern auch die Obergrenze für ausländische Beteiligungen an Joint Ventures im Bereich ausländischer Fondsverwaltung von 49 auf 51 Prozent erhöht. ù China hat noch großen Nachholbedarf im Bereich Asset Management. GLOBAL WEALTH REPORT 2019 Globale Vermögen wachsen um 2,6 Prozent Das weltweite Vermögen ist im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf 360 Bio. US-$ gestiegen. Das Pro-Kopf-Vermögen erreichte einen neuen Höchststand von mehr als 70.000 US-$ und liegt damit 1,2 Prozent über dem Niveau von Mitte 2018. Die USA (3,8 Bio. US-$), China (1,9 Bio. US-$) und Europa (1,1 Bio. US-$) trugen am stärksten zum Vermögenszuwachs bei. Das geht aus der zehnten Ausgabe des Global Wealth Reports des Credit Suisse Research Institute hervor. Schätzungen ergeben für Mitte 2019 eine Zahl von 46,8 Millionen Millionären weltweit, ein Zuwachs um 1,1 Millionen gegenüber 2018. Über die Hälfte dieses Anstiegs ging auf die USA zurück – hier erhöhte sich die bereits große Zahl von Millionären um weitere 675.000 Personen. In diesem Jahr lebte eine größere Zahl der weltweit vermögendsten 10 Prozent in China (100 Millionen) als in den USA (99 Millionen). Die Vermögensungleichheit ging derweil in den meisten Ländern in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts zurück. Die unteren 90 Prozent besitzen heute 18 Prozent des weltweiten Vermögens, gegenüber 11 Prozent im Jahr 2000. Es wäre verfrüht, bereits eine Phase rückläufiger Vermögensungleichheit zu verkünden, doch die Daten deuten darauf hin, dass das Jahr 2016 vorläufig den Höhepunkt der Ungleichheit markierte. Das Vermögen der Frauen ist in den meisten Ländern im Vergleich zu dem der Männer gestiegen – aufgrund ihrer stärkeren Erwerbsbeteiligung, einer ausgewogeneren Vermögensaufteilung zwischen Ehepartnern und weiterer Faktoren. Erbschaften sind für Frauen eine wichtigere Vermögensquelle als für Männer. Deutschland liegt nach dem Gesamtvermögen weltweit auf dem vierten Platz, beim Pro-Kopf-Vermögen jedoch nur auf dem 19. Platz. Die Vermögensunterschiede sind in der Bundesrepublik größer als in anderen großen westeuropäischen Ländern: Der Anteil der oberen 1 Prozent am Gesamtvermögen liegt hier bei rund 30 Prozent, während er in Italien und Frankreich nur 22 Prozent beträgt. ù AUSGEDRUCKT Geschäftsberichte lieber digital Der gedruckte Geschäftsbericht, lange Zeit die „Visitenkarte“ eines Unternehmens, hat an Stellenwert verloren. Druckten die DAX30-Unternehmen im Jahr 2009 durchschnittlich noch 30.842 Berichte, waren es 2019 nur noch 1.856 Exemplare – ein Rückgang von 94 Prozent. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) hervor. In allen deutschsprachigen Ländern hat das Berichtspapier quasi ausgedient. Mehr als die Hälfte der börsennotierten Konzerne will ihren Geschäftsbericht künftig sogar nur noch online veröffentlichen. Im Rahmen der Untersuchung wurden alle Firmen aus den deutschen Indizes DAX, MDAX, Tec- DAX sowie erstmals auch aus dem österreichischen ATX und dem Schweizer SMI befragt. WU-Wissenschaftlerin Stéphanie Mittelbach-Hörmanseder registrierte „einen eindeutigen Trend hin zu digitalen Berichtsformaten“. Neben dem PDF wird dem Reporting-Standard XBRL (eXtensible Business Reporting Language) die größte Bedeutung zugesprochen. ù 6 10 // 2019

NEWS & TRENDS STUDIE ZU FINANZINSTITUTEN Immer mehr Kollaborationen Finanzinstitute in Deutschland sind bei der Implementierung von offenen Programmierschnittstellen (APIs) weiter fortgeschritten als Banken in anderen Ländern. 45 Prozent haben hierzulande bereits damit gestartet oder befinden sich in der Vorbereitung, Open Banking und die Kollaboration mit Dritten zu ermöglichen – im Vergleich zu 37 Prozent der Befragten weltweit. Der wichtigste Treiber (53 Prozent) dieser Entwicklung sind die Kunden, die innovative Anwendungen von Fin- Techs nutzen wollen. Das geht aus einer Umfrage des Finanztechnologieunternehmens Finastra unter mehr als 600 Finanzinstituten in Deutschland, Frankreich, UK, USA und Singapur hervor. 79 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten durch Open Banking einen positiven Einfluss auf ihr Unternehmen beobachtet. Entsprechend prognostizieren 43 Prozent der Banken in Deutschland, dass sie in den kommenden zwölf Monaten ein FinTech oder anderweitige Technologieressourcen akquirieren werden. 41 Prozent planen eine strategische Partnerschaft mit einem FinTech. Ziel dessen ist, die digitalen Kompetenzen in ihrem Unternehmen auszubauen. ù ZAHL DES MONATS 6 Nanosekunden braucht die „schnellste Börsenplattform der Welt“, MoonX, zur Abwicklung einer Order, so die eigene Angabe des Schweizer Unternehmens. IBM Erste Public Cloud für den Finanzsektor Die IT-Firma IBM hat die weltweit erste Public Cloud für Finanzdienstleister entwickelt und wird allen Instituten und deren IT-Anbietern die Möglichkeit eröffnen, diese Plattform zu nutzen. Die Plattform kann Finanzdienstleistern dabei helfen, die hohen Anforderungen bezüglich Regulierung, Compliance, Sicherheit und Datenschutz zu erfüllen. ù AUS DER BANKENAUFSICHT LSI-Institute: BaFin veröffentlicht Excel-Formular Die BaFin hat für bestimmte weniger bedeutende Institute (LSIs) das Excel-Formular „Sanierungsplan nach vereinfachten Anforderungen gemäß § 19 SAG“ sowie einen Leitfaden mit Ausfüllhinweisen und Erläuterungen veröffentlicht. Für Institute, die weder ein potenziell systemgefährdendes Institut (PSI) noch ein High-Priority-LSI sind, gelten vereinfachte Anforderungen an die Sanierungspläne, die sie nach dem Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG) erstellen und auf Aufforderung bei der BaFin einreichen müssen. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in diesem Heft auf der Seite 44 ff. Der Beitrag unserer Autoren gibt einen Überblick über Aufbau und Struktur des standardisierten Sanierungsplans „light“. KMU-STUDIE Mittelstand in Sorge Steigende Kosten sind derzeit die größte Herausforderung für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) weltweit. Dies geht aus dem neuesten Global Business Monitor des auf KMU spezialisierten Factoring-Anbieters Bibby Financial Services (BFS) und des Warenkreditversicherers Euler Hermes hervor. Die Ergebnisse der Untersuchung, die auf einer Umfrage unter mehr als 2.300 KMU in 13 Ländern in Asien, Europa und Nordamerika basiert, zeigen, dass zwei Fünftel der Unternehmen (42 Prozent) steigende Betriebs- und Gesamtkosten derzeit als ihre größte Herausforderung betrachten. Staatliche Regulierung (36 Prozent) sowie Cashflow-Probleme (32 Prozent) wurden 2019 ebenfalls unter den Top-3-Herausforderungen genannt. Trotz Sorgen bezüglich der Auswirkungen globaler Unsicherheiten gibt zugleich fast die Hälfte der weltweit Befragten an zu glauben, dass sich ihre Geschäftsentwicklung in den nächsten zwölf Monaten verbessern wird. Deutsche Mittelständler zeigen sich diesbezüglich weit weniger optimistisch. Hierzulande rechnen nur 17 Prozent mit einem Wachstum. ù 10 // 2019 7

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